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Folgeerkrankungen

Durch Übergewicht können verschiedene Folgeerkrankungen auftreten. Die bekanntesten sind sicherlich Herz-Kreislauf- sowie Stoffwechselerkrankungen, aber auch Schädigungen der Gelenke können durch Übergewicht verursacht werden.

Übergewicht Folgeerkrankungen
© iStock - Alexandr Muşuc

Folgeerkrankungen: gestörter Stoffwechsel

Diabetes mellitus Typ II

Neben den Beeinträchtigungen für das Herz-Kreislaufsystem, die durch starkes Übergewicht hervorgerufen werden können, ist häufig auch der Stoffwechsel der betroffenen Personen verändert. Störungen des Kohlehydratstoffwechsels (Diabetes mellitus Typ II) treten im Zusammenhang mit Übergewicht recht häufig auf. Die Ursache hierfür ist in einer herabgesetzten Insulinempfindlichkeit zu suchen. Zur Verarbeitung der Kohlehydrate, welche bei Übergewichtigen zumeist in erhöhter Menge aufgenommen werden, wird die Insulinproduktion verstärkt. Durch Mechanismen, welche bisher noch nicht eindeutig geklärt werden konnten, kann es im Verlauf zu einer Insulinresistenz kommen. Das in großen Mengen freigesetzte Insulin kann somit seine Aufgabe, den Transfer der Glukosemoleküle in die Zellen, nicht mehr erfüllen und die Zuckerkonzentration im Blut steigt an. Langfristig gesehen führt die erhöhte Anzahl der Zuckermoleküle im Blutstrom zu Schädigungen an den Blutgefäßen (Arteriosklerose). Durchblutungsstörungen können die Folge sein, die in schweren Fällen zum Absterben von Gliedmaßen (z.B. infolge eines diabetischen Fußes), sowie zu Schlaganfällen und Infarkten führen können.

Fettstoffwechselstörungen (Dyslipidämie)

Übergewicht, insbesondere in Verbindung mit Diabetes mellitus kann Ursache für eine Dyslipidämie, einer Fettstoffwechselstörung, sein. Häufig wird bei Übergewichtigen eine Erhöhung der Blutfettwerte festgestellt. Dies kann zum einen eine Folge eines angeborenen Mangels an einem die Verwertung der mit der Nahrung aufgenommenen Fette steuernden Enzym sein. Zum anderen kann jedoch auch die zur Verfügung stehende Menge an benötigtem Enzym für die aufgenommene Menge an Fetten nicht ausreichend sein. Dies ist meist bei Übergewichtigen, bedingt durch die fettreiche Ernährung, der Fall.
Bei übergewichtigen Menschen ist häufig auch der Cholesterinspiegel erhöht. Cholesterin selbst ist für den Organismus lebensnotwendig und ist mithilfe verschiedener enzymatischer Vorgänge an der Bildung von essentiellen Bausteinen des Körpers wie beispielsweise Hormonen oder auch Zellstrukturen beteiligt. Die Menge des Cholesterins im Blut wird sowohl durch körpereigene Produktion als auch durch die Nahrungsaufnahme beeinflusst. Grob unterteilen lässt sich das Cholesterin in HDL- und LDL- Cholesterin. Das HDL-Cholesterin ist verantwortlich für den Transport von Cholesterin von den Gefäßen zur Leber, das LDL-Cholesterin transportiert das Cholesterin von der Leber in die Gefäße. Problematisch zu sehen ist hier eine dauerhafte Erhöhung des LDL-Cholesterin-Wertes in Kombination mit einer Verminderung des HDL-Cholesterin-Spiegels. Dies birgt ein erhöhtes Risiko für das Gefäßsystem des Körpers, da arteriosklerotische Veränderungen begünstigt werden.
Treten Adipositas, Diabetes Typ II, Dyslipidämie sowie Hypertonie in Kombination miteinander auf, spricht man vom „Metabolischen Syndrom“. Hierbei ist das Risiko für lebensbedrohliche Erkrankungen stark erhöht. Diese Kombination wird auch häufig als „deadly quartet“ (Kaplan, 1989) bezeichnet.

Nicole Breuer

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