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Vitamine und Spurenelemente

Vitamine und Spurenelemente sind für den Körper unentbehrlich. Sie sorgen dafür, dass zum Beispiel der Stoffwechsel oder das Immunsystem funktionieren. Der größte Anteile dieser Vitamine und Spurenelemente muss von außen zugeführt werden.

Vitamine und Spurenelemente
© iStock - Eoneren

Vitamin B7 (Biotin)

Biotin ist ein Vitamin aus der Vitamin-B Gruppe und ist auch als Vitamin B7, Vitamin B8 oder als Vitamin H geläufig. Im Jahr 1940 stellten Wissenschaftler fest, dass Biotin und Vitamin H vollkommen gleich sind. Darüber hinaus wird Biotin als Coenzym R bezeichnet. Biotin ist wasserlöslich und spielt eine sehr wichtige Rolle unter den Enzymen im Stoffwechsel, aber auch im Zellkern. Es ist wichtig für den Aufbau von Fettsäuren und unterstützt darüber hinaus Vitamin K in seinen Aktivitäten zur Blutgerinnung. Biotin ist ein wichtiges Vitamin für das menschliche Wachstum und für eine gesunde Haut, gesunde Haare und gesunde Nägel. Aus diesem Grund ist es in zahlreichen Nahrungsergänzungsmitteln enthalten, die sich positiv auf Haut, Haare und Nägel auswirken sollen. Biotin ist beteiligt an der für Haut, Haare und Nägel so wichtigen Bildung von Keratin.

In sehr geringen Mengen ist Biotin in zahlreichen Nahrungsmitteln enthalten, so z. B. in Trockenhefe, Eigelb, Sojabohnen, Rinderleber, Haferflocken, in Walnüssen, Champignons, in ungeschältem Reis, Fisch, Spinat, Rindfleisch, Schweinefleisch, in Vollkornmehl, Äpfeln, Bananen, Milch und Quark. Auch wenn die enthaltenen Mengen sehr geringfügig sind, wird der tägliche Bedarf an Biotin durch die zahlreichen Nahrungsmittel abgedeckt, die ein Mensch im Laufe des Tages zu sich nimmt, da es tatsächlich in fast jedem pflanzlichen und tierischen Lebensmittel vorkommt. Biotin ist sehr stabil gegen Hitze, Licht und Sauerstoff. Es wird jedoch durch UV-Strahlung inaktiv. Lebensmittel, die Biotin enthalten, sollten aus diesem Grund so aufbewahrt werden, dass sie möglichst vor der Sonne geschützt sind.

Biotin wird nicht ausschließlich über die Nahrung zugeführt. Bakterien in der Darmflora produzieren das Vitamin B7 ebenfalls. Die Körperausscheidungen enthalten aus diesem Grund mehr Biotin als zuvor durch Nahrung aufgenommen wurde.

Die empfohlene Menge an Biotin pro Tag liegt für einen erwachsenen Menschen bei etwa 100 µg (Mikrogramm). Für Säuglinge gilt ein Richtwert von etwa 30 µg pro Tag. Es handelt sich hier allerdings nur um Schätzwerte. Schwangere und stillende Frauen sollten die Zufuhr an Biotin verdoppeln, hier gelten 200 µg pro Tag als ausreichend. Für Säuglinge und Kleinkinder, die an Milchschorf leiden, wird häufig eine zusätzliche Vergabe von Biotin empfohlen.

Ein Mangel an Biotin wirkt sich auf den Fettstoffwechsel und den Eiweiß- und Kohlenhydratstoffwechsel aus, allerdings können die Symptome von Mangelerscheinungen auch durch Gendefekte ausgelöst werden. Die Symptome bei einem Biotinmangel sind Störungen des Hautbildes und eine starke Schläfrigkeit, begleitet von Depressionen, einer seelischen, aber auch körperlichen Überempfindlichkeit, Schmerzen in den Muskeln, mangelnder Appetit, Haarausfall und Übelkeit. Die Haare können sich farblich verändern, die Nägel können brüchig werden. Meist sind auch die Cholesterinwerte stark erhöht, häufig treten Störungen der Herzfunktionen auf, bedingt durch Blutarmut wird der Teint grau bis blass. Die vom Mangel Betroffenen leiden an einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionskrankheiten.

Bei einer einigermaßen ausgewogenen Ernährung dürfte normalerweise kein Biotinmangel auftreten und kommt auch äußerst selten in europäischen Breitengraden vor. Er kann aber auch entstehen, wenn über mehrere Wochen oder gar Monate ein verstärkter Verzehr von rohen Eiern stattgefunden hat – eine beliebte Methode von Kraftsportlern, um Masse aufzubauen. Rohe Eier enthalten Avidin. Dieser Stoff bindet Biotin und kann auf die Dauer einen Mangel erzeugen.

Ein Biotinmangel muss nicht zwangsläufig durch falsche Ernährung entstehen. Er kann auch bei Dialysepatienten durch die Nierenerkrankung entstehen. Zur Behandlung eines Biotinmangels werden Präparate in einer Dosierung von 0,2 mg pro Tag verschrieben. In einigen Fällen muss die Dosis jedoch erhöht werden, beispielsweise dann, wenn ein starker Mangel vorliegt, der in sehr kurzer Zeit ausgeglichen werden muss. Darüber hinaus sind drei sehr seltene Krankheiten des Stoffwechsels bekannt, die mit hoch dosiertem Biotin behandelt werden wie der Biotinidasemangel, der Holocarboxylase-Synthetase-Mangel und eine Basalganglienerkrankung, die auf Biotin anspricht.

Für den Fall einer Überdosierung von Biotin wurden keine toxischen Reaktionen und auch keine Nebenwirkungen beobachtet. Es liegen Langzeitstudien vor, in welchen Patienten über Jahre hinweg bis zu 10 mg Biotin pro Tag eingenommen haben und keinerlei Nebenwirkungen aufwiesen.

Viele Ernährungswissenschaftler empfehlen sogar die zusätzliche Einnahme von Biotin, weil es zahlreiche positive Effekte mit sich bringt. Der Glukosestoffwechsel wird durch Biotin stark verbessert, dadurch kann Glukose effektiver vom Körper genutzt werden. Durch eine erhöhte Zufuhr von Biotin in der Schwangerschaft kann das Risiko für die Entstehung eines Schwangerschafts-Diabetes reduzieren.

Monika Celik

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