Rosazea ist eine Hauterkrankung, die mit einer Entzündung verbunden ist und vorwiegend im Gesicht auftritt. Vor allem Rötungen, aber auch Pusteln, Hautknötchen und Äderchen, die oberflächlich erweitert sind, kennzeichnen die Rosazea.
Die Untersuchung bei Verdacht auf Rosazea sollte von einem Facharzt, einem Dermatologen, vorgenommen werden. Nur mit einer differenzierten Diagnose kann auch eine gezielte und damit am meisten wirkungsvolle Therapie erfolgen.
Die Diagnose der Rosazea wird meist ausschließlich anhand der bekannten Symptome gestellt, da es bisher keine speziellen Tests für Rosazea gibt. Aufgrund der Tatsache, dass bei Patienten mit Rosazea keine krankheitsspezifischen Veränderungen der Blutwerte zu finden sind, ist eine Blutentnahme und Untersuchung im Labor nicht notwendig. Auch bakterielle Kulturen anzulegen, ist für die Untersuchung auf Rosazea wenig sinnvoll, da die auftretenden Pusteln steril sind. Das Anlegen einer Pilzkultur kann im Falle einer auftretenden Hautschuppung angeraten sein, jedoch tritt dies selten bei Rosazea auf.
Sowohl die Symptome als auch der Verlauf der Rosazea können sehr unterschiedlich sein. Die Gesichtsrötungen, die das Hauptsymptom der Rosazea ausmachen, können von einer leichten Ausprägung, die nur den Wangenbereich betrifft, bis hin zu einem Befall des ganzen Gesichts, der einer schweren Akneerkrankung ähnelt, reichen. Im Zuge dieser sichtbaren Hautveränderungen kann es vorkommen, dass die Haut schmerzt, brennt oder juckt. Die anderen Symptome, die typisch für Rosazea sind, können sich in den unterschiedlichen Krankheitsstadien verschieden stark ausprägen. Bei dem Krankheitsverlauf, der in verschiedene Stadien eingeteilt ist, kann es zu einem Stillstand in einem der Stadien kommen. Als Orientierung für eine erste Diagnosestellung dienen Beschreibungen der i. d. R. bei Rosazea auftretenden Symptome:
Betroffen von den für die Rosazea typischen Hautveränderungen ist meistens ausschließlich das Gesicht (in Ausnahmefällen auch andere Bereiche wie Kopfhaut und Brustbereich). Dabei besonders durch die Symptome gezeichnet ist häufig das mittlere Gesichtsdrittel, also die Wangen, die Nase, das Kinn und die Stirn. Hier bilden sich Äderchen aus und dauerhafte Rötungen sind sichtbar, was für das erste Stadium kennzeichnend ist. Später kommen (im zweiten Stadium) einzeln stehende oder zu mehreren gruppiert angeordnete Pusteln und Hautknötchen (sog. Papeln), die entzündlich sind, hinzu. Im dritten Stadium kommt es zu weiteren entzündlichen Knoten und zusätzlichen Wassereinlagerungen im Gewebe.
Im Falle einer Augenbeteiligung bei der Rosazea wird dem Patienten meist geraten, zusätzlich einen Augenarzt aufzusuchen.
Bis auf den Juckreiz oder ein Gefühl des Brennens an den betroffenen Hautstellen ist das gesamtkörperliche Befinden der Betroffenen meistens gut, sofern keine anderen Erkrankungen vorliegen. Allerdings können psychische Probleme durch die nach außen sichtbare Rosazea entstehen.
Anhand der genannten Symptome wird die Diagnose der Rosazea gestellt. Miteinbezogen in die Diagnosestellung werden auch die Verstärkungsfaktoren wie z. B. vermehrte Sonneneinstrahlung, denen der Betroffene u. U. ausgesetzt ist. Diese sog. Triggerfaktoren sind im gemeinsamen Gespräch von Arzt und Patienten zu ermitteln.
Treffen die typischen Symptome zu bzw. einige von ihnen, kann es u. U. (z. B. in unklaren Fällen) für die Diagnosestellung ratsam sein, zusätzlich eine Biopsie durchzuführen. Dabei wird – meist mit einer speziellen Kanüle – eine Hautprobe entnommen und diese dann mikroskopisch untersucht. Dadurch können dann Hautkrankheiten, die ähnliche Erscheinungsformen wie die Rosazea haben (z. B. Akne), von dieser abgegrenzt werden.
Um die Rosazea als solche festzustellen, muss sie von anderen Erkrankungen, die ähnliche Symptome haben, abgegrenzt werden. Zu einer häufigen Fehldiagnose bei Patienten mit Rosazea kommt es im Zusammenhang mit dem systemischen Lupus erythematodes. Bei dieser Autoimmunerkrankung bilden sich auch Rötungen im Gesicht, die oft schmetterlingsförmig sind und bei Sonneninstrahlung verstärkt werden. Daher kann es zu Verwechselungen mit Rosazea kommen. Ein Unterschied zur Rosazea besteht u. a. darin, dass die für die Rosazea typischen Papeln und Pusteln nicht auftreten.
Auch Akne sollte zur Differenzialdiagnose hinzugezogen werden. In manchen Fällen kann das Erscheinungsbild der Rosazea dem einer Akne sehr ähnlich sein. Es unterscheidet sich jedoch im Hinblick darauf, dass sich bei der Akne noch zusätzliche sog. Mitesser auf der geröteten Haut befinden. Bei einer Mischform der Rosazea mit Akne können jedoch Mitesser auftreten, was die Diagnose erschweren kann. Allerdings ist hier das Alter der Betroffenen Personen ein (mögliches) Unterscheidungskriterium. Während Akne meist in der Pubertät auftritt, ist Rosazea eine Krankheit von Menschen mittleren Alters.
Ähnlichkeiten mit Rosazea kann auch ein sog. seborrhoisches Ekzem aufweisen, jedoch ist es unüblich für die Rosazea, Schuppen auszubilden, was für das seborrhoische Ekzem wiederum typisch ist. Außerdem gibt es bei dem seborrhoischen Ekzem nicht den Triggerfaktor Sonnenlicht: Bei einem seborrhoischen Ekzem bewirkt Sonnenlicht keine Veränderung bzw. Verschlechterung der Symptome.
Abzugrenzen von der perioralen Dermatitis (Mundrose) ist die Rosazea z. B. dadurch, dass die Ursache der perioralen Dermatitis vermutlich in einer übermäßigen Anwendung von Kosmetika liegt.
Stefanie Zerres