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Rosazea

Rosazea ist eine Hauterkrankung, die mit einer Entzündung verbunden ist und vorwiegend im Gesicht auftritt. Vor allem Rötungen, aber auch Pusteln, Hautknötchen und Äderchen, die oberflächlich erweitert sind, kennzeichnen die Rosazea.

Rosazea
© iStock - Lipowski

Therapie von Rosazea

Da die Hauterkrankung Rosazea zzt. noch nicht heilbar ist, ist das hauptsächliche Ziel einer Behandlung die Linderung und Kontrolle der auftretenden Symptome. Wie dabei vorgegangen wird, ist abhängig von den jeweiligen Beschwerden und dem Krankheitsstadium, in denen sich der Patient befindet.

Um das Therapieziel zu erreichen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Neben Medikamenten, die äußerlich bzw. innerlich angewendet werden können, ist es für Betroffene zusätzlich sinnvoll, die ihnen bekannten Verstärkungsfaktoren möglichst zu vermeiden und im Vergleich zu Menschen mit unproblematischer Haut auf eine besonders schonende Hautpflege und eine auf die Erkrankung abgestimmte Anwendung von Kosmetikprodukten zu achten. In bestimmten Fällen kann auch eine chirurgische Behandlung oder eine Behandlung mit Laser erfolgen.

Therapie mit Cremes und Salben

Zu den Wirkstoffen, die zur Behandlung der Rötungen auf die betroffenen Gesichtsbereiche aufgetragen werden, gehören in erster Linie Azelainsäure sowie Metronidazol. In Deutschland sind Cremes mit 0,75 % Metronidazol sowie 15%iger Azelainsäure erhältlich, die beide in etwa ähnlich gut den Symptomen entgegenwirken. Es wird vermutet, dass ihre antientzündlichen Eigenschaften eine positive Wirkung auf die Beschwerden haben. Auch die Antibiotika Clindamycin, Erythromycin sowie Tetrazyklin helfen – in verdünnter Form auf die Haut aufgetragen – gegen Rosazea, werden jedoch nur im Einzelfall angewendet, um Antibiotika-Resistenzen zu vermeiden. Ein weiteres Mittel zur topischen Therapie ist Adapalen, ein Retinoid, das in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht genommen werden darf, weil es u. U. das ungeborene Kind schädigen könnte. Dieser Wirkstoff wird, genau wie Tacrolimus und Pimecrolimus (sog. Calcineurininhibitoren), nur in bestimmten Fällen eingesetzt, z. B. wenn die Standardmedikamente nicht helfen.

Therapie mit einzunehmenden Medikamenten

Bei schweren Formen von Rosazea reicht die Therapie mit wirkstoffhaltigen Cremes i. d. R. nicht aus. In diesen Fällen werden meist über einen drei- bis vierwöchigen Zeitraum Antibiotika zum Einnehmen verordnet, die zur Gruppe der Tetrazykline, speziell Doxycyclin und Minozyklin, gehören. Diese dürfen in der Schwangerschaft nicht genommen werden. Alternativ können Makrolide, wie Erythromycin, Clarithromycin und Azithromycin, eingesetzt werden, die ebenfalls zu den Antibiotika zählen. Auch Isotretinoin, ein Retinoid (in der Schwangerschaft verboten), kann zum Einsatz kommen.

Operation und Laser bei Rosazea

Durch eine Laserbehandlung können von der Rosazea verursachte rote Äderchen und andere permanente Rötungen beseitigt sowie die sog. Knollennase behandelt werden. Die Dauer und Häufigkeit der Lasersitzungen ist dabei von der Größe der Hautfläche, die behandelt werden soll, abhängig. Es u. U. zu Narben- oder Blasenbildung kommen. Chirurgische Maßnahmen sind laut Leitlinie die Dermabrasion, bei der die Haut des von Rosazea Betroffenen abgeschliffen wird,

Meidung der Triggerfaktoren (Verstärkungsfaktoren)

Rosazea verschlechtert sich unter verschiedenen äußeren Bedingungen. So kann der Genuss von Alkohol, scharfem Essen oder heißen Getränken Symptome verstärken. Sollten Rosazeapatienten im Verlauf der Erkrankung feststellen, dass einer dieser Faktoren die Gesichtsrötungen verstärkt, sollten sie in der Folge darauf verzichten.

Bei vielen Betroffenen verschlimmern sich die Symptome durch Sonneneinstrahlung. Da diese nicht immer vermeidbar ist, ist es empfehlenswert, dass Sonnenschutzmittel mit besonders hohem Lichtschutzfaktor (mindesten 15) ausreichend und regelmäßig angewendet werden, wenn ein Aufenthalt in der Sonne geplant ist. Das Gesicht bzw. die Gesichtshaut nicht übermäßig zu erhitzen ist auch hilfreich bei Rosazea. Aus diesem Grund sollten auch zu heiße und scharfe Speisen nicht konsumiert werden. Solarien- und Saunabesuche sind ebenfalls zu unterlassen.

Auf alkalische Seifen sowie auf Gesichtswasser oder Cremes, die Kampfer bzw. Menthol enthalten, sollten Menschen mit Rosazea ebenfalls verzichten, genauso auf Cremes, die Konservierungs- oder Duftstoffe beinhalten. Make-up hingegen verschlimmert die Symptome nicht, sondern hat sogar meist eine positive Auswirkung auf die seelische Verfassung von Patienten, da es die Rötungen überdeckt.

Pflege bei Rosazea

Eine regelmäßige Reinigung der empfindlichen Haut sollte mit milden Mitteln vorgenommen und fetthaltige Cremes sollten vermieden werden. Ebenfalls vermieden werden sollte es, die Gesichtshaut unnötig durch Reibung, wie z. B. beim Abtrocknen nach der Reinigung, zu reizen. Weiche Tücher, die leicht tupfend anstatt reibend zum Abtrocknen benutzt werden, können hilfreich sein.

Auf Pflegeprodukte, die die Durchblutung fördern sollen, wie z. B. Peelings oder Antifaltencremes mit anregender Wirkung, sollten Betroffene von Rosazea verzichten. Aus demselben Grund sind auch Saunagänge, das Duschen mit zu heißem oder zu kaltem Wasser oder Dampfbäder ein Tabu. Alkoholhaltige Produkte sind aufgrund ihrer hautirritierenden Eigenschaften nicht zu benutzen. Wer Make-up benutzt, sollte ölfreie Produkte verwenden.

Quellen:
allergikus 3/2018
Stefanie Zerres

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