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Rosazea

Rosazea ist eine Hauterkrankung, die mit einer Entzündung verbunden ist und vorwiegend im Gesicht auftritt. Vor allem Rötungen, aber auch Pusteln, Hautknötchen und Äderchen, die oberflächlich erweitert sind, kennzeichnen die Rosazea.

Rosazea
© iStock - Lipowski

Experteninterview zum Thema Rosazea

Bei der Rosazea ist eine spezielle Hautpflege notwendig

Die Rosazea, auch bekannt unter dem Namen „Kupferflechte“, ist eine entzündliche Hauterkrankung. Dabei sind die feinen Äderchen im Gesicht geweitet, was zu einer Rötung der Gesichtshaut führt. Dazu kommt, dass immer wieder Knötchen und Eiterpickel auftreten. Prof. Dr. Michael Sticherling erklärt im Interview, worauf Betroffene achten sollten.

Was ist Rosazea?

Rosazea ist eine chronisch entzündliche Erkrankung der Haut. Sie ist eine der häufigsten Erkrankungen im Erwachsenenalter und tritt häufiger bei Frauen als bei Männern auf. Dabei sind die feinen Äderchen der Gesichtshaut dauerhaft geweitet, was zu der Rötung im Gesicht führt. Weitere Anzeichen der Rosazea sind Knötchen und Pusteln im Gesicht. Bei Männern kann sich auch eine knotige Verdickung der Nase (Rhinophym) bilden.

Wer ist davon betroffen?

In der Regel sind mehr Frauen als Männer betroffen. Die Erkrankung tritt meistens ab dem 50. Lebensjahr auf. Bei jungen Frauen gibt es mit der Rosazea verwandte Krankheitsbilder.

Welche Symptome treten bei Rosazea auf?

Es gibt insgesamt vier Stadien, die den Schweregrad der Rosazea dokumentieren. Im Anfangsstadium ist die Haut der Betroffenen gerötet, später kommen Pusteln und Knötchen hinzu. Viele Patienten klagen auch über ein Brennen der Haut. Häufig sind Nase und Wangen betroffen. Bei Männern zeigt sich auch eine Verdickung der Nase, die umgangssprachlich auch Knollennase genannt wird. Es gibt auch eine Form der Rosazea, bei der die Augen betroffen sind. Die Augen sind dann trocken und es treten Entzündungen auf. Wichtig ist, sich von einem Augenarzt untersuchen zu lassen, um sicherzugehen, dass keine Augen-Rosazea vorliegt, weil sie zu Augenschädigungen führen kann.

Was sind die Ursachen für Rosazea?

Die Ursachen sind noch nicht endgültig geklärt. In der Forschung wird davon ausgegangen, dass hormonelle Störungen und eine übermäßige UV-Strahlung zu der Erkrankung beitragen können. Zusätzlich wirken sich übermäßiger Kaffeekonsum und Nikotin negativ aus, sowie alles, was die Durchblutung der Haut weiter steigert. Dazu zählt auch scharfes Essen.

Was können Betroffene tun?

Vorbeugen kann man die Erkrankung nicht, da es sich um eine Neigungserkrankung handelt. Betroffene sollten auf jeden Fall ihre Haut gut pflegen, vor allem nicht allzu fettende Cremes verwenden. Es gibt spezielle Cremes und Pflegeprodukte, mit denen die Reizbarkeit der Haut gemindert werden kann. Ausgiebige Sonnenbäder sollten vermieden werden. Ansonsten sollte auf jeden Fall auf ausreichend Sonnenschutz geachtet werden. Alkohol, Rauchen, Kaffee und Tee wirken sich negativ auf das Krankheitsbild aus. Scharfe Speisen und Zitrusfrüchte sollten mit Vorsicht genossen werden.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung richtet sich je nach Stadium und Ausprägung der Erkrankung. Am gängigsten sind antibiotikahaltige Cremes, z. B. mit dem Wirkstoff Metronidazol. Bei stärkeren Symptomen wird innerlich in Form von antibiotikahaltigen Tabletten behandelt. Retinoide, Abkömmlinge von Vitamin A sind ebenfalls gegen die Entzündung wirksam und werden äußerlich und – in schweren Fällen – innerlich angewandt. Bei Frauen im gebärfähigen Alter wird dieses Präparat allerdings nur mit Vorsicht verschrieben. Eine „Knollennase“ ist nur operativ zu entfernen, indem die Talgdrüsen mit dem Laser oder Skalpell abgetragen werden.

Worauf sollten Betroffene bei der Hautpflege achten?

Es sollten vor allem Pflegeprodukte und Make-up verwendet werden, die speziell auf die Bedürfnisse der Rosazea-Haut angepasst sind. Bei der Hautpflege ist es wichtig, keine allzu fettenden Cremes zu benutzen. Bei der Reinigung sollten möglichst hautverträgliche Produkte ohne Alkohol verwendet werden, die pH-hautneutral sind.

Wo finden Betroffene Unterstützung?

Es gibt zahlreiche Selbsthilfegruppen, wo Betroffene Unterstützung finden und sich austauschen können. In der Regel sind sie auch regional organisiert, sodass Patienten eine passende Gruppe in ihrer Nähe finden können.

Quelle: Patient und Haut 1/2013

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