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Rosazea

Rosazea ist eine Hauterkrankung, die mit einer Entzündung verbunden ist und vorwiegend im Gesicht auftritt. Vor allem Rötungen, aber auch Pusteln, Hautknötchen und Äderchen, die oberflächlich erweitert sind, kennzeichnen die Rosazea.

Rosazea
© iStock - Lipowski

Entstehung von Rosazea

Zzt. gibt es noch keine genaue Klärung in Bezug auf die Ursachen von Rosazea. Man vermutet, dass die Krankheit Folge einer Überreaktion des Immunsystems ist. Sog. antimikrobielle Peptide treten verstärkt auf und können zu einer Entzündungsreaktion der Haut führen. Außerdem wird angenommen, dass manche Menschen aufgrund einer sog. genetischen Veranlagung eine stärkere Anfälligkeit für die Krankheit haben, als Personen ohne diese Veranlagung. Weitere Zusammenhänge werden diskutiert und erforscht – so z. B. eine mögliche Reaktion auf die Haarbalgmilbe (Demodex-Milbe).

Neben diesen möglichen Ursachen gibt es einige Faktoren, die das Auftreten der Rosazea begünstigen können. Zu diesen Faktoren zählen u. a. Bluthochdruck, Stress, der Kontakt mit hautirritierenden Substanzen (z. B. Kosmetikprodukte), extreme Temperaturen wie starke Kälte oder Hitze, starke Sonnenstrahlung, der Genuss von zu heißen oder auch zu scharfen Speisen und übermäßiger Konsum von koffein- oder alkoholhaltigen Getränken.

Individuelle Auslöser bei Rosazea

Im Hinblick auf die Schübe, in denen die Rosazea akut auftritt, kann das psychische Befinden der Betroffenen eine Rolle spielen. Probleme wie Stress oder belastende Konflikte scheinen einen Einfluss auf das Auftreten der Rosazea-Schübe bzw. auf deren Schwere und Ausprägung zu haben.

Betrachtet man die begünstigenden Faktoren zusammen mit den psychischen Faktoren, wird deutlich, dass die auslösenden Komponenten äußerst unterschiedlich sind. Daher wird jedem Betroffenen geraten, sich die individuellen Auslöser bewusst zu machen und diese wenn möglich zu umgehen.

Aufbau der Haut

Die äußere menschliche Haut gliedert sich in drei Hauptschichten: Epidermis (Oberhaut), Dermis (Lederhaut) und Subcutis (Unterhaut). Dabei dient die Subcutis mit größeren Blutgefäßen, Nerven und Sinneszellen als Unterlage für die anderen zwei Hautschichten. Die Dermis ernährt die Epidermis und dient deren Verankerung. Überwiegend besteht sie aus Bindegewebsfasern. Als Oberhaut besteht die Epidermis aus fünf weiteren Unterschichten: Horn-, Glanz-, Körnerzell-, Stachelzell- und Basalschicht. Sie ist zwischen 0,03 und 0,05 mm dick, an den Fußsohlen und Handinnenflächen ist sie dicker.

Verlaufsstadien der Rosazea

Der chronische Verlauf der Rosazea wird zwecks besserer Diagnose und darauffolgender Therapie in drei verschiedene Stadien eingeteilt. In jedem der Stadien kann die Krankheit zunächst zum Stillstand kommen, das Voranschreiten ist nicht gleichbleibend. Vor Beginn des ersten Stadiums können bereits entzündungsbedingte Hautrötungen (Erytheme) flüchtig auftreten, die durch unterschiedliche äußere und innere Reize ausgelöst werden können. Dieser Zustand, in dem die Haut leicht reizbar ist, wird als Vorstadium, die sog. Rosazeadiathese bezeichnet. Für die ersten beiden Stadien der Rosazea gelten positive Prognosen. Im dritten Stadium findet eine Zurückbildung der Rosazea nicht mehr statt.

  • Rosacea erythematosa-teleangiectatica: Im ersten Stadium liegen eine Entzündung und eine damit einhergehende Rötung der Haut des Gesichts vor. Außerdem können erweiterte Kapillargefäße der Haut (Teleangiektasie) in unterschiedlichen Ausprägungen vorkommen. Beschwerden der Patienten in diesem Stadium sind u. a. trockene bzw. schuppige Haut und ein brennendes und/oder juckendes Hautgefühl. Die Haut wird immer leichter anfällig für Irritationen.
  • Rosacea papulopustolosa: Nachdem die Rötungen des Gesichts chronisch geworden sind, kommen Pusteln und Papeln hinzu. Meist sind diese symmetrisch angeordnet. Sie sind entzündet und auch gerötet und können über einen Zeitraum von Tagen bis hinzu Wochen bestehen bleiben. Betroffen sein können Teilbereiche des Gesichts bis hin zum ganzen Gesicht in einem späteren Verlauf des Stadiums. Nur in Ausnahmefällen sind die Rötungen und die Papel- und Pustelbildung weiter verbreitet auf die Bereiche Kopfhaut, Hals und Brust. Die Symptome des zweiten Rosazea-Stadiums ähneln denen bei einer Acne vulgaris mit Ausnahme der für die Akne typischen Komedonen (Mitesser).
  • grandulär-hyperplastische Rosazea: Im dritten Stadium ist die Haut der an Rosazea Erkrankten großporig und verdickt. Hinzu kommen entzündliche Hautknoten, die blutend oder zusammengewachsen sein können. Von diesen Hautknoten oder -knollen (sog. Phymen) sind meistens Männer betroffen. Sie kommen an verschiedenen Stellen im Gesicht vor: Vermehrt anzutreffen sind sie an der Nase und eine sog. Knollennase kann sich ausbilden. In seltenen Fällen tritt die Knollennase auch unabhängig von anderen Rosazea-Symptomen auf. Des Weiteren ist es in Ausnahmefällen möglich, dass sich auf einer Knollennase, einem sog. Rhinophym, eine spezielle Art von Hautkrebs entwickelt. Ein sog. Basaliom, auch weißer Hautkrebs genannt, ist ein halbbösartiger Tumor, der Gewebe, von dem er umgeben wird, schädigen kann, aber nur in seltenen Fällen Metastasen bildet.
  • Neben der Ausbildung einer Knollennase kann es im Zuge einer Erkrankung an Rosazea auch zu einem Befall der Augen (sog. okuläre Form der Rosazea) kommen. Augentrockenheit, Entzündungen der Binde, Horn- oder Regenbogenhaut oder des Lidrandes können die Folge sein. Bei dieser Ausbreitung der Rosazea kann es in Ausnahmefällen zu einer Erblindung kommen.

    Stefanie Zerres

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