Rosazea ist eine Hauterkrankung, die mit einer Entzündung verbunden ist und vorwiegend im Gesicht auftritt. Vor allem Rötungen, aber auch Pusteln, Hautknötchen und Äderchen, die oberflächlich erweitert sind, kennzeichnen die Rosazea.
Zzt. gibt es noch keine genaue Klärung in Bezug auf die Ursachen von Rosazea. Man vermutet, dass die Krankheit Folge einer Überreaktion des Immunsystems ist. Sog. antimikrobielle Peptide treten verstärkt auf und können zu einer Entzündungsreaktion der Haut führen. Außerdem wird angenommen, dass manche Menschen aufgrund einer sog. genetischen Veranlagung eine stärkere Anfälligkeit für die Krankheit haben, als Personen ohne diese Veranlagung. Weitere Zusammenhänge werden diskutiert und erforscht – so z. B. eine mögliche Reaktion auf die Haarbalgmilbe (Demodex-Milbe).
Neben diesen möglichen Ursachen gibt es einige Faktoren, die das Auftreten der Rosazea begünstigen können. Zu diesen Faktoren zählen u. a. Bluthochdruck, Stress, der Kontakt mit hautirritierenden Substanzen (z. B. Kosmetikprodukte), extreme Temperaturen wie starke Kälte oder Hitze, starke Sonnenstrahlung, der Genuss von zu heißen oder auch zu scharfen Speisen und übermäßiger Konsum von koffein- oder alkoholhaltigen Getränken.
Im Hinblick auf die Schübe, in denen die Rosazea akut auftritt, kann das psychische Befinden der Betroffenen eine Rolle spielen. Probleme wie Stress oder belastende Konflikte scheinen einen Einfluss auf das Auftreten der Rosazea-Schübe bzw. auf deren Schwere und Ausprägung zu haben.
Betrachtet man die begünstigenden Faktoren zusammen mit den psychischen Faktoren, wird deutlich, dass die auslösenden Komponenten äußerst unterschiedlich sind. Daher wird jedem Betroffenen geraten, sich die individuellen Auslöser bewusst zu machen und diese wenn möglich zu umgehen.
Die äußere menschliche Haut gliedert sich in drei Hauptschichten: Epidermis (Oberhaut), Dermis (Lederhaut) und Subcutis (Unterhaut). Dabei dient die Subcutis mit größeren Blutgefäßen, Nerven und Sinneszellen als Unterlage für die anderen zwei Hautschichten. Die Dermis ernährt die Epidermis und dient deren Verankerung. Überwiegend besteht sie aus Bindegewebsfasern. Als Oberhaut besteht die Epidermis aus fünf weiteren Unterschichten: Horn-, Glanz-, Körnerzell-, Stachelzell- und Basalschicht. Sie ist zwischen 0,03 und 0,05 mm dick, an den Fußsohlen und Handinnenflächen ist sie dicker.
Der chronische Verlauf der Rosazea wird zwecks besserer Diagnose und darauffolgender Therapie in drei verschiedene Stadien eingeteilt. In jedem der Stadien kann die Krankheit zunächst zum Stillstand kommen, das Voranschreiten ist nicht gleichbleibend. Vor Beginn des ersten Stadiums können bereits entzündungsbedingte Hautrötungen (Erytheme) flüchtig auftreten, die durch unterschiedliche äußere und innere Reize ausgelöst werden können. Dieser Zustand, in dem die Haut leicht reizbar ist, wird als Vorstadium, die sog. Rosazeadiathese bezeichnet. Für die ersten beiden Stadien der Rosazea gelten positive Prognosen. Im dritten Stadium findet eine Zurückbildung der Rosazea nicht mehr statt.
Neben der Ausbildung einer Knollennase kann es im Zuge einer Erkrankung an Rosazea auch zu einem Befall der Augen (sog. okuläre Form der Rosazea) kommen. Augentrockenheit, Entzündungen der Binde, Horn- oder Regenbogenhaut oder des Lidrandes können die Folge sein. Bei dieser Ausbreitung der Rosazea kann es in Ausnahmefällen zu einer Erblindung kommen.
Stefanie Zerres