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Sonstiges

Gynäkologische Erkrankungen nehmen in der Frauengesundheit großen Raum ein. Einige Krebserkrankungen sind auf die weiblichen Geschlechtsorgane beschränkt, aber auch Krankheiten wie Endometriose sind gynäkologische Erkrankungen.

Frauengesundheit Informationen
© iStock - mheim3011

Endometriose: Checkliste hilft Betroffenen beim Praxis- und Klinikbesuch

Schätzungen zufolge ist in Deutschland jede zehnte Frau von Endometriose betroffen. Etwa die Hälfte entwickelt aufgrund der chronischen Erkrankung, bei der sich Gebärmutterschleimhaut ähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter im Unterleib ansiedelt, kaum Symptome. Die übrigen 50 % kämpfen u. a. mit starken Unterleibsschmerzen, ungewollter Kinderlosigkeit, starken Monatsblutungen und psychischen Problemen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Erkrankung meist lange Zeit unentdeckt bleibt. Das ehrenamtliche Netzwerk Endometriose hat eine Checkliste für den Besuch medizinischer Einrichtungen geschaffen, die für mehr Transparenz sorgen soll.

Wegweiser im Ärzte-Dschungel

Obwohl Endometriose aufgrund ihrer Verbreitung fast schon als Volkskrankheit bezeichnet werden kann, ist sie in der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbekannt. Dies führt regelmäßig dazu, dass Betroffene erst nach Jahren eine korrekte Diagnose erhalten. Wurde die Frauenerkrankung dann festgestellt, folgt ein weiterer Hürdenlauf. Zunächst ist der Weg vom ersten Termin bei einer gynäkologischen Praxis bis zur Entlassung aus der Therapie von Bürokratie geprägt. Aufgrund von Begleiterkrankungen kann zudem der Besuch bei Ärzte/innen angrenzender Fachbereiche notwendig sein. Damit Betroffene nicht den Überblick verlieren und Zeit sparen, hat das Netzwerk Endometriose eine Checkliste veröffentlicht. Sie zeigt auf, welche Faktoren beachtet werden sollten.

Gute Vorbereitung ist die halbe Miete

Der Leitfaden beginnt mit einer Liste von Unterlagen, die zu jedem Arztbesuch mitgebracht werden sollten. Aufgeführt werden beispielsweise Befunde, OP-Berichte, Untersuchungsprotokolle sowie persönliche Schmerztagebücher. Zudem empfiehlt die Checkliste, sämtliche Fragen bereits vor dem Termin in einer Praxis aufzuschreiben, damit kein Punkt vergessen wird. Auch ist ersichtlich, welche Aspekte eine gelungene Arzt-Patienten-Kommunikation beinhalten sollte. Hier spielen neben der allgemeinen Aufklärung und Beratung mehrere Punkte eine Rolle – u. a. das verständliche Aufzeigen des weiteren Ablaufs, der Dauer und Erfolgschancen einer Therapie sowie weiterer interdisziplinärer, komplementärer und alternativer Methoden. Empfehlenswert sei es zudem, Unterlagen wie Befunde, Laborberichte und Bilder selbst mitzunehmen oder zumindest zu klären, wohin die Dokumente geschickt werden.

Von der Diagnostik bis zur Therapie

Im zweiten Teil zeigt die Checkliste auf, welche Vorgehensweisen in der Endometriose-Diagnostik zur Verfügung stehen. Betroffene können anhand dieser Auflistung nachvollziehen, ob in ihrem individuellen Fall sämtliche Möglichkeiten ausgeschöpft wurden. Besonders wichtig seien Tastuntersuchungen und bildgebende Verfahren, um auch angrenzende Organe zu berücksichtigen. Hinsichtlich der Therapie nennt der Leitfaden zwei grundsätzliche Möglichkeiten: die symptomatische Behandlung mit Schmerzmitteln und Hormonpräparaten sowie die Operation. Zudem werden eine Reihe alternativer und ergänzender Optionen wie Naturheilverfahren, Physiotherapie und psychologische Unterstützung aufgezeigt. Auch Tipps für den Krankenhausaufenthalt sind enthalten.

Selbsthilfe als wichtige Ergänzung

Das Netzwerk Endometriose veröffentlicht nicht nur Informationsmaterial. Es engagiert sich mit zwei Selbsthilfegruppen in Leipzig und Dresden auch aktiv für Betroffene. Die Initiatorin betont: Selbsthilfe sei eine wichtige Ergänzung zum Arztgespräch. Betroffene hätten in Selbsthilfegruppen die Möglichkeit, sich ausführlich zu informieren und auszutauschen. Für das seelische Wohlbefinden sei dies von hoher Bedeutung. Erkrankte Frauen lädt das Netzwerk herzlich dazu ein, sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen und der virtuellen Community beizutreten.

Quelle: Deutsches Magazin für Frauengesundheit 3/2019

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