Gynäkologische Erkrankungen nehmen in der Frauengesundheit großen Raum ein. Einige Krebserkrankungen sind auf die weiblichen Geschlechtsorgane beschränkt, aber auch Krankheiten wie Endometriose sind gynäkologische Erkrankungen.
Milchsäurebakterien fühlen sich im Intimbereich der Frau besonders wohl. Und das ist auch gut so. Denn: Sie schützen diese sensible Körperstelle vor dem Eindringen und der Vermehrung von Krankheitserregern. Gerade das saure Milieu macht eine gesunde Scheidenflora aus. Der ph-Wert liegt hier etwa zwischen 4 und 4,5, im Unterschied zur restlichen Haut (ph-Wert etwa 5,5).
Damit das saure Milieu erhalten bleibt und die Scheide vor Krankheiten geschützt ist, sollten Frauen auf eine ausgewogene Intimpflege achten. Dass bedeutet: regelmäßig reinigen, aber nicht zu häufig und nicht zu gründlich.
Meist reicht es aus, den Intimbereich einmal pro Tag zu reinigen. Ausnahmen sind erlaubt, etwa wenn beim Sport stark geschwitzt wurde oder auch nach Geschlechtsverkehr. Bei der Reinigung reicht es aus, den äußeren Bereich der Scheide zu waschen. Eine innerliche Reinigung, etwa in Form einer Scheidenspülung zerstört die Scheidenflora und begünstigt das Eindringen von Bakterien.
Zum Reinigen eignet sich am besten eine milde Waschlotion, die keine Duftstoffe enthält und dem ph-Wert der Intimregion angepasst ist. Um die Scheidenflora im Gleichgewicht zu halten, kann zudem
eine Waschlotion mit Milchsäurebakterien verwendet werden. Sie hilft, diesen sensiblen Bereich im Gleichgewicht zu halten – oder ihn wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Etwa dann, wenn Frauen unter einem Scheidenpilz leiden. Grundsätzlich sind Pilzsporen immer in der Scheide vorhanden. Solange das Milieu dort aber ausreichend sauer ist, der ph-Wert also im idealen Bereich liegt, wird die Vermehrung dieser Sporen verhindert. Gerät die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht, können sie sich vermehren.
Eine Pilzinfektion ist keinesfalls eine Folge von mangelnder Hygiene, sondern auf ein Ungleichgewicht des Säureschutzmantels zurückzuführen. Es kann u. U. sein, dass dieser Schutzmantel durch eine zu intensive oder aggressive Reinigung zerstört wurde, was die Ausbreitung der Pilzsporen ermöglicht hat.
Ein Scheidenpilz macht sich durch Brennen und/oder Jucken, Rötungen, Schwellungen und veränderten Ausfluss bemerkbar. Er lässt sich i. d. R. mit einer Kombination aus Salben und Tabletten zum Einführen in die Scheide erfolgreich behandeln. Verschwinden die Beschwerden nicht nach wenigen Tagen oder treten immer wieder auf, sollten Frauen einen Frauenarzt aufsuchen. Dies gilt auch in der Schwangerschaft. In dieser Zeit ist eine Selbstbehandlung nicht ratsam.
Neben der Reinigung hilft die richtige Kleidung, die Gesundheit der Intimregion zu erhalten. Die Unterhose sollte einmal am Tag gewechselt und auf 60 Grad Celsius gewaschen werden ebenso wie die verwendeten Handtücher und Waschlappen.
Ist die Kleidung zu eng, kann dies ebenfalls eine Belastung für den Intimbereich sein, etwa wenn zu enge Hosen oder Unterhosen scheuern und so kleine Verletzungen erzeugen, in die dann u. U. Keime eindringen können, die möglicherweise in der Folge eine Infektion hervorrufen.
Quelle: Deutsches Magazin für Frauengesundheit 2/2018