Gynäkologische Erkrankungen nehmen in der Frauengesundheit großen Raum ein. Einige Krebserkrankungen sind auf die weiblichen Geschlechtsorgane beschränkt, aber auch Krankheiten wie Endometriose sind gynäkologische Erkrankungen.
Viele Frauen leiden während ihrer Periode unter Unterleibsschmerzen. Sie können mehr oder weniger stark ausgeprägt sein, verschwinden mit Ende der Periode auch wieder. Sind die Schmerzen im unteren Bauchbereich besonders stark oder treten sie unabhängig von der Blutung auf, können sie ein Hinweis auf eine Erkrankung sein. Frauen sollten dann ihren Frauenarzt aufsuchen.
Der Arzt kann feststellen, ob sich dahinter mögliche Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane verbergen. So können Schmerzen im Unterleib durch eine Entzündung der Eierstöcke und/oder der Eileiter ausgelöst werden. Gelangen Bakterien (z. B. beim Geschlechtsverkehr) über die Scheide dorthin, kann eine Entzündung entstehen, die sich unter Umständen auch auf andere Organe ausdehnen kann. Eine Eileiter-/Eierstockentzündung geht in der Regel außerdem mit Fieber einher. Auch ein eitriger Scheidenausfluss sowie Brennen und Jucken in der Scheide können Anzeichen sein.
Fieber kann auch bei einer Entzündung der Gebärmutter auftreten. Hinzu kommen unregelmäßige Blutungen und/oder Blutungen außerhalb der Periode. Sie wird ebenfalls durch aufsteigende Keime verursacht und entwickelt sich meist als Folge einer Entzündung der Scheide und/oder des Gebärmutterhalses.
Unregelmäßige Blutungen können darüber hinaus auch ein Hinweis auf ein Myom sein. Dabei handelt es sich um einen gutartigen Tumor in der Gebärmutter, der nicht gefährlich ist, aber Beschwerden verursachen kann (und deshalb entfernt werden sollte).
Besonders starke Beschwerden kennzeichnen häufig eine Endometriose, bei der die Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter wächst (z. B. an Eierstöcken). Wird diese bei der Regelblutung abgestoßen, können die Schmerzen sehr stark sein, ebenso wie die Blutung selbst. Häufig leiden betroffene Frauen unter anhaltenden Schmerzen im Unterleib. Auch das ungewollte Ausbleiben einer Schwangerschaft kann auf Endometriose hindeuten, da sie häufig Unfruchtbarkeit zur Folge hat.
Eine Zyste an den Eierstöcken bleibt häufig unbemerkt, da sie nur selten Beschwerden verursacht. Anhaltende Schmierblutungen können ein Hinweis sein. Treten akut starke Schmerzen auf, ist eine Zyste möglicherweise geplatzt. Dann muss dringend operiert werden. Frauen, bei denen einseitig Unterleibsschmerzen auftreten, die mit Übelkeit und Erbrechen einhergehen, sollten unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Ähnlich wie Zysten verursachen Polypen an der Gebärmutter nicht immer Beschwerden. In einigen Fällen sind stärkere Schmerzen während der Periode ein Hinweis darauf, die Wehen ähnlich sind. Treten sie auf, besteht oft Handlungsbedarf, da eine sogenannte Stieldrehung dahinterstecken kann, die operiert werden muss. In sehr seltenen Fällen kann sich aus Polypen Krebs entwickeln.
Unterleibsschmerzen können auch ein Hinweis auf Krebs der Gebärmutter oder des Eierstocks sein. Grundsätzlich sollten Frauen mit unklaren Unterleibsschmerzen nicht zögern, sich von ihrem Frauenarzt untersuchen zu lassen.
Quelle: Deutsches Magazin für Frauengesundheit 1/2020