Gynäkologische Erkrankungen nehmen in der Frauengesundheit großen Raum ein. Einige Krebserkrankungen sind auf die weiblichen Geschlechtsorgane beschränkt, aber auch Krankheiten wie Endometriose sind gynäkologische Erkrankungen.
Schmerzen in der Brust kennt fast jede Frau. Häufig sind die Ursachen harmlos, nur in seltenen Fällen verbirgt sich dahinter eine schwerwiegende Erkrankung. Wer seine Brüste regelmäßig selbst untersucht, kann Veränderungen rechtzeitig erkennen.
Symptome, wie Schwellungen, Rötungen oder Verdickungen sowie Formveränderungen der Brust können ein Hinweis auf eine Erkrankung der Brust sein. Ebenso wie ein Knoten, der sich vom restlichen Brustgewebe unterscheidet und nicht von selbst verschwindet und ungeklärter Ausfluss aus den Brustwarzen. Viele Symptome werden durch hormonelle Veränderungen während des Zyklus ausgelöst. Doch auch zyklusunabhängige Ursachen können Auslöser für die Beschwerden sein.
Als Mastodynie werden Schmerzen, Spannungsgefühle und eine Berührungsempfindlichkeit der Brust bezeichnet. Für die Symptome sind meist Hormone bzw. hormonelle Schwankungen verantwortlich. Unter dem Einfluss von Östrogen lagert sich z. B. in der zweiten Zyklushälfte mehr Flüssigkeit im Brustgewebe an. Dieses Hormon ist auch dafür verantwortlich, dass die Brüste in dieser Zeit vermehrt durchblutet werden. Sie fühlen sich deshalb größer und schwerer an. Auch knotige Veränderungen und ein Dehnungsschmerz können auftreten. Eine Mastodynie kann darüber hinaus auch durch hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft oder die Einnahme von Medikamenten oder der Antibabypille verursacht werden.
Typische Symptome der Mastopathie sind Schmerzen, Spannungsgefühle und eine Berührungsempfindlichkeit in der Brust. Hinzu kommen Veränderungen, wie Knoten. Sie sind etwa einen halben Zentimeter groß, gegenüber dem restlichen Gewebe gut abgegrenzt und lassen sich verschieben. Auch Zysten (mit Flüssigkeit gefüllte Blasen im Drüsenläppchen der Brustdrüse) können bei einer Mastopathie auftreten.
Diese Veränderungen werden durch einen Überschuss an Östrogen und einen Mangel an Progesteron verursacht (hormonelle Fehlsteuerung). Ist an einigen Stellen im Brustgewebe zu viel Östrogen vorhanden, können Knoten und Zysten entstehen.
Nicht immer sind die Ursachen von Zysten bekannt. In vielen Fällen verursachen sie keine Beschwerden. Trotzdem werden sie in der Regel mittels Ultraschall (und unter Umständen weiteren bildgebenden Verfahren) untersucht.
Eine Mastopathie muss zwingend behandelt werden, wenn in den auftretenden Knoten und Zysten krankhafte Zellveränderungen zu erkennen sind, und damit ein erhöhtes Krebsrisiko vorliegt. Dies ist etwa bei 10 % der Mastopathien der Fall.
Handelt es sich um eine gutartige Veränderung, ist eine Behandlung nicht unbedingt erforderlich. Eine vierteljährliche Kontrolle reicht in der Regel aus. Je nach Ausprägung der Beschwerden können hormonhaltige Gele aufgetragen oder hormonhaltige Tabletten eingenommen werden, um die Fehlsteuerung der Hormone zu regulieren. Zysten, die starke Schmerzen verursachen, können mithilfe einer Punktierung geleert oder, wenn sie immer wieder auftreten, auch komplett entfernt werden.
Ist die Brust warm, rot, geschwollen und schmerzt, und tritt unter Umständen zusätzlich Eiter aus der Brustwarze aus, liegt eine Entzündung der Brustdrüse vor. Betroffene haben zudem oft Fieber. Eine Mastitis kann vor allem bei Müttern in den ersten Wochen der Stillzeit auftreten. Die Entzündung kann durch einen Milchstau in der Brust ausgelöst werden. Außerdem sind in dieser Zeit die Brustwarzen angegriffen, kleine Risse können vorhanden sein. Durch diese Risse dringen über den Mundraum des Babys Bakterien in die Brust ein, die dort eine Entzündung verursachen. In schweren Fällen können sich Eiteransammlungen (Abszesse) bilden.
Eine Brustdrüsenentzündung in der Stillzeit, auch Mastitis puerperalis genannt, wird in der Regel mit Antibiotika behandelt. Zusätzlich können bei Bedarf Medikamente zum Einsatz kommen, die die Milchproduktion reduzieren. Frauen können außerdem die betroffene Brust kühlen, Quarkwickel oder Umschläge mit essigsaurer Tonerde auflegen. Wichtig ist, dass Mütter in dieser Zeit weiterstillen, um eine regelmäßige Entleerung der Brust zu gewährleisten.
Um eine erneute Entzündung zu vermeiden, sollten Betroffene nach Möglichkeit ihre Stilltechnik optimieren. So kann langfristig verhindert werden, dass die Brustwarze und das umliegende Gewebe dauerhaft gereizt werden und sich dort kleine Verletzungen bilden. Hebammen und Stillberaterinnen sind hierfür die richtigen Ansprechpartnerinnen.
Frauen, deren Brustentzündung nicht durch das Stillen verursacht wird, leiden unter einer sogenannten Mastitis nonpuerperalis. Auch hier sind Bakterien für die Entzündung verantwortlich, die durch die Kanäle der Brustdrüse gelangt sind. Da eine Brustkrebserkrankung ähnliche Symptome aufweist, muss das Gewebe untersucht werden. Dafür wird bei einer Biopsie eine Gewebeprobe entnommen. Kann Brustkrebs ausgeschlossen werden, wird auch diese Erkrankung mit Antibiotika behandelt.
Bei einem Knoten in der Brust kann es sich auch um ein Fibromadenom handeln. Wenn sich Binde- und Drüsengewebe vermehren, können diese Knoten entstehen. Sie können bis zu fünf Zentimetern groß werden. Trotzdem verursachen sie nur selten Beschwerden und sind in fast allen Fällen harmlose Schwellungen.
Eine ausführliche Diagnostik ist erforderlich, um Brustkrebs auszuschließen. In der Regel werden eine Ultraschalluntersuchung, eine Mammografie und eine Biopsie (Entnahme von Gewebe) durchgeführt. Kann im Anschluss von einem gutartigen Knoten ausgegangen werden, reicht es in der Regel aus, dass Fibromadenom zu beobachten. Frauen sollten es einmal im Zyklus selbst tasten, um zu prüfen, ob es wächst. Außerdem wird ein Gynäkologe den Knoten regelmäßig mittels Ultraschall überwachen. Wird der Knoten zu groß und verdrängt umliegendes Gewebe, sollte er entfernt werden.
Knoten oder Verhärtungen in der Brust können auch ein Hinweis auf Brustkrebs (Mammakarzinom) sein. Im Unterschied zu den gutartigen Gewebeveränderungen in der Brust, besitzen bösartige (maligne) Tumoren die Fähigkeit zur Metastasierung. Das bedeutet, die Krebszellen können über die Lymph- und Blutbahn in andere Regionen des Körpers transportiert werden und dort weitere Krebsschwellungen (Metastasen) bilden. Organe können dann ggf. lebenswichtige Funktionen nicht mehr erfüllen.
Bei Verdacht auf Brustkrebs werden eine Ultraschalluntersuchung und/oder eine Mammografie durchgeführt. Erhärtet sich dabei der Verdacht, dass ein bösartiger Tumor vorliegt, wird aus dem Knoten Gewebe entnommen (Biopsie).
Die Behandlung eines Mammakarzinoms ist abhängig von der genauen Ausprägung des Tumors und einer möglicherweise vorliegenden Metastasierung. Infrage kommen Operation, Bestrahlung, Chemotherapie und Antihormontherapie. Ist der Tumor lokal begrenzt, ist Heilung möglich.
Gleiches gilt für die Behandlung eines duktalen Karzinoms in situ (DCIS), einer Vorstufe von Brustkrebs. Da sich daraus ein bösartiger Tumor entwickeln kann, wird ein DCIS meist mittels Operation entfernt.
Grundsätzlich gilt dabei, je früher die Krankheit erkannt wird, umso größer sind die Chancen für eine vollständige Genesung. Frauen sollten deshalb die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen bei ihrem Frauenarzt wahrnehmen und, wenn sie selbst einen Knoten ertasten, den Arzt aufsuchen.
Eine Milchproduktion außerhalb der Stillzeit wird häufig durch Hormonstörungen ausgelöst. Stress kann ebenfalls eine Ursache sein. Die Brustentzündung kann aber auch die Folge anderer Grunderkrankungen wie u. a. Diabetes mellitus, rheumatoide Arthritis, Syphilis oder einer Immunschwäche sein. Die Einnahme von Hormonen kann das Auftreten einer Brustentzündung ebenfalls begünstigen.
Frauen die sogenannte Hohl- oder Schlupfwarzen haben, haben ebenfalls ein größeres Risiko, an einer Entzündung der Brust zu erkranken. Ziehen sich die Brustwarzen nach innen, kann sich dort Sekret sammeln.
Da die Symptome der Mastitis nonpuerperalis denen einer entzündlichen Brustkrebserkrankung ähneln, muss bei einer Brustentzündung außerhalb des Wochenbettes die Brust genauer untersucht werden. In der Regel wird deshalb eine Mammografie durchgeführt. Kann Brustkrebs nicht ausgeschlossen werden, erfolgt eine genauere Untersuchung des Gewebes. Dafür wird eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen.
Kann Brustkrebs ausgeschlossen werden, wird die Erkrankung mit Medikamenten gegen Bakterien (Antibiotika) behandelt. Zusätzlich erhalten Frauen ein Medikament, das die Milchbildung hemmt. Hat sich ein Abszess gebildet, wird dieser operativ entfernt.
Quellen:
Deutsches Magazin für Frauengesundheit 2/2021
Deutsches Magazin für Frauengesundheit 1/2020