Die Haut des Menschen unterliegt einem steten Erneuerungsprozess. Um sich einmal komplett zu erneuern, benötigt die Haut einen knappen Monat: Hautzellen sterben ab, neue wachsen nach.
Ab 50 Jahren beginnt die Haut sichtbar zu erschlaffen. Die in jüngeren Jahren entstandenen Fältchen wachsen sich zu Falten aus, besonders um Nase und Mund. Die Konturen an Hals und Kinn verschwimmen, wodurch sich ein Doppelkinn ausbilden kann. Die Haut wirkt zunehmend großporiger und zeigt Altersflecken, zudem sie wird zusehends dünner und trockener. Besonders am Hals und Dekolleté neigt die Haut zur Faltenbildung, da dort das Unterhautfettgewebe besonders dünn ist – dünner als im Gesicht.
Grund für die zunehmenden Alterserscheinungen ist neben der im Alter abnehmenden Regenerationsfähigkeit der Haut auch die hormonelle Umstellung, die sich in den Wechseljahren vollzieht.
Für die Haut ab 50 Jahren ist es wichtig, dass der tägliche Sonnenschutz hoch genug ausfällt. Ein zunehmend höherer Schutz vor UV-Strahlung ist deshalb notwendig, weil die Haut im Alter weniger Pigmente bildet und langsamer braun wird. Die angewendete Tages- und Nachtpflege sollte Anti-Aging-Substanzen wie Retinol, Vitamin C oder das Coenzym Q10 enthalten. Sie alle kurbeln die Kollagenbildung an und ebnen dadurch die Haut. Auch enthaltene Hyaluronsäure zeigt gute Ergebnisse. Sie hilft der Haut, Wasser zu binden, wodurch sie glatter erscheint. Häufig enthaltenes Vitamin E dient dem Abfangen freier Radikale.
Die Haut sollte durch wöchentliche Peelings und Masken gereinigt werden, da so die größer werdenden Hautporen verfeinert werden. Wichtig ist es, für die Reinigung besonders milde Produkte zu verwenden. Alles, was die Haut reizen könnte, sollte aufgrund der verminderten Regenerationsfähigkeit und der zunehmend niedrigeren Barrierefunktion der Haut vermieden werden. Neben der speziellen Gesichtspflege sollte auch für die Hände eine Pflege für die Haut ab 50 verwendet werden. In diesem Alter entstehen Pigmentflecken, die so genannten Altersflecken. Sie lassen sich durch spezielle Handcremes zwar nicht komplett entfernen, aber doch etwas bleichen. Eine regelmäßige straffende Pflege für den ganzen Körper sollte ebenfalls verwendet werden.
Um einen Hormonmangel auszugleichen, der aufgrund der Wechseljahre eintritt, werden zunehmend speziell bei Hautproblemen Pflanzenhormone, so genannte Phytohormone, eingesetzt. Diese sind daher auch in einigen Pflegeprodukten enthalten. Zum Einsatz kommen beispielsweise Hopfen, Frauenwurzel, Wanzenkraut und vor allem Soja. Soja enthält Isoflavone, östrogenähnliche Stoffe, Genistein und Daidzein und außerdem auch eine Fülle wichtiger Aminosäuren, die direkt durch die Haut aufgenommen werden können.
Weil in der Haut natürlicherweise Wechselwirkungen zwischen Steroidhormonen, Vitaminen und weiteren Stoffen stattfinden, bietet sich für Cremes auch eine Kombination mit anderen Substanzen pflanzlicher Herkunft an. Das sind beispielsweise pflanzliche Stoffe wie Öle, Vitamine oder Phloroglucin, welche eine gewebeverdichtende und zellschützende Wirkung auf die Haut ausüben sollen.
Lydia Köper