Neurodermitis ist eine chronische, nicht ansteckende Hauterkrankung, die von einem starken Juckreiz und trockener Haut gekennzeichnet ist. Auf der Haut entstehen rote, entzündliche, schuppende Ekzeme, die gelegentlich auch nässen.
Eine britische Studie untersuchte den Nutzen der Lichttherapie bei Kindern mit mittelgradiger und schwerer Neurodermitis, berichtet die Ärzte Zeitung. Dazu wurden die Patienten im Alter zwischen drei bis 16 Jahren zusätzlich zur topischen Behandlung mit einem Schmalspektrum-UVB-Licht zwölf Wochen lang zweimal pro Woche bestrahlt. Die Patienten aus der Kontrollgruppe wurde topisch therapiert, erhielten aber keine Bestrahlung.
Anhand eines Punktesystems (Six Area Six Sign Atopic Dermatitis Score) wurde die Wirkung der Bestrahlung ermittelt. Dabei wurden folgende Hautareale begutachtet: Hände, Beine, Arme, Kopf, Füße und Hals. Geachtet wurde auf Abschürfungen, rissige Haut, Trockenheit, Exsudate (nässende Stellen), Entzündungsreaktionen und Erytheme (Rötungen). Die Begutachtung der Haut und die Vergabe der Punkte erfolgte vor der Bestrahlung, am Ende der zwölf Wochen und zusätzlich nach drei und sechs Monaten.
Das Ergebnis der Bestrahlung insgesamt belegte eine Reduktion der Punkte des Scores um rund 61 %, wohingegen die Kontrollgruppe ohne Bestrahlung eine Verschlechterung von 6 % aufwies. Im Durchschnitt lag der Scorewert am Ende der Durchführung bei 11,6 im Gegensatz zur Kontrollgruppe mit 24,8.
So reduzierten sich die betroffenen Hautareale durch die Lichttherapie: Nur noch 11 % der beobachteten Haut war im Mittel betroffen, 36 % waren es hingegen noch bei der Kontrollgruppe. Im Mittel fand bei beiden Gruppen eine Reduzierung von 25 % der Ekzeme der vorher betroffenen Haut statt.
Des Weiteren zeigte sich auch eine zeitliche Komponente: So waren rund 41 % aus der Bestrahlungsgruppe nach den zwölf Wochen fast oder vollständig ekzemfrei. Bei der Kontrolle nach drei Monate waren es 50 %. Bei rund 29 % aus der Gruppe hielt die Besserung auch nach sechs Monaten nach der Therapie an.
Die Forscher erforschen mehrere Hypothesen, warum die Therapie diese Ergebnisse liefert. Ein Aspekt wäre, dass durch die Bestrahlung bestimmte T-Lymphozyten (sie aktivieren eine Überreaktion des Immunsystems) beginnen abzusterben. Eine andere Hypothese vermutet einen Zusammenhang zu der Ausschüttung von immunsuppressiven und antientzündlichen Zytokinen (Botenstoffe, die für Entzündungen verantwortlich sind). Frühere Studien zeigten, dass die Lichttherapie Staphylokokken der Haut minimierten.
Quelle: Allergikus 2/2014