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Neurodermitis

Neurodermitis ist eine chronische, nicht ansteckende Hauterkrankung, die von einem starken Juckreiz und trockener Haut gekennzeichnet ist. Auf der Haut entstehen rote, entzündliche, schuppende Ekzeme, die gelegentlich auch nässen.

Neurodermitis
© iStock - Kwarkot

Therapiemöglichkeiten bei Neurodermitis

Neurodermitis ist eine chronische, veranlagungsbedingte Erkrankung der Haut. Dabei kommt es phasenweise zu einer erhöhten Trockenheit der Haut, verbunden mit starkem Juckreiz und Entzündung. Zu Beginn der Behandlung steht zunächst einmal die Suche nach den Auslösern.

Der Hintergrund für die Erkrankung ist häufig eine genetische Veranlagung. Betroffene haben keine intakte Oberhaut und deswegen ist die Haut anfälliger für Reizungen von außen. Zu der genetischen Komponenten kommen weitere Faktoren hinzu, die Auslöser von Schüben sein können. Dazu gehören: Stress, Allergien, Medikamente, klimatische Bedingungen, Nahrung, Textilien. „Da die Auslöser so verschieden sind, muss bei jedem Patienten bestimmt werden, worauf derjenige reagiert. Die Zusammenhänge sind sehr komplex, sodass die Bestimmung der Auslösefaktoren sehr langwierig ist“, erklärt Prof. Dr. Matthias Augustin, Hamburg. Einige Betroffene reagieren beispielsweise auf Nahrungsmittel, und sobald sie diese weglassen, geht es Ihrer Haut deutlich besser. Jeder muss selbstständig herausfinden, welche Nahrungsmittel vertragen werden und welche nicht. Am besten eignet sich dafür ein Ernährungstagebuch.

Die Haut braucht außerdem sehr viel Pflege von außen. Mithilfe der Basistherapie wird die Haut unterstützt. Das passiert mit rückpflegenden Salben von außen und Bädern. „Bei der Wahl der Salben sollten Betroffene sich von einem Hautarzt beraten lassen, um das passende Produkt für die Haut zu finden. Diese Salben sollten frei von Duft- und Konservierungsstoffen sein und dem Zustand der Haut und dem Bedarf entsprechen“, erläutert Prof. Augustin. Der Bedarf der Haut kann je nach Hautstellen am Körper unterschiedlich sein: Im Gesicht braucht die Haut eine andere Pflege, als an den Armen oder Beinen. Außerdem sollten zusätzliche Reize, wie zu langer Kontakt mit Wasser vermieden werden.

Erweiterung des Behandlungsspektrums bei Neurodermitis

Neben der Basistherapie sieht die Behandlung auch einen stufenweisen Einsatz von Medikamenten vor. „Die Verwendung von Medikamenten richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung. Sobald die Haut etwas stärker entzündet ist, werden anti-entzündliche Wirkstoffe äußerlich eingesetzt. Das sind Kortison, Kortison ähnliche oder Kortison freie Medikamente“, so Prof. Augustin. Medikamente ohne Kortison werden eher bei Kindern eingesetzt, weil sie über einen längeren Zeitraum verwendet werden können. Wenn die Neurodermitis noch stärker wird, verschreiben Ärzte gegen den Juckreiz auch noch innerlich Antihistaminika. „Die innere Medikation beinhaltet kurzfristig auch Kortison, längerfristig werden Immunsuppressiva eingesetzt. Dadurch wird das Immunsystem von innen gedämpft“, sagt Prof. Augustin. Bei Menschen, die UV-Licht gut vertragen, besteht die Möglichkeit das Immunsystem von außen zu dämpfen. Hautärzte setzen dazu medizinische UV-Lampen ein.

Wichtig bei der Neurodermitis ist auch die Entspannungstherapie und die psychologische Beratung. „Bei den meisten Betroffenen verschlimmert sich die Haut durch Stressfaktoren. Deswegen werden spezielle Schulungen angeboten, in denen Betroffene lernen, mit ihrer Erkrankung zu leben. In die Schulung fließt das Entspannungstraining ein“, sagt Prof. Augustin. Es gibt auch Naturheilverfahren, wobei diese den anderen Verfahren nicht polarisierend gegenüberstehen, sondern ergänzend eingesetzt werden. Hilfreich und unterstützend bei Juckreiz ist z. B. in vielen Fällen die Akkupunktur. Viele Pflanzen mit Gerbstoffen können adjuvant eingesetzt werden bei entzündeter nässender Haut, weil sie beruhigend wirken. Bevor diese pflanzlichen Produkte verwendet werden, sollte ausgeschlossen werden, ob eine Allergie gegen den Wirkstoff vorliegt. „Für die Zukunft dürfen Neurodermitiker erwarten, dass in den nächsten vier bis sechs Jahren neue Wirkstoffe auf den Markt kommen. Das Behandlungsspektrum wird dadurch erweitert“, sagt Prof. Augustin.

Quelle: Patient und Haut 1/2014

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