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Akute lymphatische Leukämie

Eine akute lymphatische Leukämie ist eine Krebserkrankung, bei der sich die weißen Blutkörperchen unkontrolliert und nahezu ungebremst vermehren. Die akute lymphatische Leukämie ist eine Form der Leukämie.

Akute lymphatische Leukämie
© IStock - FatCamera

Diagnose der akuten lymphatischen Leukämie

Manchmal geschieht die Diagnose einer akuten lymphatischen Leukämie (oder auch einer anderen Leukämie) durch Zufall, wie etwa bei einer Blutuntersuchung, die von einem Arzt aus einem anderen Grund angeordnet wurde. Wenn stattdessen ungeklärte Symptome auftreten, die auf die Diagnose akute lymphatische Leukämie hindeuten könnten, wird der Patient zunächst intensiv befragt und einer körperlichen Untersuchung (durch Abtasten) unterzogen.

Der Arzt sollte den Patienten nach seinen Symptomen und Beschwerden befragen. Diese könnten bereits eine Leukämie als Diagnose nahelegen. Auch Krankheiten der Vergangenheit müssen besprochen werden, deswegen ist es wichtig, dass der Arzt den Patienten genau kennt bzw. eine Krankenakte zur differenzierten Diagnose der Leukämie zur Verfügung hat. Zur körperlichen Untersuchung bei der Diagnose der akuten lymphatischen Leukämie zählt das Abtasten der Milz, der Leber, der Lymphknoten am Hals, in der Leiste und in der Achselhöhle. Ferner kann zur genaueren Diagnose der akuten lymphatischen Leukämie eine Blutentnahme erfolgen, eine Knochenmarkentnahme, eine zytogenetische Untersuchung und eine Rückenmarkkanalpunktion.

Die Blut- und Knochenmarkentnahme bei der Diagnose der akuten lymphatischen Leukämie

Neben der körperlichen Diagnose einer akuten lymphatischen Leukämie sind Untersuchungen des Knochenmarks und des Blutes notwendig. Die Blutentnahme erfolgt wie gewöhnlich. Bereits das Aussehen der Blutzellen und ihr zahlenmäßiges Verhältnis können erste Aufschlüsse über eine etwaige Diagnose der Leukämie geben. Die Knochenmarkentnahme erfolgt in der Regel aus dem Beckenkamm. Es sollte eine örtliche Betäubung vorgenommen werden, weil die Knochenhaut schmerzempfindlich ist. Eine Nadel von der Dicke einer Bleistiftmine bohrt den inneren Hohlraum des Beckenkochens an. Knochenmark wird so angesaugt (Aspiration). Die Entnahme der Knochenmarkprobe kann für den betroffenen Patienten von einem unangenehmen Ziehen begleitet sein, weil durch das Ansaugen Unterdruck entsteht. Nur wenn dieser Saugvorgang nicht funktioniert, stanzt der Arzt einen kleinen Zylinder aus Knochenmark aus (Biopsie). Nachher sollte der Betroffene noch etwa 30 Minuten in Bauchlage liegen bleiben. Der Arzt kontrolliert die Punktionsstelle. Mit der so gewonnenen Probe erfolgt zur Diagnose der akuten lymphatischen Leukämie eine zytogenetische Untersuchung.

Die zytogenetische Untersuchung zur Diagnose der akuten lymphatischen Leukämie

Die so gewonnenen Lymphozyten können mit molekularbiologischen Untersuchungsmethoden auf Veränderungen des Erbguts (DNA) hin untersucht werden. Die Lymphozyten werden in Untergruppen differenziert. Von dem Ergebnis dieser Untersuchung hängen die weitere Vorgehensweise der Diagnose und auch die Prognose ab. (Etwas genauer betrachtet, bedeutet die zytogenetische Untersuchung die Suche nach sogenannten numerischen und strukturellen Chromosomenaberrationen. Chromosomenaberrationen sind Anomalien in Bezug auf die Anzahl (numerisch) oder den Aufbau (strukturell) von Chromosomen.) Die genetischen Methoden der Untersuchung können inzwischen viele unterschiedliche Störungen bei den erkrankten, abnormalen Zellen im Blut differenzieren und so eine Diagnose der akuten lymphatischen Leukämie beeinflussen. Dies stellt die Weichen für die zu wählende Therapiemethode.

Die Rückenmarkkanalpunktion bei der Diagnose der akuten lymphatischen Leukämie

Zur Diagnose der akuten lymphatischen Leukämie ist außer der Blut- und Knochenmarkuntersuchung ebenfalls eine Diagnostik der Rückenmarkflüssigkeit angezeigt, weil geklärt werden muss, ob das Gehirn von Leukämiezellen befallen ist. (Die Leukämie ist eine Systemerkrankung, kann sich also schnell ausbreiten.) Besonders die akute lymphatische Leukämie kann einen Befall des Nervensystems durch die Leukämiezellen nach sich ziehen. Die Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) wird meist durch Lumbalpunktion bei örtlicher Betäubung entnommen. Eine dünne und sehr lange Hohlnadel wird zwischen zwei Wirbeln im Bereich der Lendenwirbelsäule eingeführt, denn an dieser hohen Stelle befindet sich kein Rückenmark mehr. Etwas Liquor wird aus dem Nervenwasserkanal angesaugt.

Diese so entnommene Probe wird auf krankhafte, abnormale Leukämiezellen untersucht. Sind die Hirnhäute von der akuten lymphatischen Leukämie betroffen, kann so die Diagnose erfolgen. Im Anschluss an die Liquorpunktion sollte der Patient zwei Stunden lang in Kopftieflage bleiben, um Kopfschmerzen zu vermeiden. Der Befund dient als Basis für die Entscheidung, ob eine Bestrahlung bei akuter lymphatischer Leukämie vorgenommen werden soll oder eine andere Therapie nötig ist.

Die Magnetresonanztomografie (MRT) bei der Diagnose der akuten lymphatischen Leukämie

Bei Verdacht auf Befall des Gehirns bei einer möglichen akuten lymphatischen Leukämie kann auch eine Magnetresonanztomografie angezeigt sein. Auf den so gewonnenen Bildern lässt sich gesundes Gehirngewebe von Ansiedlungen der krankhaften Leukämiezellen unterscheiden.

Verlaufskontrolle: Ist die Therapie der akuten lymphatischen Leukämie erfolgreich?

Zur Diagnose der akuten lymphatischen Leukämie gehört auch die regelmäßige Überprüfung, ob die Therapien anschlagen und Erfolg zeigen. Daher werden viele der hier aufgeführten Verfahren zur Diagnose der Leukämie wiederholt. Dies gilt in besonderem Maße für die regelmäßige Entnahme von Blut und Knochenmark. Nur so kann getestet werden, ob die Behandlung der akuten lymphatischen Leukämie erfolgreich ist. Auch ein Krankheitsrückfall wird oft auf diese Weise ausgeschlossen.

Fedor Singer

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