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Akute lymphatische Leukämie

Eine akute lymphatische Leukämie ist eine Krebserkrankung, bei der sich die weißen Blutkörperchen unkontrolliert und nahezu ungebremst vermehren. Die akute lymphatische Leukämie ist eine Form der Leukämie.

Akute lymphatische Leukämie
© IStock - FatCamera

Entstehung der akuten lymphatischen Leukämie

Die Ursachen der Entstehung der akuten lymphatischen Leukämie (Blutkrebs) sind noch nicht ausreichend erforscht. Bei der Entstehung kommen als ursächlich bestimmte Umweltgifte und Umwelteinflüsse infrage, so etwa Benzol. Auch ionisierende Strahlen, zu denen auch die radioaktiven Strahlen zählen, können Knochenmarkschädigungen hervorrufen und so die Entstehung einer akuten lymphatischen Leukämie begünstigen. Frühere Chemotherapien können ebenfalls zur Entstehung einer akuten lymphatischen Leukämie führen. Auch erbliche Faktoren oder bestimmte Viren bedingen die Entstehung einer akuten lymphatischen Leukämie. Bei der Entstehung der akuten lymphatischen Leukämie wächst nicht wie bei anderen Krebsarten ein Tumor, sondern es treten Veränderungen der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) auf, die sich rasant vermehren.

Symptome einer akuten lymphatischen Leukämie

Zu den Symptomen (Krankheitszeichen) für die Entstehung der akuten lymphatischen Leukämie zählen sehr verschiedene Merkmale. Die Leukozyten (also die weißen Blutkörperchen) erfüllen ihre Funktion nicht mehr einwandfrei; dies kann zu einer Schwächung des Immunsystems führen. Es treten bei der akuten lymphatischen Leukämie häufig Fieber und Infektionskrankheiten auf. Durch die beeinträchtigte Produktion von roten Blutkörperchen sind diese oft nur noch in verringerter Zahl vorhanden (Anämie). Auch die Blutplättchen können vermindert sein. Aus diesem Grunde kommt es bei der akuten lymphatischen Leukämie häufig zu Blässe, Abgeschlagenheit sowie einer verstärkten Neigung zu Blutungen wie Zahnfleisch- oder Nasenbluten. Besonders die Entstehung der akuten Formen der Leukämie führt dazu, dass die Patienten oft schwer krank werden und eine rapide Verschlechterung ihres Allgemeinzustandes verspüren. (Die chronischen Formen der Leukämie hingegen werden oft per Zufall entdeckt und zeigen mildere Symptome.)

Häufig auftretende Symptome für eine Entstehung der akuten lymphatischen Leukämie sind:

  • Abgeschlagenheit und Schwäche, Leistungsknick
  • Fieber, Schüttelfrost, starkes Schwitzen und Nachtschweiß
  • Beschwerden, die einer Grippe oder einem grippalen Infekt ähneln
  • Neigung zu Blutungen (Zahnfleisch- und Nasenbluten), Hautblutungen (rote Punkte auf der Hautoberfläche)
  • Neigung zu häufigen rezidivierenden (also immer wieder auftretenden) Infektionen
  • Verlust von Gewicht und Appetit
  • Schwellungen bestimmter Organe (Milz, Lymphknoten, Leber)
  • Völlegefühl und Druck im Oberbauch
  • Knochenschmerzen
  • Atemnot (Dyspnoe) und Schmerzen beim Atmen
  • Hämatome (blaue Flecken)
  • Es bleibt jedoch festzustellen, dass es kein für alle Leukämie-Patienten typisches Symptom gibt. Bei jedem Patienten kann sich die Entstehung einer akuten lymphatischen Leukämie unterschiedlich äußern. Die aufgeführten Beschwerden können auch Symptome einer anderen Krankheit sein.

    Die Rolle der Leukozyten bei der Entstehung einer akuten lymphatischen Leukämie

    Die weißen Blutkörperchen, die sogenannten Leukozyten, sind normalerweise involviert in den Kampf des Immunsystems gegen Infektionen, indem sie Antikörper herstellen. Diese Antikörper greifen gefährliche Bakterien und Krankheitserreger im Körper an. Bei der Entstehung der akuten lymphatischen Leukämie treten die Leukozyten in zu großer Zahl auf und sie reifen nicht vollständig heran. Diese zahlreichen unreifen weißen Blutkörperchen können bei der akuten lymphatischen Leukämie im Knochenmark und im Blut nachgewiesen werden. Sie befallen vor allem lymphatisches Gewebe (z. B. die Lymphknoten) und sorgen dafür, dass diese Organe anschwellen. Die krankhaften weißen Blutkörperchen können bei der Entstehung der akuten lymphatischen Leukämie auch andere Zellen aus dem Knochenmark und dem Blut verdrängen.

    Zur Häufigkeit der Entstehung der akuten lymphatischen Leukämie

    Über 12.000 Menschen erhielten im Jahre 2012 in Deutschland die Diagnose Leukämie. 95 Prozent aller Patienten sind Erwachsene, nur etwa 5 Prozent sind jünger als 15 Jahre. Die Entstehung der vier einzelnen Leukämietypen tritt in verschiedenen Altersklassen unterschiedlich gehäuft auf. Die akute lymphatische Leukämie betrifft besonders oft Kinder. Erwachsene sind seltener von der akuten lymphatischen Leukämie (ALL) betroffen, ebenso wenig von der chronischen myeloischen Leukämie. Die Entstehung dieser beiden Leukämietypen liegt jeweils bei etwa 10 Prozent aller Patienten vor.

    Die akute myeloische Leukämie ist bei Kindern die zweit häufigste Leukämieform und befällt Erwachsene deutlich häufiger als eine ALL. Mehr als 25 Prozent aller betroffenen Erwachsenen bekommen die AML. Erwachsene zeigen hier einen Altersgipfel, der bei über 60 Jahren liegt. Bei einem weiteren Drittel liegt die Entstehung einer chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) vor. Die Entstehung der chronischen lymphatischen Leukämie tritt bei Kindern fast nie auf. Sie ist ein spezifischer Leukämietyp älterer Menschen. Die chronische myeloische Leukämie ist bei Erwachsenen viel öfter anzutreffen als bei Kindern. Bei fast allen betroffenen Kindern und Jugendlichen treten die beiden akuten Leukämieformen auf. 80 Prozent aller Kinder und Jugendlichen mit Leukämie erkranken an akuter lymphatischer Leukämie. Die Entstehung chronischer Leukämien ist hier eine Ausnahme.

    Fedor Singer

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