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Schlafapnoe

„Apnoe“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „ohne Atmung“. Während des Schlafes kommt es zu Atemaussetzern. Dauern die Atemaussetzer länger als 10 Sekunden, spricht man von einer Schlafapnoe.

Schlafapnoe
© iStock - grandriver

Bewältigung von Therapieproblemen bei Schlafapnoe

Selbsthilfe Schlafapnoe Deutschland

Wie wohl den meisten Leserinnen und Lesern bekannt ist, kommt es bei einer obstruktiven Schlafapnoe während des Schlafes wiederholt zum Verschluss der oberen Atemwege. Mit einem Überdruckbeatmungsgerät, welches einen genau festgelegten Überdruck erzeugt, lassen sich – bei ständiger Anwendung – Apnoen beseitigen und somit ein erholsamer Schlaf erreichen. Heute sind verschiedene nächtliche Beatmungssysteme auf den Markt, die unter Berücksichtigung der Bedürfnisse des Patienten in einem Schlaflabor angepasst werden müssen. Oft ist jedoch die Atemmaske der Therapie-Knackpunkt, der zur Therapieunterbrechung oder zum Therapieabbruch führen kann.

I. d. R. können Patienten zwischen verschiedenen Maskenmodellen wählen, die sich vor allem in der Gesichtsauflage unterscheiden. Je nach Modell deckt die Maske entweder nur die Nase oder Mund und Nase ab. Ferner stehen auch einige Modelle zur Verfügung, bei denen die Zufuhr des Luftstroms über zwei kleine Endstücke direkt in die Nasenlöcher des Patienten eingeführt wird. Ganz gleich welcher Maskentyp der Patient verwendet, die Eingewöhnung des Patienten an das Beatmungssystem, insbesondere der Maske, wird immer einige Zeit in Anspruch nehmen. Auch wenn der Patient die Atemmaske zu Anfang der Therapie als lästig und unbequem empfindet, sollte er den Versuch, sich an ihren Gebrauch zu gewöhnen, nicht abbrechen. Die oft vertretene Meinung, dass die Atemmaske nichts tauge, ist unrichtig und kann keinen Bestand haben. Die Erfahrung zeigt, dass es bei richtiger Anpassung der Maske weder gute noch schlechte Maskenmodelle gibt. Der Therapie-Knackpunkt liegt ganz eindeutig in der Akzeptanz des Patienten zur Maske bzw. zur Beatmungstherapie. Die Therapieakzeptanz lässt sich oft nicht durch den Gebrauch eines Hilfsmittels erreichen, sie muss inwendig in uns, gleich wie der Glaube an Gott, stattfinden und ein Teil unseres Lebensalltags sein bzw. werden.

Ganz wenige Patienten haben Atembeschwerden und Erstickungsanfälle, wenn sie am Anfang der Therapie eine Beatmungsmaske tragen. Um sich an das Tragen der Maske zu gewöhnen, sollten sie diese tagsüber, am ersten Tag, im Wachzustand aufsetzen. Beispielsweise kann man das Gerät und die Maske beim Fernsehen oder Lesen, für einige Minuten tragen und langsam die Zeitdauer steigern. Betroffene sollten das Atmen mit der Maske so lange üben, bis sie ihren Atemrhythmus gefunden haben und sie die Maske ohne Atembeschwerden tragen können. Wenn das nicht hilft, dann sollte das Problem mit dem Hausarzt oder dem behandelnden Schlafmediziner im Schlaflabor besprochen werden.

Mindern der Beschwerden

Fast über die Hälfte der Patienten leidet zu Beginn der Therapie unter einer verstopften Nase. Diese Beschwerden klingen in den meisten Fällen innerhalb einiger Wochen wieder ab. Weitere Beschwerden sind Nasenjucken, eine laufende Nase, trockene Schleimhäute und hin und wieder auch mal Nasenbluten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diese Beschwerden zu mindern, wenn man z. B. vor Gebrauch der Atemmaske jedes Nasenloch mit einer Kochsalzlösung leicht spült oder ein wenig Nasensalbe in jedes Nasenloch gibt.

Sehr viele Nasenbeschwerden lassen sich durch das Nachrüsten des Beatmungsgerätes mit einem Luftbefeuchter beheben. Dieser feuchtet die zugeführte Luft an. Es gibt Kalt- und Warmluftbefeuchter. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber und lassen Sie sich, falls notwendig, das entsprechende Gerät verschreiben. Bei Anwendung eines Luftbefeuchters sollten Betroffene sich genau an die Hygienevorschriften halten, die sie in der Gebrauchsanleitung vorfinden. Nur so können Infektionen im Nasenbereich vermieden werden.

Durch die nächtliche Anwendung des Therapiegerätes können Mundtrockenheit und Schmerzen beim Schlucken entstehen. Zu diesen Beschwerden kommt es, wenn der Mund im Schlaf offensteht. Das Problem lässt sich mit einer „Kinnschleuder“, einem über das Kinn geführten elastischen Band, das den Mund geschlossen hält, lösen. Es kann aber auch ein anderes Maskenmodell (Nase-Mund-Maske) eingesetzt werden – die wie der Name schon sagt – Mund und Nase gleichzeitig abdeckt.

Maskenprobleme

Gerötete Augen, wiederkehrende Apnoen und erneutes Schnarchen sind Anzeichen für eine undichte Maske. Hierfür kann eine mangelhafte Anpassung der Maske ursächlich sein, die sich jedoch durch Veränderung der Bänder an der Kopfhaube korrigieren lassen. Wenn sich undichte Stellen trotz Veränderung der Kopf- und Kinnbänder nicht beheben lassen, sollte die Größe der Maske überprüft und, falls nötig, auf eine größere oder kleinere Maske umgestiegen werden. Wenn das Gerät zu Beginn oder bei längerer Therapieanwendung einwandfrei gearbeitet hat, sollte man überprüfen, ob die Probleme auf Abnutzungserscheinungen des Maskenmaterials zurückgehen könnten. Wenn dies der Fall ist, sollten sich Betroffene mit dem medizinisch-technischen Personal des Gerätelieferanten in Verbindung setzen.

Gerötete oder entzündete Stellen auf Nasenrücken oder Stirn können durch eine zu fest sitzende Maske verursacht werden. Zwar sollte die Maske so fest sitzen, dass sie keine undichten Stellen mehr hat, jedoch darf sie auch keinen übermäßigen Druck auf die entsprechenden Gesichtsstellen ausüben. Bei Rötungen im Bereich der Auflage der Maske sollte man die Kopfhalterungsbänder etwas lockern. Dabei dürfen aber keine undichten Stellen entstehen. Wenn die Rötungen allergisch bedingt sind, sollte man sich mit dem behandelnden Arzt in Verbindung setzen.

Therapie bei Erkältung

Bei Erkältungen ist die Benutzung der Nasenmaske sehr problematisch und oft kaum möglich. In diesen Fällen können abschwellende Arzneimittel und Nasensprays oder auch feuchtere Luft, die sich ja über die Einstellung des Luftbefeuchters beeinflussen lässt, Erleichterung bringen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass man sich eine Nasen-Mund-Maske zulegt und diese bei einer Erkältung verwendet. Kann man bei einer Erkältung mit dem Therapiegerät nicht schlafen, sollte der Hausarzt um Rat gefragt werden.

Pflege des Gerätes

Die Reinigung der Gerätschaften, Maske, Schlauch, Luftbefeuchter und Austausch des Filters ist sehr wichtig. Die jeweiligen Methoden zur Reinigung von Maske, Schlauch, Luftbefeuchter und letztlich der Filterwechsel hängen vom jeweiligen Gerätetyp ab. Betroffene sollten sich genau an die Gebrauchsanleitung des Geräteherstellers halten. Eine Vernachlässigung der Pflege und Reinigung der Gerätschaften kann zu Entzündungen und Verstopfungen der Nase führen.

Was ist bei Reisen zu beachten?

Die meisten Geräte sind mit Transformatoren ausgestattet, die das Umschalten, je nach Spannungsbedarf, von 110 auf 220 V erlauben. Zwischenzeitlich sind die Modelle leicht und lassen sich gut transportieren. Heute werden fast alle Geräte mit einem Koffer ausgeliefert, in dem auch Zubehörteile, Maske, Schlauch, Luftbefeuchter und Stromkabel untergebracht werden können. Viele Geräte lassen sich auch mit Batterien betreiben und können somit beim Campen eingesetzt werden. Röntgenstrahlen bei Sicherheitskontrollen auf Flughäfen oder bei Schiffsreisen schaden dem Gerät nicht. Um Probleme bei Sicherheits- und Zollkontrollen vorzubeugen, sollte der Gerätepass, der i. d. R. jedem Gerät beiliegt und Auskunft über Art und Zweck des Gerätes gibt, vom Arzt ausgefüllt und mitgeführt werden.

Zusammenfassung

Die meisten Therapieprobleme beziehen sich auf eine mangelhafte Anpassung, oder einen schlechten Sitz der Maske sowie das Austrocknen der Luftwege. Bei Beachtung der hier empfohlenen Ratschläge lassen sich etliche Probleme lösen. Falls die Probleme anhalten oder wiederkehren, sollte man sich mit seinem Hausarzt bzw. dem zuständigen Schlaflabor in Verbindung setzen. Ferner können Selbsthilfegruppen bei der Bewältigung von Therapieproblemen sehr nützlich sein. Als Betroffene sind ihnen die Therapieprobleme im Lebensalltag bekannt und stehen Ratsuchenden mit Rat und Tat zur Seite.

Karl-Heinz Klevers, Vorstand

Quelle: COPD und Asthma 3/2016

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