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Leukämie und Lymphome

Bei einer Erkrankung an Leukämie, im Volksmund Blutkrebs, wird der Entwicklungsprozess der weißen Blutkörperchen unterbrochen. Ort der Erkrankung ist das Knochenmark, wo das Blut gebildet wird.

Leukämie & Lymphome
© IStock - Ridofranz

Entstehung einer Leukämie

Zu den wesentlichen Bestandteilen des Blutes gehören die Blutzellen, nämlich:

  • rote Blutkörperchen (Erythrozyten)
  • Blutstillungszellen (Thrombozyten, Blutplättchen)
  • weiße Blutkörperchen (Leukozyten)
  • Diese Zellen haben alle überlebenswichtige Funktionen. Ihre Lebensdauer ist aber begrenzt und sie müssen permanent neu produziert werden, und zwar im Knochenmark. Hier sind sogenannte Stammzellen vorhanden, aus denen über Zellteilung und andere Reifeprozesse alle Typen von Blutzellen entstehen. Erst wenn die Blutzellen reif sind, gelangen sie in den Kreislauf des Blutes.

    Wenn man unter einer Leukämie leidet, kommen auch unreife Leukozyten in den Blutkreislauf und nehmen eine unkontrollierte Zellteilung vor, d. h., sie vermehren sich ungebremst. So entstehen die bösartigen Krebszellen, die im Organismus keine Funktion erfüllen. Diese Krebszellen nennt man leukämische Blasten. Sie werden über den Blutkreislauf zu anderen Organen gebracht. Die leukämischen Blasten verdrängen die gesunden Zellen des Knochenmarks, was wiederum die Herstellung von Blutzellen behindert. Es kommt zu einer verstärkten Anfälligkeit für Infekte und Blutarmut. Für die Entstehung einer Leukämie sind die genauen Ursachen noch unklar, aber es gibt verschiedene Risikofaktoren.

    Entstehung einer Leukämie: Genetische Veranlagung

    Auch wenn die Krankheit als solche nicht vererbbar ist, so kann eine genetische Veranlagung weitergegeben werden. Wenn also in der Familie (unter Blutsverwandten) schon gehäuft Leukämien aufgetreten sind, steigt das Risiko, auch selbst an Leukämie zu erkranken. Menschen mit Down-Syndrom haben ein erhöhtes Risiko, an einer akuten myeloischen Leukämie zu erkranken. Leukämiezellen besitzen oft Veränderungen (Mutationen) im Erbmaterial, z. B. das Philadelphiachromosom, das bei vielen Betroffenen mit chronischer myeloischer Leukämie vorkommt. Solche Gendefekte sind aber nicht erblich, sondern entwickeln sich im Laufe des Lebens.

    Ionisierende Strahlung

    Die sogenannte ionisierende Strahlung (radioaktive, ultraviolette und Röntgenstrahlung) ist vermutlich ebenfalls eine Ursache für Leukämie. So zeigten z. B. Menschen in Nagasaki und Hiroshima seit dem Abwurf der Atombomben 1945 viel häufiger eine Leukämie als andere.

    Einfluss chemischer Substanzen auf die Entstehung einer Leukämie

    Auch Benzol gilt als Risikofaktor für die Entstehung einer Leukämie. Es ist in allen fossilen Energieträgern enthalten sowie im Rauch von Tabak und Kraftfahrzeugabgasen. Andere Stoffe sind schwieriger zuzuordnen, weil sie als Ursache für Leukämie nicht so deutlich erwiesen sind. Kritisch zu sehen sind aber Pestizide und Lösungsmittel aus der Industrie. Auch bestimmte Zytostatika, also diejenigen Medikamente, die bei Krebs als Chemotherapie eingesetzt werden, können die Gefahr einer nachfolgenden Leukämie erhöhen, so z. B. Alkylanzien.

    Risikofaktor Viren

    Die sogenannten HTL-Viren können die seltene T-Zell-Leukämie auslösen. Sie kommen gehäuft in Japan und bestimmten Regionen Afrikas, Südamerikas und der Karibik vor. Wer das Virus hat, besitzt ein Risiko für die T-Zell-Leukämie von ein bis zwei Prozent. In Deutschland tritt das Virus in der Regel nur selten auf.

    Fedor Singer

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