Bei einer Erkrankung an Leukämie, im Volksmund Blutkrebs, wird der Entwicklungsprozess der weißen Blutkörperchen unterbrochen. Ort der Erkrankung ist das Knochenmark, wo das Blut gebildet wird.
Am 28. Mai 2019 war wieder Weltblutkrebstag (englisch: World Blood Cancer Day). Er fand 2019 zum sechsten Mal statt. Ins Leben gerufen wurde er 2014 von der DKMS als ein globaler Tag der Aufklärung, der sich dem Kampf gegen Blutkrebs widmet – ein Tag für Spender, Patienten, Freunde, Familien, Gemeinden, Unternehmen, Organisationen und jeden anderen Unterstützer. Der Aufruf zum Handeln lautet: „Setzen Sie ein Zeichen“, so die DKMS.
In der Vergangenheit haben Gemeinschaften auf der ganzen Welt ihre Unterstützung gezeigt – von Berlin, New York, Warschau, über London und Barcelona, berichtet die DKMS. Dabei können Unterstützer auf vielfältige Weise ein Zeichen setzen – immer mit dem Ziel, die Botschaft weit zu verbreiten. Stammzellen spenden darf jeder, der bei guter Gesundheit und zwischen 18 und 55 Jahre alt ist. Die DKMS arbeitet dabei international – 74 % aller von der DKMS ermöglichten Stammzellspenden gehen ins Ausland, was den weltweiten Bedarf an Stammzellspendern zeigt.
Alle 35 Sekunden wird irgendwo auf der Welt jemand mit Blutkrebs diagnostiziert. Blutkrebs bezieht sich auf Defekte im blutbildenden System, die dazu führen, dass Krebszellen in den Blutkreislauf gelangen und sich unkontrolliert vermehren, wodurch die gesunden Zellen verdrängt werden. Das bedeutet, dass das Blut seine Aufgaben wie z. B. den Sauerstofftransport und die Abwehr von Keimen nicht mehr erfüllen kann. Je nach Reifegrad der Blutzellen, in denen diese Veränderungen stattfinden, unterscheiden Ärzte zwischen drei Hauptgruppen von Blutkrebs, von denen jeder viele Unterarten hat: Leukämie, multiples Myelom und malignes Lymphom (Lymphknotenkrebs). Blutkrebs bezieht sich daher auf verschiedene Erkrankungen des blutbildenden Systems.
Für viele Menschen, bei denen Blutkrebs diagnostiziert wurde, ist eine Blutstammzellspende von einem passenden Spender die einzige Überlebenschance. Damit das Transplantat die größten Erfolgschancen hat, sollten die Gewebeeigenschaften des Spenders und des Empfängers nahezu exakt übereinstimmen. Dies bedeutet, dass es schwierig sein kann, einen geeigneten Spender zu finden – derzeit finden nur sechs von zehn Menschen weltweit eine Übereinstimmung. Ziel der DKMS ist es daher, möglichst viele potenzielle Spender zu registrieren, um allen, die eine Stammzellspende benötigen, eine zweite Chance auf Leben zu geben.
Quelle: Befund Krebs 1/2019