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Zöliakie

Bei Menschen, die an Zöliakie erkrankt sind, wird durch den Verzehr von Lebensmitteln, die Gluten enthalten, eine entzündliche Reaktion in der Dünndarmschleimhaut ausgelöst, die zu einer chronischen Erkrankung des Dünndarms führt (Enteropathie).

Zöliakie
© istock - MarsBars

Muss die ganze Familie glutenfrei essen, wenn ein Kind Zöliakie hat?

Erhält ein Kind die Diagnose Zöliakie, bedeutet dies, dass es sein Leben lang auf das Klebereiweiß Gluten verzichten muss, damit sein Darm keinen Schaden nimmt. Gluten ist in den meisten Getreidesorten enthalten. Es kommt in Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, aber auch in Dinkel und Grünkern sowie den alten Getreidesorten Emmer, Einkorn und Kamut und der Kreuzung aus Weizen und Roggen, Triticale genannt, vor.

Familien, in denen ein Kind an Zöliakie erkrankt ist, müssen daher für das betroffene Kind absolut glutenfrei kochen. Denn sogar Spuren von Gluten können Darmbeschwerden auslösen. Viele Eltern fragen sich nun, ob auch sie und die anderen Familienmitglieder auf Gluten verzichten sollten, schon um das von Zöliakie betroffene Kind nicht in Versuchung zu führen. Eines vorweg: Es ist sicher einfacher, wenn die gesamte Familie auf glutenhaltige Speisen verzichtet. Doch notwendig ist es nicht, wenn Sicherheitsmaßnahmen in der Küche eingehalten werden und das Kind alt genug ist, um zu verstehen, dass es bestimmte Nahrungsmittel nicht essen darf und diese kennt.

Wichtig: komplett glutenfreie Bereiche

Eltern, die sich dafür entscheiden, nicht komplett glutenfrei zu essen (und damit auch zu kochen), müssen in der Küche zwei voneinander getrennte Bereiche für die Zubereitung von glutenfreien und glutenhaltigen Speisen einrichten. Das bedeutet u. a. getrenntes Kochgeschirr zu besorgen, getrenntes Besteck, getrennte Küchenutensilien. Auch glutenfreie und glutenhaltige Nahrungsmittel müssen strikt voneinander getrennt aufbewahrt werden, sodass eine Verunreinigung mit Gluten nicht stattfindet.

D. h. auch, dass Eltern u. U. zwei verschiedene Gerichte zubereiten und dabei akribisch darauf achten müssen, die Zutaten nicht zu verwechseln. Das klingt kompliziert und ist es zunächst auch – zumindest so lange, bis sich diese Trennung eingespielt hat. Wichtig ist auch, beim Kochen stets konzentriert zu bleiben. Denn zu Fehlern kommt es immer dann, wenn man nicht mehr richtig bei der Sache ist. Sinnvoll ist es, zunächst die glutenfreie und im Anschluss die glutenhaltige Mahlzeit zuzubereiten. Die umgekehrte Reihenfolge ist schwierig, da es leichter zu Verunreinigungen des glutenfreien Gerichts kommen kann.

Das Geschirr sowie Töpfe und Pfannen sollten nach dem Essen getrennt voneinander mit verschiedenen Schwämmen und Tüchern abgewaschen werden. Denn auch über Küchentextilien kann Gluten verteilt werden.

Das Kind aufklären

Gibt es in einem Haushalt, in dem ein Kind mit Zöliakie lebt, glutenhaltige Nahrungsmittel, müssen Eltern ihr Kind darüber aufklären, welche Nahrungsmittel erlaubt sind und welche nicht. Das Kind muss wissen, dass die Eltern ihm nichts vorenthalten wollen, sondern es in seinem gesundheitlichen Interesse ist, keine glutenhaltigen Nahrungsmittel zu probieren. Deshalb sollten Eltern immer dann, wenn sie z. B. den Geschwistern glutenhaltige Süßigkeiten kaufen, dem Kind mit Zöliakie ebenfalls etwas Süßes, natürlich Glutenfreies besorgen, damit es sich nicht zurückgesetzt fühlt.

Sollte das an Zöliakie erkrankte Kind dennoch einmal etwas Glutenhaltiges essen, nur keine Panik. Zwar kann dies zu Magen- und Darmbeschwerden führen, doch es ist i. d. R. nicht problematisch, wenn dies die Ausnahme bleibt. Eltern sollten ihrem Kind jedoch im Anschluss erklären, warum es genau diese Speise besser nicht erneut zu sich nehmen sollte. Doch in den meisten Fällen merkt das Kind bereits selbst, wenn ein Nahrungsmittel ihm nicht guttut, sodass eine Wiederholung unwahrscheinlich ist.

Quelle: allergikus 3/2018

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