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Zöliakie

Bei Menschen, die an Zöliakie erkrankt sind, wird durch den Verzehr von Lebensmitteln, die Gluten enthalten, eine entzündliche Reaktion in der Dünndarmschleimhaut ausgelöst, die zu einer chronischen Erkrankung des Dünndarms führt (Enteropathie).

Zöliakie
© istock - MarsBars

Mangelernährung bei Zöliakie

Zöliakie, die Unverträglichkeit gegen das Kleberweiß Gluten, das in vielen Getreidesorten vorkommt, macht sich in der Regel bereits im Kindesalter bemerkbar – durch Gedeihstörungen beim Kind, Durchfälle, Blähungen, Bauchweh.

Die Krankheit kann jedoch auch nahezu symptomlos verlaufen. In diesen Fällen wird durch anhaltenden Verzehr von Gluten der Dünndarm geschädigt: Darmzotten, die für die Aufnahme von Nährstoffen zuständig sind, bilden sich zurück. Als Folge kann es zu Mangelerscheinungen kommen, weil Nährstoffe nicht mehr vollständig vom Körper aufgenommen werden.

Mögliche Mangelerscheinungen

Vor allem verschiedene Vitamine (z. B. Vitamin B6 und B12) und Mineralstoffe (z. B. Eisen, Kalzium) nimmt der Darm bei geschädigten Darmzotten nicht mehr in ausreichender Menge auf. Dies kann unter Umständen Folgen für die Gesundheit haben. So kann das Immunsystem in Mitleidenschaft gezogen werden, betroffene Kinder sind häufiger krank. Auch die Knochenstabilität kann durch einen Mangel (etwa an Kalzium) leiden, ebenso können Muskelkrämpfe Folge eines Mineralstoff- und Vitaminmangels sein. Außerdem kann das Wachstum des Kindes gestört sein, da dem Körper zu wenig Energie zugeführt wird.

Ernährungsumstellung und Mangelernährung

Selbst wenn Zöliakie diagnostiziert wurde, kann es zu Mangelernährung kommen. Denn zunächst muss der Körper lernen, mit der Ernährungsumstellung zurechtzukommen. Bei Zöliakie müssen Betroffene ein Leben lang auf Nahrungsmittel verzichten, die Gluten enthalten. Vor allem zu Beginn der Ernährungsumstellung sollten betroffene Kinder weniger Fett zu sich nehmen als gewohnt. Der Grund: Der Darm muss sich erst wieder darauf einstellen, größere Mengen Fett zu verdauen.

Auch Milch und Milchprodukte sind zu Beginn der Ernährungsumstellung mit Vorsicht zu genießen, da die Milchzuckerverträglichkeit zu diesem Zeitpunkt nicht immer gegeben ist. Manchmal müssen Betroffene ihr Leben lang weitgehend auf milchzuckerhaltige Produkte verzichten, sollte mit Zöliakie gleichzeitig eine Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseintoleranz) einhergehen.

Die Umstellung der Ernährung bereitet Eltern zunächst oft Schwierigkeiten. Soll nicht die ganze Familie glutenfrei essen, müssen in der Küche zwei voneinander getrennte Bereiche eingerichtet werden: für die Zubereitung glutenfreier und glutenhaltiger Speisen, denn schon kleinste Mengen Gluten in der Nahrung können erneut Darmprobleme hervorrufen.

Oft fällt es zunächst schwer, eine ausgewogene Ernährung für das von Zöliakie betroffene Kind zusammenzustellen, weil noch nicht klar ist, welche Bandbreite eine glutenfreie Ernährung bietet. So sind im Handel mittlerweile zahlreiche glutenfreie Produkte (Nudeln, Backwaren etc.) erhältlich, Obst und Gemüse sind ohnehin glutenfrei. Mais und Maisprodukte, Buchweizen, Reis und Kartoffeln können Kinder mit Zöliakie ebenfalls gefahrlos verzehren. Weitere Informationen über glutenfreie Ernährung erhalten Eltern z. B. bei der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft.

Sollte neben der Zöliakie gleichzeitig eine Milchzuckerunverträglichkeit vorliegen, müssen laktosehaltige durch laktosefreie Produkte ersetzt werden. Milch und Milchprodukte sind mittlerweile in laktosefreier Form erhältlich, sodass es kein Problem ist, den Kalziumbedarf von Kindern (wichtig für den Aufbau der Knochen) zu decken.

Quelle: allergikus 1/2020

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