Unter dem Begriff „Lungenemphysem“ wird eine unwiderrufliche Überblähung der Lunge verstanden. Ursache hierfür ist ein zerstörtes und überdehntes Gewebe der kleinsten luftgefüllten Strukturen, den Lungenbläschen (Alveolen).
Bei manchen Lungenerkrankungen z. B. bei COPD bzw. Lungenemphysem, bei Mukoviszidose, bei Alpha1-Antitrypsinmangel, bei Lungenhochdruck oder bei einer Lungenfibrose kann es trotz guter Therapie zu einer Verschlechterung der Erkrankung und ggf. zu andauernder Atemnot kommen. Dadurch wird der Patient in seiner körperlichen Belastbarkeit soweit eingeschränkt, dass ein „normales“ Leben nicht mehr möglich sein kann. In diesem Fall, wenn alle Therapiemöglichkeiten nicht mehr greifen, könnte eine Lungentransplantation eine Möglichkeit für solche Patienten sein. Darüber informiert die Deutsche Lungenstiftung e. V.
Die Entscheidung für oder gegen eine Lungentransplantation muss sehr sorgfältig in Absprache zwischen Patient und behandelnden Arzt getroffen werden. Beide Seiten müssen sich gut über mögliche Risiken und Chancen informieren. Denn die Entscheidung für eine Transplantation sollte nicht unvorbereitet getroffen werden. Darüber hinaus muss der Arzt über alle Informationen über den Patienten verfügen, um eine Einschätzung der Risiken treffen zu können. Die Entwicklung der Erkrankung, die möglichen Einschränkungen durch sie und ggf. Begleiterkrankungen müssen erfasst werden. Im Vorfeld werden dann spezielle Voruntersuchungen durchgeführt. Es kann sein, dass anhand dieser Voruntersuchungen das Risiko einer Transplantation als zu hoch eingeschätzt wird. Dann wird der Arzt von dieser Operation abraten müssen.
Ein Erfolg der Operation lässt sich im Vorfeld nicht präzise vorhersagen. Es gibt Patienten, die nach der Transplantation in einer guten körperlichen Verfassung sein können. Diese können dann ggf. auch wieder Sport treiben, eine volle Berufstätigkeit ausüben, ein „normales“ Leben führen. Bei anderen wiederum stellt sich der Erfolg nur bedingt ein. Auch kann es sein, dass sich die Leistungsfähigkeit kurzfristig verbessert hatte, um sich dann doch wieder zu verschlechtern. Darüber hinaus muss ggf. auch mit Nebenwirkungen durch die Medikamente gerechnet werden. Deshalb kann es keine Garantie für den Erfolg für den einzelnen Patienten geben.
Da die Lungentransplantation eine Operation an einem schwerkranken Patienten ist, kann es zu Komplikationen bis zum Tod des Patienten während des Eingriffs oder danach kommen. In der ersten Zeit nach der Operation ist das Risiko am höchsten und nimmt dann im Laufe der Zeit ab.
Wenn die Transplantation durchgeführt werden soll, werden die Daten des Patienten an die europäische Vergabestelle Eurotransplant-Zentrale weitergeleitet. Dann beginnt die Wartezeit, in der auf das passende Organ für den Patienten gewartet wird. Die Wartezeit kann einige Monate ggf. aber auch bis zu mehreren Jahren betragen.
Es gibt generell drei unterschiedliche Operationsverfahren:
Generell kann erst nach dem Abschluss der vorbereitenden Untersuchungen entschieden werden, welches Verfahren das geeignetste ist.
Nach einer Transplantation werden regelmäßige Nachuntersuchungen durchgeführt. Diese sind wichtig, da es nach einer Transplantation zu möglichen Abstoßungsreaktionen, Infektionen oder Medikamentenunverträglichkeiten kommen kann. Es wird Blut abgenommen, die Lungenfunktion getestet, Röntgenaufnahmen gemacht und eine Bronchoskopie durchgeführt.
Quelle: COPD und Asthma 2/2012