Vitiligo wird häufig als Weißfleckenkrankheit oder Scheckhaut bezeichnet, da die Haut der Vitiligo-Patienten stellenweise unpigmentiert ist, was sich in weißen Flecken äußert.
Bekannt ist die Erkrankung auch unter dem Namen Weißfleckenkrankheit. Dabei handelt es sich um Pigmentstörungen in Form weißer, pigmentfreier Hautflecken, die sich im Verlauf der Krankheit ausweiten können.
Laut Informationen des Vitiligo Vereins Deutschland haben Untersuchungen gezeigt, dass bei rund der Hälfte der Vitiligo-Erkrankten der Pigmentverlust im Alter von zehn bis 30 Jahren beginnt und dann mit unterschiedlicher Geschwindigkeit fortschreitet. Symptomatisch ist, dass Betroffene charakteristische weiße, scharf begrenzte Flecken entwickeln. Größe und Form sind bei jedem Betroffenen unterschiedlich. Vitiligo tritt oft nicht allein auf, sondern wird teilweise von Autoimmunerkrankungen begleitet. Oft wird Vitiligo beispielsweise von einer Schilddrüsenerkrankung oder einem Diabetes mellitus begleitet.
Stress wird als ein Auslöser angesehen, der neben anderen Faktoren den Ausbruch der Krankheit fördern kann. Die Krankheit ist nicht heilbar, dennoch gibt es Möglichkeiten die Symptome zu lindern. Je nach Ausprägung, Schwere und Alter des Patienten kommen verschiedene Behandlungsmethoden infrage, wobei das Ziel ist, die Ausbreitung der Flecken zu stoppen. Medikamente mit Kortison werden bei Vitiligo häufig angewendet. In Form von Creme werden sie auf die Haut aufgetragen. Bei einigen Betroffenen ist die Haut an den betroffenen Stellen nicht mehr vor den UV-Strahlen geschützt, sie müssen diese Hautareale schützen. Es ist ratsam, sich ausreichend vor der Sonneneinstrahlung zu schützen. Dafür eignen sich Cremes mit einem hohen UV-B-Lichtschutzfaktor und einem zusätzlichen UV-A-Schutz. Lange Aufenthalte in der Sonne sollten i. d. R. eher vermieden werden. Bei vielen Betroffenen sind die entsprechenden Hautstellen jedoch nicht empfindlicher als die umgebende, gesunde Haut. Bei beiden fällt allerdings der Farbunterschied bei gebräunter Haut noch stärker auf.
Bei ausgeprägten Vitiligoherden hat sich die Lichttherapie mit Schmalspektrum UV-B-Strahlung als Standard entwickelt. Die Bestrahlung erfolgt über einen längeren Zeitraum mehrmals wöchentlich. Bei dieser Therapie wird die Pigment-Bildung der Betroffenen wieder angekurbelt. Prinzipiell gilt: je früher eine Behandlung beginnt, desto wahrscheinlicher ist eine Repigmentierung der Haut. Zu den weiteren Behandlungsmethoden bei Vitiligo zählt die PUVA-Therapie (Psoralen plus UV-A-Licht). Dabei die Lichtempfindlichkeit der Haut durch Psoralen erhöht, welches entweder durch eine Creme auf die Haut aufgebracht, als Badezusatz verwendet oder sogar oral eingenommen wird. Anschließend erfolgt die ärztlich kontrollierte Bestrahlung mit UV-A-Strahlen. In einigen Zentren, die auf die Behandlung von Vitiligo spezialisiert sind, verpflanzen Ärzte patienteneigene gesunde Haut auf die erkrankten Hautareale oder setzen an den weißen Hautstellen Melanozyten aus der normalen Haut des Patienten ein, die vorher im Reagenzglas gezüchtet wurden. Da diese Therapiemethoden noch nicht bei vielen Patienten eingesetzt worden sind, fehlen Langzeit-Erfahrungen.
Das Leben mit der Erkrankung ist im Alltag nicht immer leicht, da viele Betroffene mit Vorurteilen aus ihrem Umfeld konfrontiert werden. Da die Flecken auffällig sein können, ziehen sie auch die Blicke anderer Menschen auf sich. Nicht selten kommt es vor, dass die Menschen aus Unwissenheit glauben, Vitiligo sei ansteckend, was nicht der Fall ist. Der Austausch mit anderen Betroffenen in Selbsthilfegruppen kann nicht nur für den Umgang mit der Krankheit, sondern auch zur Bewältigung möglicher sozialer Probleme hilfreich sein.
Quelle: Patient und Haut 1/2013