Magenkrebs ist auch unter dem Begriff Magenkarzinom bekannt. Diese Art von Krebs ist bösartig und befällt den Magen. Magenkrebs entsteht wie alle Arten von Krebs durch ein unkontrolliertes Zellwachstum in/an einzelnen Organen oder Geweben.
Je früher Magenkrebs diagnostiziert wird, desto höher sind die Erfolgsaussichten einer Therapie. Die Therapie von Magenkrebs richtet sich nach individuellen Gesichtspunkten wie z. B. Größe und Lage des Tumors, weitere Erkrankungen der Betroffenen, Vorhandensein von Metastasen.
Die wichtigste Therapieoption bei Magenkrebs ist die Operation. Sie wird vor allem im Anfangsstadium in heilender Absicht durchgeführt, informiert die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG). In einigen Fällen schließt sich dann an die Operation noch eine sog. adjuvante Therapie an, um die eventuell verbliebenen Krebszellen zu eliminieren. Hierfür stehen Chemotherapie und Bestrahlung zur Verfügung. Eine alleinige adjuvante Chemotherapie nach der Operation ist heute jedoch eher die Ausnahme, so der Krebsinformationsdienst
Diese Form der Therapie wäre der Idealfall, da sie minimal-invasiv ist und die Betroffenen kaum belastet. Allerdings kann diese Art der Therapie in der Regel nur in einem frühen Stadium von Magenkrebs eingesetzt werden, wenn allein die Magenschleimhaut vom Krebs betroffen wäre.
Befindet sich der Magenkrebs in einem fortgeschritteneren Stadium, hat er meist nicht nur die Magenschleimhaut, sondern auch umgebendes Gewebe verändert. Ab diesem Zeitpunkt besteht die Therapie von Magenkrebs in einer teilweisen oder kompletten Entfernung des Magens. Bei dieser sogenannten R-Null-Resektion ist das Ziel der Therapie die komplette Entfernung des Tumors bis ins gesunde Gewebe hinein. Nicht selten werden während dieser Form der Therapie auch die Milz sowie die umgebenden Lymphknoten entfernt.
Um den fehlenden Teil oder den kompletten Magen zu ersetzten, formt der Operateur aus Teilen des Dünn- oder Dickdarms einen sogenannten Ersatzmagen. Der Ersatzmagen wird dann mit dem restlichen Teil des Magens oder mit der Speiseröhre direkt verbunden, wobei darauf geachtet wird, dass kein Rückfluss von Gallen- oder Bauchspeicheldrüsenflüssigkeit in die Speiseröhre erfolgen kann.
Betroffene können mit einem Ersatzmagen meist nahezu so gut leben wie mit ihrem natürlichen Magen. Es ist allerdings wichtig, dass die Betroffenen künftig ein paar Regeln bezüglich ihrer Ernährung beachten, wie z. B. die Nahrungsaufnahme künftig über viele kleine Portionen zu gestalten. Anfangs führt diese Therapie von Magenkrebs dazu, dass die Betroffenen kontinuierlich abnehmen, doch im Laufe der Zeit gewöhnt sich meist der Körper an den neuen Zustand und die stete Gewichtsreduktion kommt in der Regel zum Stillstand.
Mittels Chemotherapie werden dem Körper Medikamente gegen sich schnell teilende Zellen zugeführt. Eine Chemotherapie sollte ausschließlich von spezialisierten Ärzten angewandt werden. Im Rahmen einer Therapie von Magenkrebs gibt es drei unterschiedliche Stadien, in denen eine Chemotherapie zum Einsatz kommen kann:
Konnten bei einer Operation nicht alle Krebszellen entfernt werden oder haben sich möglicherweise bereits Metastasen gebildet, soll die Chemotherapie nach der Operation den Magenkrebs an weiterem Wachstum hindern.
Eine Chemotherapie kann für den Körper eine starke Belastung sein. Sie kann mit unterschiedlichen Nebenwirkungen einhergehen, die zudem individuell unterschiedlich ausfallen können. Die behandelnden Ärzte stehen hier den Betroffenen mit Rat und Tat zur Seite.
In einigen Fällen beginnt die Therapie von Magenkrebs mit einer Chemotherapie. Dies hat den Hintergrund, dass der Tumor durch die Chemotherapie verkleinert werden soll, um ihn dann im Rahmen der Operation möglichst komplett entfernen zu können.
Ist der Tumor hingegen bereits durch die Wandschichten des Magen hindurchgewachsen oder hat er Metastasen in den umliegenden Lymphknoten gebildet, reicht eine Operation zur Heilung der Erkrankung i. d. R. nicht aus, heißt es weiter. In diesem Fall wird eine Chemotherapie über rund neun Wochen vorgeschaltet, die den Tumor verkleinern soll. Danach kann er dann bei vielen Patienten vollständig entfernt werden. Nach der Operation schließt sich meist noch ein weiterer Block Chemotherapie von neun Wochen an.
Befindet sich der Magenkrebs bereits in einem fortgeschrittenen Stadium, hat er oftmals bereits Metastasen in anderen Bereichen des Körpers gebildet, sog. Fernmetastasen. Ist dies der Fall und sind bereits andere Organe vom Krebs befallen, soll eine Chemotherapie ein weiteres Wachstum verhindern, den Krebs möglicherweise zurückdrängen und so die Lebensqualität der Betroffenen verbessern.
Eine weitere Option bei Magenkrebs, wenn eine Chemotherapie nicht anschlägt oder der Tumor inoperabel ist, ist eine Strahlentherapie. Hierbei wird das veränderte Gewebe mithilfe hoher Strahlung zerstört. Ziel dieser Therapie ist eine Verkleinerung des Tumors und so die Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen.
Die Chemotherapie im metastasierten Stadium wird palliativ durchgeführt. Palliativmedizin bedeutet, dass es vor allem um die Linderung von Beschwerden und den Erhalt von Lebensqualität geht – die Krebserkrankung soll mit der Chemotherapie so gut wie möglich in Schach gehalten bzw. für eine gewisse Zeit auch zum Stillstand gebracht werden, so die DKG. Eine weitere Therapiemöglichkeit, um dies zu erreichen, ist das Verabreichen sog. Antikörper. So gibt es mittlerweile auch beim metastasierten Magenkrebs eine gegen HER2 gerichtete Antikörpertherapie, die kombiniert mit der Chemotherapie alle drei Wochen zum Einsatz kommt. Die Vorteile für den Patienten liegen in einer längeren Lebenszeit, da die Erkrankung i. d. R. langsamer fortschreitet.
Melissa Seitz