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Leben mit Neurodermitis

Neurodermitis ist als nicht heilbare Krankheit oft schwierig zu bewältigen, sie betrifft jedoch häufig Kleinkinder, Kinder oder Jugendliche, was die Behandlung und Therapietreue erschweren kann und möglicherweise auch in die Erziehung oder Ernährung eingreift.

Leben mit Neurodermitis
© iStock - skynesher

Neurodermitis im Alltag

Kinder und Jugendliche mit Neurodermitis wissen, dass sie anders sind, als andere Kinder. Nichtsdestotrotz sollte die Erkrankung nicht zum Mittelpunkt ihres Lebens werden.

Folgende Tipps können Ihnen helfen, Ihnen und Ihren Kindern das Leben mit Neurodermitis zu vereinfachen.

Eincremen: Eine Basispflege ist immer nötig, auch in Zeiten, in denen es der von Neurodermitis geplagten Haut besser geht. Daher ist es elementar wichtig, dass den Kindern und Jugendlichen das Eincremen Spaß macht. Kinder, die sich noch nicht selbst eincremen können, sollten die Pflege als angenehme Streichelmassage empfinden. Lassen Sie auch mal den Teddy oder die Puppe mit eincremen. Das macht den Kindern Spaß und sie empfinden das Eincremen nicht als Pflichtprogramm. Kinder und Jugendliche mit Neurodermitis, die sich bereits selbst eincremen, sollten dies als ganz normal empfinden. Eincremen sollte etwas sein, das zu ihrem Leben gehört wie auch Zähneputzen, Anziehen oder der Schulweg. Keineswegs darf der Eindruck entstehen, Eincremen sei eine Strafe.

Kleidung: Gerade bei der empfindlichen Neurodermitis-Haut ist die richtige Kleidung für das Wohlbefinden ausschlaggebend. Lockere, luftige Stoffe sind hier engen und kratzenden vorzuziehen. Auch sollten synthetische Fasern bei Neurodermitis gemieden werden.

Persönlichkeit: Kinder und Jugendliche mit Neurodermitis sollten nicht das Gefühl bekommen, dass Neurodermitis ein Teil ihrer Persönlichkeit ist. Wenn sie feststellen, dass sich ihr ganzes Leben nur um die Neurodermitis dreht und ihre anderen Eigenschaften brachliegen, glauben sie, dass sie ohne Neurodermitis nichts wert wären. Dieser Eindruck bewirkt im weiteren Verlauf, dass die Kinder gar kein Interesse mehr daran haben, dass sich der Zustand ihrer Haut verbessert. Um diesem Problem vorzubeugen, sollten Sie Neurodermitis als das behandeln, was es ist, eine Erkrankung, nicht mehr und nicht weniger. Fördern Sie ihr Kind in anderen Dingen. Ist es kreativ, sportlich oder vielfältig interessiert? Dann schaffen Sie entsprechende Möglichkeiten, damit sich Ihr Kind trotz Neurodermitis in diesen Bereichen entfalten kann, und schenken Sie ihm dabei die entsprechende Aufmerksamkeit.

Gleichstellung: Haben Kinder und Jugendliche mit Neurodermitis gesunde Geschwister, so ist es wichtig, dass Sie als Elternteil alle gleichbehandeln. Geben Sie den gesunden Geschwistern nicht das Gefühl, das Kind mit Neurodermitis erhielte aufgrund seiner Erkrankung übermäßig viel Aufmerksamkeit. Natürlich ist die Pflege eines an Neurodermitis erkrankten Kindes weit aufwendiger, als die eines gesunden Kindes, doch sollten sie dieses Mehr an Pflege in anderer Form auch bei den gesunden Kindern praktizieren. Das heißt, nehmen Sie sich genauso viel Zeit für die gesunden Kinder wie für das unter Neurodermitis leidende Kind.

Manipulation: Eltern mit einem an Neurodermitis erkrankten Kind neigen dazu dieses übermäßig zu behüten. Sie lassen ihm mehr durchgehen und ziehen oft keine klaren Grenzen. Dies nutzt das Kind natürlich aus. Fragen Sie sich daher ruhig des Öfteren, ob Sie in bestimmten Situationen ebenso reagiert hätten, würde Ihr Kind nicht an Neurodermitis leiden. Lassen Sie sich darüber hinaus nicht durch Ihr Kind manipulieren. Kinder haben z.B. schnell heraus, dass sie plötzlich mehr Aufmerksamkeit erhalten, wenn Sie sich kratzen. Dies führt dann nicht selten dazu, dass Kinder mit Neurodermitis ihr Kratzen als Druckmittel verwenden, um ihren Kopf durchzusetzen. Versuchen Sie also nicht sofort aufzuspringen, wenn sich Ihr Kind kratzt. Reagieren Sie möglichst gelassen, cremen sie die kratzende Stelle nur wenn unbedingt nötig ein und schenken Sie ihm weit mehr Aufmerksamkeit, wenn es sich nicht kratzt.

Hilfe: Stellen Sie fest, dass Sie oder Ihr Kind mit der Situation überfordert sind, scheuen Sie sich nicht, professionelle Hilfe zurate zu ziehen. Das ist in keinster Weise ein Zeichen von Schwäche. Im Gegenteil, dadurch ermöglichen Sie sich und Ihrem Kind trotz der Belastung durch Neurodermitis die Entwicklung, die es verdient.

Melissa Seitz

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