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Hautpflege bei Neurodermitis

Neurodermitis kann unterschiedlich stark und an verschiedenen Körperstellen auftreten. Dementsprechend sollte die Hautpflege jeweils individuell auf die Krankheit und den Patienten abgestimmt werden.

Hautpflege bei Neurodermitis
© iStock - grinvalds

Wirkstoffe

Bei der Behandlung von Neurodermitis bei Kindern und Jugendlichen unterscheidet man Präparate mit frei verfügbaren Wirkstoffen und solche, die verschreibungspflichtige Wirkstoffe enthalten.

Gerade in der wichtigen Basistherapie bei Neurodermitis bieten sich Cremes oder Salben mit folgenden frei verfügbaren Wirkstoffen an:

  • Omega-6-Fettsäure: Bekanntester Träger der Omega-6-Fettsäure ist die Linolsäure, die als Inhaltsstoff in Cremes und Salben verwendet wird. Linolsäure wirkt sich positiv auf die oberste Schicht der Haut aus. Sie verhindert, dass die Haut zu viel Wasser verliert und parallel dazu erschwert Linolsäure reizenden Elementen das Eindringen in die Haut. Die regelmäßige Anwendung von linolsäurehaltigen Cremes kann die Barriere der Haut nachhaltig verbessern und ihre Reparatur unterstützen. Somit kann Linolsäure einen akuten Schub von Neurodermitis herauszögern. Darüber hinaus wurde für die Linolsäure in den letzten Jahren eine entzündungshemmende Wirkung auf die Haut aufgezeigt, die sich ebenfalls positiv auf die Behandlung von Neurodermitis auswirken kann.
  • Licochalcone: Hierbei handelt es sich um ein Extrakt aus der chinesischen Süßholzwurzel (Glycyrrhiza Inflata). In Cremes und Salben verwendet, kann es u. U. Entzündungen der Haut lindern.
  • Polidocanol: Bei diesem Wirkstoff handelt es sich um ein Lokalanästhetikum. In geringer Dosierung wird es verwandt, um den Juckreiz auf der Haut zu lindern. Somit eignet sich Polidocanol, um den Teufelskreis von Jucken, Kratzen und offenen Stellen der Haut, die wiederum Jucken hervorrufen, zu durchbrechen.
  • Urea: Urea ist auch als Harnstoff bekannt und wird in unterschiedlichen Konzentrationen Cremes und Salben zugesetzt. Harnstoff ist eine körpereigene Substanz, die farb- und geruchlos ist. Auf die Haut aufgetragen verbessert Urea die Wasserspeicherkraft der oberen Hautschicht und macht diese dadurch flexibler. Die Haut juckt nicht mehr so stark und die Betroffenen fügen sich keine durch das Kratzen verursachten Verletzungen der Haut zu. Bei Kindern sollte bis zum 5. Lebensjahr die Konzentration an Urea in der Hautpflege allerdings 2 bis 3 Prozent nicht überschreiten, da Harnstoff in den üblichen Konzentrationen von 5 bis 10 Prozent auf der jungen Haut ein brennendes Gefühl hinterlassen könnte. Da die Basispflege der Haut die Kinder aber für eine sehr lange Zeit begleiten muss, sollte sie ihnen ein angenehmes Gefühl vermitteln.
  • Lactat: Lactat wirkt sich ebenfalls günstig auf die Fähigkeit der Haut aus, Feuchtigkeit zu halten. Meist wird Lactat in Cremes oder Lotionen in Kombination mit Urea angeboten.
  • Gerbstoffe: Gerade bei Kindern und Jugendlichen werden Gerbstoffe zur Verbesserung von leichten Formen der Neurodermitis eingesetzt. Sie sind sehr gut verträglich, wirken dem Juckreiz entgegen und lindern Entzündungen der Haut. Gerbstoffe werden künstlich hergestellt und stehen in unterschiedlichen Darreichungsformen zur Verfügung.
  • Wirkstoffe, die verschreibungspflichtig sind und zumeist in der Schubtherapie von Neurodermitis verwandt werden:

  • Kortison: Kortison ist ein entzündungshemmender Wirkstoff, der in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Neurodermitis meist als Salbe zum Auftragen auf die Haut verordnet wird. Um eventuelle Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten, ist die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Kortison streng nach Vorschrift durchzuführen. Da die Haut von Kindern durchlässiger ist, als die von Erwachsenen, wäre ein „zu viel“ an Salbe kontraproduktiv und würde das Auftreten von Nebenwirkungen fördern. Zumeist wird die Therapie mit Kortison nach Abklingen des Schubes ausschleichend beendet. Kortison wirkt nicht nur den Entzündungen der Haut entgegen, sondern lindert auch den Juckreiz bei Neurodermitis.
  • Pimecrolimus: Dieser Wirkstoff ist für Kinder mit Neurodermitis ab 2 Jahren zugelassen. Er verringert die Entzündungen der Haut und den dazugehörigen Juckreiz bei Neurodermitis. Pimecrolimus ist als Salbe erhältlich. Da es das Immunsystem der Haut abschwächt, sollte die Haut während der Behandlung vor Sonneneinstrahlung geschützt werden.
  • Tacrolimus: Auch dieser Wirkstoff gehört wie Pimecrolimus zu den sogenannten Calcineurin-Inhibitoren, die das Immunsystem der Haut abschwächen. Somit gilt auch hier ein ausreichender Sonnenschutz der Haut als verpflichtend. Tacrolimus wirkt ebenfalls entzündungshemmend und lindert den Juckreiz bei Neurodermitis. Die Dosierung bei Kindern sollte gering (0,03 %) gehalten werden. Höhere Dosierungen (0,1 %) werden erst für Jugendliche ab 17 Jahren empfohlen.
  • Melissa Seitz

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