Im Durchschnitt dauert eine Geburt etwa zehn Stunden, bei Frauen, die schon Kinder zur Welt gebracht haben, kann eine Geburt wesentlich schneller vonstattengehen. Für den Mediziner beginnt die Geburt dann, wenn die Wehen beginnen, den Muttermund zu öffnen.
Die Art der Geburt kann das spätere Schmerzempfinden und das Krankheitsrisiko u. a. für Diabetes bestimmen. Das zeigte eine Studie der Universitätsspitäler Basel, Bern und Zürich. Darüber informierte die Österreichische Ärztezeitung.
Das Team von Daniel Surbek, Bern, hat 280 Neugeborene untersucht, die per Spontangeburt, Kaiserschnitt oder mithilfe einer Saugglocke auf die Welt kamen. Stress und Schmerz der Babys während der Geburt lassen sich an der Kortisol-Konzentration ablesen und variieren je nach Geburtsart. Kinder, die mit Unterstützung einer Saugglocke geboren wurden, wiesen in den ersten 24 Lebensstunden die stärksten Anzeichen von Schmerzempfinden auf. Sie zeigten sich bei 39 % von ihnen, im Vergleich zu 17 % der spontan geborenen Kinder und 20 % der Kinder, die durch einen geplanten Kaiserschnitt zur Welt kamen. Nach einer Spontangeburt sorgt ein natürlicher Mechanismus für Schmerzdämmung. Nach 72 Stunden waren die Unterschiede aber wieder verschwunden. Dennoch könnte die höhere biochemische Stressantwort das Risiko erhöhen, später an Diabetes oder Bluthochdruck zu erkranken. Weitere Studien seien jedoch nötig, um die langfristigen Auswirkungen dieser Befunde aufzuzeigen.
Quelle: Befund Diabetes Österreich 02/2013