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Hodenkrebs

Der Begriff Hodenkrebs beschreibt einen bösartigen Tumor des Hodens, der zu 90 % von Keimzellen, also den Vorläuferzellen der Spermien, gebildet wird. Die restlichen 10 % entstehen aus anderen Zelltypen.

Hodenkrebs
© iStock - Korrawin

Hodenkrebs: Immer mehr Betroffene

Hodenkrebs ist bei jungen Männern in Europa und den USA die häufigste Krebserkrankung. In den letzten Jahrzehnten hat die Zahl der betroffenen Patienten immer weiter zugenommen. Wie die Ärzte Zeitung berichtet, stieg sie zwischen 1970 und 1990 in den USA um rund 50 %. Laut amerikanischer Forscher hält dieser Anstieg in den meisten Industrienationen weiter an, heißt es weiter.

In einer Untersuchung von der Universität Chicago haben Forscher um Dr. Manas Nigam die Daten zweier Krebsdatenbanken bzw. -register aus den USA und Europa analysiert. Es zeigte sich, dass nach den Daten der US-amerikanischen Datenbank zwischen 1992 und 2009 über 18.000 Mal Hodenkrebs diagnostiziert wurde. 59 % der Betroffenen hatten ein sog. Seminom, ein sog. Keimzelltumor und die häufigste Form von Hodenkrebs. Bei den 15- bis 29-Jährigen waren 29 % daran erkrankt, bei denjenigen, die älter als 40 Jahre waren 78 %. Besonders fiel den Forschern auf, dass immer mehr junge Männer unter 26 Jahren erkrankten – bei ihnen war der Anstieg besonders stark.

Deutschland auf viertem Platz bei den Erkrankungszahlen

In Europa waren die Zahlen noch höher, heißt es weiter. Im Mittel auf zehn bis 20 Jahre gerechnet, lag sie in Dänemark bei 13,7 und in der Schweiz sowie Norwegen bei 12,7 pro 100.000 Einwohner. Danach folgt Deutschland auf Platz vier mit 11,9 pro 100.000. Am niedrigsten war das Auftreten von Hodenkrebs in Osteuropa und Spanien mit weniger als 5 pro 100.000 – allerdings hatten diese Länder im Vergleich zu Ländern wie Deutschland auch den höchsten Anstieg zu verzeichnen. So scheint es insgesamt eine Angleichung des Auftretens zu geben.

Was könnten die Ursachen sein?

Darüber lasse sich nur spekulieren, so die Ärzte Zeitung. Es gibt bestimmte Risikofaktoren wie einen Hodenhochstand, eine vorzeitige Geburt oder eine Zwillingsgeburt. Dies könnte nach Ansicht der Forscher auch auf einen hormonellen Einfluss während der Schwangerschaft hindeuten, beispielsweise inwieweit ein ungeborener Junge dem weiblichen Geschlechtshormon Östrogen ausgesetzt ist. Weitere Faktoren könnten Chemikalien wie PVC, Phthalate und chlororganische Verbindungen sowie Marihuanakonsum sein, die das Erkrankungsrisiko erhöhen.

Quelle: Befund Krebs 3/2016

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