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Kehlkopfkrebs

Bei Kehlkopfkrebs, fachsprachlich Larynxkarzinom genannt, handelt es sich um eine bösartige Tumorerkrankung des Kehlkopfs (Larynx). Kehlkopfkrebs gehört zur Gruppe der Kopf-Hals-Tumoren und ist der häufigste Tumor im Hals-Nasen-Ohren-Bereich.

Kehlkopfkrebs
© istock - ericsphotography

Therapie von Kehlkopfkrebs

Die Therapie von Kehlkopfkrebs ist von vielfältigen Faktoren wie der Lage und Größe des Tumors und dessen Stadium abhängig. Im Vorfeld der Therapie ist abzuklären, ob bereits Metastasen ausgebildet worden sind und wo sich diese befinden (Halslymphknoten- und andere Metastasen). Anhand dieser Aspekte und des allgemeinen Gesundheitszustands des Patienten entscheidet der Arzt, ob der Kehlkopf nur partiell oder komplett entfernt werden muss und welche Therapiemöglichkeiten angewendet werden.

Operation bei Kehlkopfkrebs

Eine totale Laryngektomie (Kehlkopfentfernung) wird häufig bei weit fortgeschrittenem Kehlkopfkrebs eingesetzt. Der Eingriff kann transzervikal über einen Schnitt in den Hals oder transoral über den Mund erfolgen. Die Sektion über den Mund erfolgt häufig mithilfe eines Skalpells, wird jedoch immer mehr durch den Laser abgelöst. Sind das umliegende Gewebe und die Lymphknoten ebenfalls befallen, werden diese ebenfalls entfernt.

Wird der gesamte Kehlkopf entfernt, entfällt die natürliche Trennung des Luft- und Speisewegs. Die Luftröhre wird im Rahmen der Operation durchtrennt und ihre Öffnung nach außen verlegt. Es wird eine künstliche Atemöffnung, ein sog. Tracheostoma, am Hals geschaffen. Außerdem verliert der Patient durch die Kehlkopfentfernung die Fähigkeit zu sprechen. Um sich wieder verständigen zu können, können mithilfe eines Logopäden alternative Sprechtechniken erlernt werden. Außerdem besteht die Möglichkeit technische Geräte als Ersatz für die eigene Stimme zu verwenden.

In frühen Krebsstadien wird häufig eine Teilentfernung des Kehlkopfes (partielle Laryngektomie) durchgeführt. Dadurch kann die Stimme häufig vollständig erhalten und auf ein Tracheostoma verzichtet werden. Dabei wird ein Laryngoskoprohr in den Mund eingeführt und das erkrankte Gewebe mittels eines Laserstrahls entfernt. Auch hier löst die Lasermikrochirugie die konservative Methode zunehmend ab. Der Eingriff kann auch transzervikal von außen erfolgen.

Strahlentherapie (Radiotherapie)

Durch die Strahlentherapie wird das Erbgut von Zellen durch ionisierende Strahlung verändert. Da sich gesunde Zellen wesentlich schneller regenerieren als die sich sehr schnell vermehrenden malignen Zellen, wird das erkrankte Gewebe gezielt degeneriert. Das umliegende Gewebe wird weitestgehend geschont. Die Radiotherapie wird häufig mit einer Chemotherapie oder Operation kombiniert. Auch eine begleitende Immuntherapie kann infrage kommen. Die Strahlentherapie kann u. a. zu akuten Nebenwirkungen wie Haarausfall, Appetitlosigkeit, Hautverfärbungen, Müdigkeit, Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenbereich und zu einer Veränderung oder zum Verlust des Geschmackempfindens führen.

Chemotherapie bei Kehlkopfkrebs

Die Chemotherapie wird bei Kehlkopfkrebs meist nur bei fortgeschrittenen Tumoren oder in der Palliativbehandlung eingesetzt. Häufig wird sie dann in Kombination mit einer Strahlentherapie oder Operation durchgeführt. Die eingesetzten Wirkstoffe (Zytostatika) vermindern das Wachstum des Tumors und verkleinern diesen. Durch deren Toxizität wird die Erbsubstanz der Zellen geschädigt und eine Zellteilung verhindert. Durch ihre schnellere Zellteilung werden dabei Tumorzellen eher angegriffen als gesunde Zellen. Die Chemotherapie kann zu Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Haarausfall und einem allgemein verschlechterten Gesundheitszustand führen.

Michaela Sackmann

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