Hausstauballergie bezeichnet die allergische Reaktion auf den eiweißhaltigen Kot von Hausstaubmilben. Der Allergiker kann mit Symptomen wie Schnupfen, Anschwellen der Schleimhäute, Jucken von Nase und Augen und asthmatischem Husten reagieren.
Auf den Kot der Hausstaubmilbe reagieren Menschen mit einer Hausstauballergie u. a. mit Beschwerden wie Husten, Schnupfen, geröteten Augen und auf lange Sicht u. U. mit allergischem Asthma. Die Symptome halten das gesamte Jahr über an, außer in Regionen, in denen es keine oder nur wenig Hausstaubmilben gibt (z. B. in den Bergen in einer Höhe von mehr als 1.800 m). Es ist kaum möglich, dem Allergen völlig aus dem Weg zu gehen.
Allerdings lässt sich die Hausstaubbelastung in den eigenen vier Wänden reduzieren, z. B. durch richtiges Putzen und Lüften. Der einmal aufgestellte Putzplan muss jedoch dauerhaft eingehalten werden, denn sonst sammelt sich das Allergen ganz schnell wieder in der Wohnung an. Und gerade die Wohnung sollte für Betroffene ein geschützter Ort mit möglichst geringer Allergenbelastung sein.
Hausstaubmilben lieben es warm und feucht. Betten sind daher für sie ideale Aufenthaltsorte, da Menschen nachts schwitzen und es unter der Bettdecke schön warm ist. Hausstaubmilben sind daher überall auf und unter Matratzen, in Kopfkissen und Bettdecken zu finden. Die Decken nach dem Aufstehen auszuschütteln, entfernt sie nicht. Dadurch verteilt man den Kot der Hausstaubmilbe nur in der Raumluft. Besser ist es, das Bett für die Milben zu einem möglichst ungemütlichen Ort zu machen. Dabei helfen sog. Encasings, die z. B. über die Matratze oder die Bettdecke gezogen werden können und milbendicht sind. Die Anschaffung von Kissen, die für Betroffene geeignet sind und regelmäßig gewaschen werden können und sollten, ist ebenfalls sinnvoll. Auch die Bettwäsche sollte einmal wöchentlich gewechselt und bei 60 °C gewaschen werden. Die Matratze von einem Familienmitglied ohne Allergie in regelmäßigen Abständen absaugen zu lassen, ist ebenfalls ein gutes Mittel, um die Milbenpopulation zu verringern. Die Matratze sollte zudem möglichst auf einem Lattenrost liegen, durch das viel Luft an die Matratze gelangt.
Lüften ist ein wichtiges Thema für Betroffene. Durch Lüften reduziert sich die Luftfeuchtigkeit und damit auch die Zahl der Milben. Deshalb sollte auch im Winter vor allem das Schlafzimmer regelmäßig stoßgelüftet werden. Wer seine Bettdecke und sein Kissen hin und wieder ins Freie über die Wäscheleine hängt, vertreibt damit ebenfalls Milben und verringert so die Hausstaubbelastung der Raumluft.
Hausstaub in der Wohnung reduziert man am besten durch Putzen. Betroffene sollten Böden regelmäßig saugen und/oder wischen, weil sich auf ihnen besonders viel Hausstaub ansammelt. Übrigens ist ein glatter, abwischbarer Boden nicht unbedingt günstiger bei einer Hausstaubmilbenallergie als ein niederfloriger Teppich. Denn bei einem glatten Boden wirbelt der Hausstaub leichter auf, während ein Teppich den Hausstaub eher festhält. Regelmäßiges Saugen (und eventuell Wischen) wenigstens alle zwei Tage verringert die Hausstaubbelastung. Dafür sollte unbedingt ein Staubsauger mit Hepa-Filter verwendet werden, der dafür sorgt, dass der Hausstaub im Staubsaugerbeutel bleibt und nicht wieder entweichen kann.
Ein Sofabezug aus Leder oder Lederimitat ist für das Wohnzimmer günstiger als ein Stoffbezug, denn Ersterer lässt sich abwischen, während sich Milben aus einem Stoffbezug nur schlecht entfernen lassen. Regelmäßig müssen auch für Hausstaub anfällige Flächen abgewischt werden – am besten feucht oder mit Antistaubtüchern, die den Hausstaub sicher in ihrem Inneren halten. Staubfänger wie offene Bücherregale, Vorhänge oder Gardinen sollten nach Möglichkeit im Haushalt nicht vorhanden sein. Bücher sollten lieber in geschlossenen Vitrinen verstaut oder durch E-Books ersetzt werden. Insgesamt gilt auch hier: Menschen mit starker Hausstauballergie sollten das Putzen lieber Nichtbetroffenen überlassen.
Quelle: allergikus 4/2017