Hausstauballergie bezeichnet die allergische Reaktion auf den eiweißhaltigen Kot von Hausstaubmilben. Der Allergiker kann mit Symptomen wie Schnupfen, Anschwellen der Schleimhäute, Jucken von Nase und Augen und asthmatischem Husten reagieren.
Menschen mit einer Hausstauballergie sollten aber darauf achten, dass die Wohnung allergenfrei ist. Staubfänger und feucht-warme Luft sind für Allergiker tabu. Zumindest aus den Schlafzimmern sollten Vorhänge, Teppiche, Plüschmöbel oder -kissen sowie Zimmerpflanzen entfernt werden. Denn in den Stoffen sammeln sich Hausstaubmilben und auf Pflanzenerde wachsen häufig Schimmelpilze. Regelmäßiges Lüften – auch im Winter – sorgt für eine kühle und trockene Raumluft. Als Faustregel gilt: vier Mal täglich 15 Minuten.
Milbendichte Bezüge für Matratzen, Kopfkissen und Bettdecken, sog. Encasings, verhindern, dass Hausstauballergene aus den Textilien in die Atemluft gelangen. Erfreulicher Nebeneffekt ist, dass auch die Nahrungsversorgung der Milben gekappt wird: Die Tierchen ernähren sich nämlich mit Vorliebe von Staub und abgestoßenen Hautpartikeln auf der Oberfläche von Textilien.
Spezielle Antistaubtücher mit elektrostatischen Fasern erleichtern den Hausputz. Nach der Reinigung werden die Einwegtücher im Hausmüll entsorgt. Noch bequemer ist das Staubsaugen mit allergikergeprüften Geräten. Herkömmliche Sauger geben den Staub nämlich einfach nur gefiltert wieder an die Umluft ab. Sauger mit sog. HEPA-Filtern (High Efficiency Particulate Air) halten Staub und Allergene mit einem speziellen Schwebstofffilter zurück. Eine andere Möglichkeit sind Staubsauger mit Wasserfiltern. Diese fangen die angesaugte Luft in einem Wasserbad auf.
Mit der richtigen Raumausstattung lässt sich das Allergenrisiko noch besser reduzieren. Ein genereller Verzicht auf Teppiche ist dabei gar nicht nötig: Untersuchungen zeigten, dass glatte Bodenbeläge aus Holz oder Laminat wesentlich mehr Staub aufwirbeln als Teppiche, die regelmäßig gesaugt werden. Ob Teppich oder Holzboden: Bodenbeläge sollten immer unbehandelt sein, da Zusätze ein erneutes Allergierisiko bergen.
Völlig vermeiden lässt sich der Kontakt mit Hausstaub nicht, auch nicht in der eigenen Wohnung. Allerdings lässt sich die Allergenbelastung verringern, indem der Haushalt regelmäßig gründlich gereinigt wird und Dinge aus der Wohnung verbannt werden, auf denen sich bevorzugt Hausstaub sammelt. Die folgenden Tipps können Menschen mit einer Hausstauballergie helfen:
Bei sehr heftigen allergischen Reaktionen auf Hausstaub kann es auch sinnvoll sein, eine spezifische Immuntherapie durchführen zu lassen. Das Gleiche gilt, wenn sich die allergischen Symptome trotz aller Vorsichtsmaßnahmen nicht grundlegend bessern.
Der Blick aufs richtige Material lohnt sich bei der Wandgestaltung. Kunstharzkleber, Kunst- und Konservierungsstoffe machen Tapeten zwar robuster, können aber auch Allergien auslösen. Papier- oder Raufasertapeten sind für Allergiker besser geeignet. Bei Wandfarben sollte man Lösungsmittel immer durch Naturharzlacke und wasserlösliche Dispersionsfarben ersetzen. Besonders empfohlen werden Allergikern Silikat- und Kalkfarben.
Quellen:
allergikus 3/2018
allergikus 4/2012