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Schwangerschaft

Die Schwangerschaft wird in der Medizin auch als Gestation oder Gravidität bezeichnet. Sie bezeichnet den Zeitraum ab der Befruchtung der Eizelle bis zur Geburt. Durchschnittlich dauert eine Schwangerschaft etwa 267 Tage.

Schwangerschaft
© iStock - FilippoBacci

Schwangerschaftsbeschwerden lindern

In den 40 Wochen der Schwangerschaft entwickelt sich nicht nur das Baby, auch der Körper der Frau verändert sich, Beschwerden können – müssen aber nicht – auftreten. Dazu gehören Brustspannen, Übelkeit, Müdigkeit und Schwindel ebenso, wie Krampfadern und Rückenschmerzen. Welche Beschwerden auftreten, ist von Frau zu Frau ganz unterschiedlich.

Brustspannen

Bereits zu Beginn der Schwangerschaft beginnen die Brüste (Brustdrüsen) zu wachsen. Ein Brustspannen kann sich deshalb bereits bemerkbar machen, wenn die Frau noch nicht einmal weiß, dass sie schwanger ist. Das Wachstum der Brüste wird durch Hormone gesteuert, ebenso die Vergrößerung der Brustwarzen und des Brustwarzenhofes, die zudem dunkler werden.

Umfang und Gewicht der Brüste nehmen während der Schwangerschaft ständig zu. Hintergrund: Die Milchgänge schwellen an. So bereitet sich der Körper auf das Stillen des Babys vor. Deshalb sind die Brüste in dieser Zeit häufig berührungsempfindlich.

Übelkeit und Erbrechen

Gerade zu Beginn der Schwangerschaft kann es vermehrt zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Mehr als 50 % der Frauen sind davon betroffen. Zwischen der 13. und 16. Woche nehmen diese Beschwerden i. d. R. wieder ab. Meist treten Übelkeit und Erbrechen am Morgen auf. Es ist aber auch möglich, dass die Beschwerden die Schwangeren den ganzen Tag über begleiten.

I. d. R. ist Schwangerschaftsübelkeit (mit einhergehendem Erbrechen) unbedenklich, solange die Schwangere trotzdem ausreichend Flüssigkeit und Nahrung zu sich nehmen kann. Ist dies nicht mehr gewährleistet, sollten Frauen ihren behandelnden Arzt aufsuchen, besonders wenn sie sich mehr als drei bis vier Mal am Tag übergeben müssen und auch keine Flüssigkeit mehr bei sich behalten können. Ein Warnsignal ist darüber hinaus eine Gewichtsabnahme. Auch dann ist ärztlicher Rat gefragt.

Um Übelkeit und Erbrechen zu lindern, gibt es unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten. Helfen kann u. U. die Einnahme des Vitamins B 6. Auch Ingwer kann Beschwerden lindern. Betroffene sollten außerdem ausreichend trinken und mehrmals täglich kleine Mahlzeiten (fettarm/kohlenhydratreich) zu sich nehmen. Auch Ruhepausen oder ein Spaziergang an der frischen Luft können helfen, ebenso wie Akupressur.

Tritt Übelkeit bereits vor dem Aufstehen auf, können Frauen noch im Bett kleine Mahlzeiten, z. B. trockene Kekse, zu sich nehmen. Als Auslöser für Übelkeit und Erbrechen kommen mehrere Ursachen in Betracht. Dazu gehören u. a. ein niedriger Blutzuckerspiegel, Veränderungen im Verdauungstrakt, Empfindlichkeit gegenüber Gerüchen oder der Anstieg des Hormons HCG (humanes Choriongonadotropin) im Blut.

Sodbrennen

Das Baby entwickelt sich und wird größer, der Platz für die Organe im Bauch der Mutter werden damit immer kleiner, der Druck auf den Magen wächst. Deshalb kann es zu Sodbrennen kommen, wenn der Speisebrei (mit Magensäure vermischt) zurück in die Speiseröhre fließt. Auslöser dieser Beschwerden ist auch der Schließmuskel am Eingang des Magens. Er ist in der Schwangerschaft weicher als sonst. Besonders im Liegen ist der Druck auf den Magen hoch, sodass in dieser Position das Sodbrennen verstärkt auftreten kann.

Es kann deshalb hilfreich sein, auf Lebensmitteln zu verzichten, die die Produktion der Magensäure anregen, wie dies etwa bei fettigem oder scharfem Essen oder Zitrusfrüchten der Fall ist. Zudem sollten mehrere kleine Mahlzeiten auf dem Speiseplan stehen. Darüber hinaus kann Ingwer (z. B. als Tee aufgebrüht) die Beschwerden lindern.

Um zu verhindern, dass Sodbrennen sich vor allem im Liegen verschlimmert, können werdende Mütter mit erhöhtem Oberkörper schlafen. Auch ein Glas Milch vor dem Zubettgehen kann helfen, da die Milch die Magensäure neutralisiert.

Werden die Beschwerden dadurch nicht gelindert, können Schwangere auch zu Medikamente aus der Apotheke greifen, die die Magensäure binden und so das Sodbrennen lindern. Wichtig: Vorab sollen sie sich unbedingt beraten lassen, da nicht alle Medikamente in der Schwangerschaft eingenommen werden dürfen.

Verstopfung

Neben Sodbrennen leiden Frauen vor allem gegen Ende der Schwangerschaft unter Verstopfung. Das wachsende Baby schränkt die Tätigkeit des Darms ein, er wird träge und kann nicht mehr wie gewohnt arbeiten. Um ihn in seiner Arbeit zu unterstützen, können Schwangere sich regelmäßig bewegen (z. B. Spaziergang, Schwimmen). Außerdem sollten Betroffene viel Trinken und ausreichend Ballaststoffe zu sich nehmen, die u. a. in Vollkornprodukten, aber auch in Obst und Gemüse enthalten sind. Sie regen die Darmtätigkeit an. In schweren Fällen können Abführmittel helfen. Diese sollten allerdings immer nur nach Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden.

Rückenschmerzen

Rund die Hälfte aller Schwangeren hat Rückenschmerzen. Sie treten vorwiegend im dritten Trimester auf. Durch regelmäßige Bewegung (z. B. Aquagymnastik oder Yoga) kann die Muskulatur gestärkt werden. Zudem können Physiotherapie, Manuelle Therapie oder Akupunktur zu einer Linderung beitragen. Frauen können zudem einen Schwangerschaftsgürtel tragen.

Blasenschwäche (Inkontinenz)

Schwangerschaft und Geburt sind eine große Belastung für den Beckenboden, deshalb kann es zu Blasenschwäche kommen. Diese kann während der Schwangerschaft oder nach der Geburt auftreten. Frauen können Inkontinenzslips und Einlagen u. a. in der Apotheke kaufen, um sich in der Öffentlichkeit sorgenfrei bewegen zu können.

Hilfreich ist regelmäßiges Beckenbodentraining. In besonders schweren Fällen können, sofern die Inkontinenz nach der Geburt fortbesteht, Medikamente zum Einsatz kommen. Auch eine Operation ist denkbar, bei der ein stützendes Kunststoffband eingelegt wird.

Schwangerschaftsdiabetes

Rund 13 Prozent aller Schwangeren haben Schwangerschaftsdiabetes. Ist dies der Fall, wird über die Nabelschnur zu viel Zucker zum Ungeborenen transportiert. Die Bauchspeicheldrüse des Babys wird so angeregt, viel Insulin zu produzieren. Da Insulin ein starker Wachstumsfaktor ist, besteht die Gefahr, dass das Kind zu groß und zu schwer wird.

Ein Schwangerschaftsdiabetes muss behandelt werden. Ein Zuckerbelastungstest zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche klärt, ob Diabetes bei der werdenden Mutter vorliegt. Ist dies der Fall, ernähren sich Schwangere angepasst, um den Blutzuckerspiegel im Körper möglichst konstant zu halten. Eine Behandlung mit Insulin ist nötig, wenn trotz einer Ernährungsumstellung die Blutzuckerwerte weiterhin zu hoch sind.

Bluthochdruck und Präeklampsie

Darüber hinaus sind etwa vier Prozent der Schwangeren von Bluthochdruck betroffen (Werte höher als 140/90 mmHg). Treten die erhöhten Werte erstmals in der Schwangerschaft auf, handelt es sich um eine sogenannte schwangerschaftsinduzierte Hypertonie. Dann ist eine Überwachung des Blutdrucks und unter Umständen eine Behandlung mit Medikamenten notwendig. Gleiches gilt, wenn der Blutdruck bereits vor der Schwangerschaft erhöht war und dies auch weiterhin der Fall ist.

In den meisten Fällen verläuft eine Schwangerschaft auch bei Frauen mit erhöhtem Blutdruck unkompliziert. Eine regelmäßige Kontrolle der Blutdruckwerte ebenso wie des Urins sind notwendig, da es zu einer Präeklampsie kommen kann. Hierbei wird über den Urin mehr Eiweiß als üblich ausgeschieden. Organe und die Funktion der Plazenta können beeinträchtigt sein.

Frauen mit Präeklampsie (erhöhter Blutdruck und erhöhte Eiweißwerte im Urin) müssen engmaschig überwacht werden. Es wird versucht mit blutdrucksenkenden Mitteln, einer Ernährungsumstellung und Bettruhe die Schwangerschaft bis nach der 36. Schwangerschaftswoche aufrecht zu erhalten. Dann wird die Geburt eingeleitet.

 

Quellen:
Deutsches Magazin für Frauengesundheit 2/2021
Deutsches Magazin für Frauengesundheit 2/2018

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