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Blutzucker

Das wichtigste Hilfsmittel bei Typ-1-Diabetikern ist das Messen des Blutzuckerspiegels. Nach den Ergebnissen kann dann die Menge des Insulins bestimmt werden, das möglicherweise zugeführt werden muss.

Blutzucker
© iStock - martin-dm

Blutzuckerselbstmessung im Rahmen der Therapie

Wer unter Diabetes mellitus leidet und zur Therapie Insulin spritzt, der sollte seinen Blutzuckerspiegel selbst kontrollieren. Denn nur so lässt sich das zu verabreichende Insulin optimal und bedarfsgerecht dosieren. Diese Regel gilt dabei gleichermaßen für alle Diabetiker, egal ob sie unter einem Typ 1 oder einem Typ 2 Diabetes leiden. Wie es sich mit dem Nutzen einer solchen Blutzuckerselbstmessung für Typ 2 Diabetiker, die keine Insulintherapie durchführen, verhält, wird seit einiger Zeit kontrovers diskutiert.

Blutzuckerselbstmessung bei nicht-insulinpflichtigen Diabetikern vom Typ 2

Der Nutzen einer Blutzuckerselbstmessung bei nicht-insulinpflichtigen Typ 2 Diabetikern wurde im Dezember 2009 vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) neu bewertet. Dazu wurden sechs verschiedene Studien analysiert. Entgegen der weit verbreiteten Annahme gibt es laut IQWiG keinen Beleg dafür, dass nicht-insulinpflichtige Typ 2 Diabetiker von einer Blutzuckerselbstmessung profitieren. Es ist zudem unklar, ob der Blut-Test gegenüber dem Urin-Test einen Zusatznutzen aufweist oder umgekehrt, also der eine oder der andere Test einen Vorteil bieten würde. Es lässt sich festhalten, dass die derzeitige Studienlage unzureichend ist. Die wenigen Studien, die geeignet waren, diese Fragen zu untersuchen, haben viele für Patienten wichtige Aspekte gar nicht berücksichtigt. Aufgrund der kurzen Laufzeiten der sechs verwendeten Studien konnten zudem keine Aussagen zum langfristigen Nutzen einer Blutzuckerselbstmessung getroffen werden.

Kontroverse Diskussion der Ergebnisse des IQWiG

Der Deutsche Diabetiker Bund beispielsweise spricht sich entschieden gegen das Ergebnis des IQWiG aus, welches keinen Nutzen in einer Blutzuckerselbstmessung von nicht-insulinpflichtigen Typ 2 Diabetikern sieht. Es wird deutlich darauf hingewiesen, dass sich eine Anwendung von Blutzuckerteststreifen zwar nicht unmittelbar auf den Gesundheitszustand des Patienten auswirkt, die Unterzuckerungsgefahr ohne eine Blutzuckerselbstmessung aber steigt. Nur wer seinen Blutzuckerspiegel regelmäßig misst, kann auch Maßnahmen zur Korrektur ergreifen. Dies schlägt sich dann in einer erhöhten Sicherheit der Patienten und auch dritter Personen nieder, da eine Unterzuckerung im Berufsleben oder im Straßenverkehr ein Risiko darstellt.

Eine Gruppe von Berner Autoren hat zudem, ähnlich wie auch das IQWiG, Ergebnisse aus verschiedenen Studien verglichen, um eine Aussage bezüglich des Nutzens einer Blutzuckerselbstmessung bei nicht-insulinpflichtigen Typ 2 Diabetikern zu treffen. Die Ergebnisse stehen im Gegensatz zu denen des IQWiG, die Berner Autorengruppe kommt nämlich zu dem Fazit, dass eine Blutzuckerselbstmessung durchaus sinnvoll ist. Der HbA1c-Wert, der ein Maß für den mittleren Blutzuckerwert der letzten ca. 8 Wochen darstellt, sank mit einer Blutzuckerselbstmessung der Patienten stärker als ohne.

Lydia Köper

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