Der Deutsche Diabetiker Bund sieht seine Aufgabe neben der Unterstützung Betroffener in Form von Selbsthilfegruppen, Informationsangeboten und Schulungen auch in der Vertretung der von dieser Krankheit Betroffenen gegenüber der Öffentlichkeit.
Die Dianiño Stiftung ist eine Stiftung, die sich speziell an Kinder richtet, bei denen ein Diabetes mellitus diagnostiziert wurde. Wird bei einem Kind die Erkrankung festgestellt, ist nichts mehr wie es war. Der gesamte Tagesablauf der Familie verändert sich, aufgrund der regelmäßige durchzuführenden Kontrollen des Blutzuckers und der durchzuführenden therapeutischen Maßnahmen treten häufig soziale, psychische und alltägliche Probleme auf. Die Stiftung Dianiño kümmert sich aktiv um die erkrankten Kinder und betroffenen Familien, wenn diese sich ratlos, überfordert und alleine fühlen. Durch diese Hilfe kann oft weiteres Leid verhindert werden.
Eine der Haupteinrichtungen der Dianiño Stiftung ist die Hotline. Sie leistet wertvolle Hilfe bei der Bewältigung von Alltagsfragen, die im Zusammenhang mit dem Diabetes des Kindes stehen. Dabei geht es um konkrete Hilfestellungen im psycho-sozialen Bereich. Neben Kinder-Diabetologen und Diabetesberaterinnen beteiligen sich Ernährungsexperten, Lehrer, Juristen, Psychologen und Sozialarbeiter. Natürlich stehen auch erfahrene Eltern mit Rat und Tat zur Seite und setzen ihren eigenen Erfahrungsschatz ein. Die Hotline ist, wie bereits erwähnt, für psycho-soziale Fragestellungen gedacht und bietet keine Hilfe bei speziellen Fragen zur medizinischen Behandlung des Diabetes. Diese Aufgabe ist und bleibt den betreuenden Ärzten und dem jeweiligen Diabetes-Team des Kindes bzw. Jugendlichen vorbehalten.
Die Dianiño Stiftung hat zudem das Projekt „Diabetes-Nanny“ ins Leben gerufen. Hinter dem Namen steckt die Idee, eine Person zu haben, die die Familie aufsucht, wenn durch Krisen, Sorgen, Probleme oder Notfälle die Versorgung und Betreuung des erkrankten Kindes nicht mehr gewährleistet ist. Grundlegende Voraussetzung einer Diabetes-Nanny ist dabei ein großer Erfahrungsschatz im Umgang mit Kindern, die an einem Diabetes mellitus erkrankt sind. 49 % der Diabetes-Nannies sind Kinderkrankenschwestern oder Diabetes-Beraterinnen, 27 % sind betroffene Mütter und 24% Erzieher oder Lehrer.
Die Diabetes-Nannies sind als sinnvolle Ergänzung der Diabetes-Behandlung bei Kindern und Jugendlichen gedacht. Sie arbeiten in enger Kooperation mit dem betreuenden Diabetes-Team und kommen auf Anfrage des Arztes und mit Einwilligung der betroffenen Familie zum Einsatz.
Für die Zukunft hat es sich die Dianiño Stiftung zum Ziel gesetzt, die Hotline auszuweiten und das Diabetes-Nanny-Projekt bundesweit auszudehnen. Es soll Unterstützung bei der Diabetesschulung der betroffenen Kinder, Jugendlichen und ihrer Eltern geleistet werden und ihre Integration in Kindergarten, Schule und Ausbildung gefördert werden. Es soll eine Begleitung von Kindern und Eltern bei Krankenhausaufenthalten ermöglicht und zudem weitere Öffentlichkeitsarbeit geleistet werden, um das negative Bild der Krankheit in der Gesellschaft zu verbessern. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der kindgerechten Ausstattung von Diabeteszentren.
Lydia Köper