In den meisten Fällen entsteht Darmkrebs aus gutartigen Zellwucherungen im Darm, die auch Polypen oder Adenome genannt werden. Darmkrebs kann den Dickdarm, Mastdarm und den Darmausgang, seltener auch den Dünndarm befallen.
Um die Ursachen der Entstehung von Darmkrebs zu verstehen, braucht man zunächst einige Informationen zur Entstehung von Krebs allgemein.
Ein Krebsgeschwür besteht aus bösartigen Krebszellen, die aus gesunden Körperzellen entstehen. Gesunde Zellen haben die Fähigkeit, sich durch Zellteilung zu vermehren. Dieser Vermehrungsprozess ist normalerweise genau reguliert. Bei Krebszellen ist diese Regulierung abgeschaltet: Sie vermehren sich ungebremst und unkontrolliert. Dabei können Sie in das angrenzende Gewebe hineinwachsen und dieses vernichten.
Der Grund für die ungebremste Vermehrung liegt in Veränderungen der genetischen Information der Zellen, also des Erbmaterials. Bei der Zellteilung werden die identischen genetischen Informationen weitergegeben. Kommt es bei diesem Prozess zu Fehlern und es werden Informationen nur teilweise oder falsch weitergegeben, spricht man von einer Mutation. Dabei sind die Ursachen für die Entstehung von Krebs vielfältig, z. B.:
Auch bei Darmkrebs entstehen mutierte, bösartige Zellen aus gesunden Zellen. In den meisten Fällen entsteht Darmkrebs aus gutartigen Zellwucherungen im Darm, die auch Polypen oder Adenome genannt werden. Ob ein Adenom sich zu Krebs entwickelt, wird nicht zuletzt durch die Größe des Adenoms bestimmt. Ist es kleiner als ein Zentimeter, liegt das Risiko für die Entstehung von Darmkrebs bei etwa 5 Prozent. Mit steigender Größe des Adenoms steigt auch das Krebsrisiko; ist das Adenom größer als vier Zentimeter, schätzt man das Risiko für Darmkrebs mit etwa 75 Prozent ein.
Die Entwicklung im Darm von der Entstehung eines Adenoms bis hin zu deren Mutation, einem Karzinom, einem bösartigen Tumor, bezeichnen Mediziner auch als Adenom-Karzinom-Sequenz. Dieser Prozess geschieht schrittweise:
In der Regel dauert die Entwicklung von einem Adenom zu Darmkrebs fünf bis zehn Jahre. Im besten Fall werden die Adenome in diesem Zeitraum erkannt und bei der Darmspiegelung entfernt.
Fedor Singer