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Allergie

Als Allergie bezeichnet man die übermäßige und teilweise heftige Abwehrreaktion des Immunsystems auf körperfremde Stoffe (Antigene).

Allergien
© iStock - bluecinema

Kurreisen bei Allergien: Richtige Kureinrichtung wählen

Medizinische Vorsorgeleistungen für Betroffene mit allergischen Haut- und Atemwegserkrankungen

Für von chronischen Erkrankungen Betroffene gibt es Möglichkeiten, wie z. B. Kurreisen, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Der Verband der Heilklimatischen Kurorte Deutschlands e. V. fasst die wichtigsten Punkte rund um die Heilklima-Kur bei Allergien, Asthma und Neurodermitis zusammen. Welche Behandlungsmethoden gibt es und wie helfen diese Allergien, Asthma und Neurodermitis vorzubeugen?

Heutzutage gibt es im Wesentlichen zwei Leistungen der Krankenkassen, zum einen die medizinischen Vorsorgeleistungen (früher allgemeinhin als „Kur“ bezeichnet) und zum anderen die medizinischen Rehabilitationsmaßnahmen (Reha).

Die medizinisch notwendige Vorsorge = Kur

Es gibt im Wesentlichen zwei Wege, um medizinische Vorsorgeleistungen vorzubereiten. Entweder der behandelnde Arzt hat die Notwendigkeit einer medizinischen Vorsorgemaßnahme festgestellt, oder aber der Betroffene entscheidet sich aus eigenem Antrieb zur medizinischen Vorsorgeleistung (Kur). Im Falle der medizinischen Notwendigkeit kann der Patient einen Antrag bei der zuständigen Gesundheitskasse (Krankenkasse) stellen. Wenn sich der Betroffene aus eigenem Antrieb zu einer medizinischen Vorsorgeleistung entschließt, besteht vollständige Freiheit in der Wahl der Einrichtung; die Kosten der Kur müssen dann allerdings auch aus eigener Tasche gezahlt werden.

Heilklima

Eine besondere Rolle bei der Vorsorge in Bezug auf Allergien, Asthma und Neurodermitis spielt das sog. Heilklima. Heilklimaorte sind Regionen in Deutschland, die besonders saubere Luft, ein ausgeglichenes kühl-gemäßigtes Klima sowie ausreichend Sonneneinstrahlung aufweisen. In regelmäßigen Abständen werden diese Werte überprüft, um den Status eines Heilklimaortes weiter tragen zu dürfen. Sonst allgegenwärtige Belastungsfaktoren wie starke Hitze, Schwüle, Staubbelastung, Eiseskälte oder Nässe sind hier auf ein Minimum reduziert. Stattdessen überwiegen sog. stimulierende Faktoren (Kältereiz, kühle, frische Luft, starke Tagesschwankungen der Lufttemperatur, böiger Wind, erhöhte Intensität der Sonnenstrahlung, salzhaltige Luft) und Schonfaktoren (ausgeglichene thermische Bedingungen, leicht erhöhtes Strahlungsangebot, weitgehende Luftreinheit, Allergenarmut). Luftkurorte in Süddeutschland, in den Alpen und in Mittelgebirgen bieten dabei ebenso gesunde Ziele für Allergiker, Asthmatiker und Neurodermitiskranke wie die Küstenregionen. Der Körper wird durch die vielfältigen belebenden Faktoren wie Wind, Salzgehalt und Luftreinheit stimuliert. Dies führt zu gesteigerter Aktivität, gesundem Appetit und kann die Symptome von Allergien sowie Atemwegs- und Hauterkrankungen verringern. Zudem werden Abwehrkräfte und Organismus gestärkt und somit widerstandsfähiger gegen drohende Erkrankungen.

Bei der Wahl der Kureinrichtung sollten einige Tipps beherzigt werden

  • Besonders wichtig ist, dass die Einrichtung auf das jeweilige Krankheitsbild spezialisiert ist; d. h., um eine Verschlimmerung eines Asthmas zu verhindern, sollte diese auf Atemwegserkrankungen spezialisiert sein. Dies schließt eine entsprechende fachärztliche Betreuung mit ein. Für die Behandlung von Kindern ist die Verfügbarkeit von Kinderärzten vor Ort unverzichtbar.
  • Für Menschen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten sollte die Küche der jeweiligen Einrichtung auch deren speziellen Bedürfnissen bei der Ernährung gerecht werden können.
  • Die Kureinrichtung sollte insbesondere für Menschen mit Asthma oder Neurodermitis ein sog. Heilklima aufweisen.
  • Atemtherapeuten, Ernährungsfachkräfte, Psychologen und Pädagogen können den Kuraufenthalt bereichern und bieten weitere Kursangebote für die Bewältigung des Alltags.
  • Eine Kur ist mehr als nur eine Sammlung von Therapiemethoden

    Es gibt u. a. Thalassobehandlungen mit natürlichem Meerwasser mit Schlick, Algen und Meersalz. Tipp: Achten Sie darauf, dass der Behandlungsort direkt am Meer liegt. Die Behandlung sollte mit frischem Meerwasser erfolgen und zur weitergehenden Entspannung dient ein Meerwasser-Schwimmbecken. Auch personell sollte die Kureinrichtung einen professionellen Eindruck hinterlassen; Badearzt, Masseure und Sportlehrer gehören dazu. Bereichert werden die heilkurlichen Angebote in vielen Kurzentren durch eine ganze Reihe weiterer Verfahren, von denen viele ebenfalls bei Asthma, Allergien und Neurodermitis empfohlen werden. Dazu zählen beispielsweise Akupunktur, Entspannungstrainings, Heilbäder, Sauerstoff- und Lichttherapien u. v. m.

    Alternativ zum Meeresklima kann ggf. auch das Höhlenklima sinnvoll sein. Eine Heilstollentherapie ist insbesondere bei Atemwegserkrankungen und Asthma sowie Allergien möglich. Die Luft unter Tage ist staub- und pollenfrei. Es herrscht eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit bei konstant niedriger Temperatur. Diese beiden Komponenten können zusammen antiallergisch, entzündungshemmend, schleim- und krampflösend und beruhigend wirken. Die Atmung wird angeregt und tiefer.

    Als sehr entspannende Bereicherung des Kuraufenthaltes wird von vielen das Klima-Wandern empfunden. Die wesentlichen Wirkmechanismen des Klima-Wanderns sind die körperliche Aktivität und die leichten Kaltreize. Das Kühlregime verstärkt direkt die Wirkung des körperlichen Trainings auf Kreislauf und Muskelstoffwechsel. Die Atmung und Sauerstoffversorgung sowie Herz-Kreislauf werden angeregt. Atemwegserkrankungen und asthmatische Beschwerden können i. d. R. gelindert werden. Die reduzierte Belastung der Luft sowie die bessere Entspannung der Betroffenen können neurodermitischen Symptomen entgegen wirken. Diejenigen, die es etwas sportlicher mögen, können sich beim Klima-Nordic-Walking oder beim Schwimmen im Wellnessbereich vieler Kurkliniken erholen.

    Quelle: Allergikus 1/2014

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