Beim Schlaganfall, auch Apoplexie, Hirninsult oder Hirninfarkt genannt, handelt es sich um eine plötzliche Erkrankung des Gehirns, bei der die betroffenen Gehirnbereiche geschädigt werden und – meist durch eine Durchblutungsstörung – absterben können.
Patienten nach einem Schlaganfall haben ein sehr hohes Risiko, in den nächsten Jahren einen erneuten Schlaganfall zu erleiden. Das Risiko eines weiteren Schlaganfalls ist in den ersten Wochen nach dem Erstereignis am größten.
Für die Vermeidung eines erneuten Schlaganfalls gilt es, mögliche Risikofaktoren festzustellen und zu behandeln. Dazu zählen Erkrankungen des Stoffwechsels (z. B. Diabetes mellitus, Hypercholerstinämie, Östrogenmangel), von Herz und Gefäßen (z. B. Arteriosklerose, Gefäßanomalien, Bluthochdruck, koronare Herzerkrankung, Vorhofflimmern) sowie personenbezogene Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel, erhöhter Alkoholkonsum, Depressionen. Die allgemeinen Risikofaktoren für einen Schlaganfall wie Alter, Geschlecht und erbliche Faktoren lassen sich zwar nicht beeinflussen, spielen aber für die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Schlaganfalls eine Rolle.
Die Behandlung der Faktoren sollte sich am individuellen Risiko des Patienten orientieren. Dabei sollte der Patient aktiv in die Therapieplanung einbezogen werden, um sicherzustellen, dass der Patient die Therapiemaßnahmen einhält (Compliance).
Zur Vermeidung eines erneuten Schlaganfalls kann bei höhergradigen Einengungen der Halsschlagader die operative Wiederherstellung eines ausreichenden Blutzuflusses erforderlich werden. Die Blutgerinnung lässt sich medikamentös beeinflussen. Azetylsalizylsäure und Clopidogrel werden zur Schlaganfallprävention bei Arteriosklerose der Hirnarterien eingesetzt, unterstützt durch die Gabe von Statinen (Cholesterinsenkern) zur Plaquestabilisierung. Sog. Antikoagulanzien stehen für Patienten mit Vorhofflimmern zur Verfügung. Neben Marcumar gibt es verschiedene neue Substanzen, die im Einzelfall alternativ gegeben werden können. Stets muss ein erhöhter Blutdruck gesenkt werden.
Die medikamentöse Behandlung sollte durch eine Veränderung der Lebensgewohnheiten unterstützt werden: z. B. sollten Raucher den Nikotinkonsum einstellen und Patienten mit Übergewicht durch ausreichend Bewegung und eine Diät ihr Gewicht langsam reduzieren.
Quelle: Ratgeber Schlaganfall und Aphasie 2014