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Bauchspeicheldrüsenkrebs

Bauchspeicheldrüsenkrebs, auch Pankreaskarzinom genannt, bezeichnet eine bösartige Tumorerkrankung in der Bauchspeicheldrüse. Die Bauchspeicheldrüse ist eine der größten Drüsen des Menschen.

Bauchspeicheldrüsenkrebs
© iStock - Shidlovski

Bauchspeicheldrüsenkrebs: Diagnose durch Urintest?

Eine schnellere Diagnose von Bauchspeicheldrüsenkrebs – das könnte in Zukunft durch einen Urintest möglich sein, so das Ergebnis von Forschungsarbeiten, die Mediziner an der Queen Mary Universität in London durchgeführt haben.

Drei Proteine als Biomarker

Der Urintest soll es ermöglichen, Bauchspeicheldrüsenkrebs in einem frühen Stadium zu diagnostizieren. Wie die Pharmazeutische Zeitung berichtet, entdeckte das Forscherteam um Dr. Tatjana Crnogorac-Jurcevic eine Kombination aus drei Proteinen als potenzielle Biomarker. Dafür analysierten die Forscher den Urin von 192 Bauchspeicheldrüsenkrebspatienten, 92 Patienten mit chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung und 87 gesunden Teilnehmern. Von 1.500 insgesamt gefundenen Proteinen waren drei Proteine, LYVE-1, REG1A und TFF1, in wesentlich höherer Konzentration im Urin der Teilnehmer mit Bauchspeicheldrüsenkrebs vorhanden. Wie das Ärzteblatt berichtet, war die Treffsicherheit des Testes bei den für die Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs wichtigen Stadien 1 und 2 mit 90 % beziehungsweise 93 % ausreichend hoch.

Bisher gibt es laut Pharmazeutischer Zeitung keinen spezifischen und aussagekräftigen Biomarker, der Bauchspeicheldrüsenkrebs anzeigen könnte. Bauchspeicheldrüsenkrebs wird oft erst spät entdeckt, wenn er bereits fortgeschritten ist und in andere Organe gestreut hat. Die Fünf-Jahres-Überlebens-Quote ist daher mit 8 % entsprechend gering. Im Jahr erkranken etwa 16.000 Menschen in Deutschland an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Wird er frühzeitig entdeckt, kann er mit einer Operation geheilt werden, sofern der Tumor vollständig entfernt werden kann. Ist dies, wie in der Mehrzahl der Fälle, nicht der Fall, versuchen die behandelnden Ärzte nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft mit einer Kombination aus Chemotherapie und zielgerichteter Therapie mit einem Tyrosinkinasehemmer, das Tumorwachstum zu verlangsamen und Beschwerden zu bessern. Ggf. wird dann auch operiert – z. B. bei der Gefahr von Komplikationen durch den Tumor oder wenn dieser Beschwerden verursacht.

Kostengünstiges Diagnoseverfahren?

Die Hoffnung der Forscher: Mit dem Urintest könnte ein kostengünstiges Diagnoseverfahren auf den Markt kommen, dass die Überlebenschancen künftiger Erkrankter erhöht, wenn der Krebs frühzeitig entdeckt wird. Laut Ärzteblatt müssen aber noch weitere Untersuchungen durchgeführt werden, bevor ein solcher Urintest auf den Markt kommen könnte.

Quelle: Befund Krebs 3/2016

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