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Eierstockkrebs

Als Eierstockkrebs werden bösartige Tumoren bezeichnet, die sich aus dem Gewebe des Eierstocks gebildet haben. In über 70 % der Fälle bildet sich der Tumor an der Epithelschicht (Deck- und Drüsengewebe) des Eierstocks.

Eierstockkrebs
© IStock - Raycat

Experteninterview zu Eierstockkrebs

In Deutschland gibt es ca. 7.400 Neuerkrankungen jedes Jahr. Damit ist Eierstockkrebs die fünfthäufigste Krebserkrankung bei Frauen. Prof. Dr. Cosima Brucker, Nürnberg, erklärt im Interview die wichtigsten Fakten zum Eierstockkrebs.

Welche Symptome treten bei der Erkrankung auf?

Die Symptome sind häufig unspezifisch und uncharakteristisch, sodass die Diagnose meistens zufällig gestellt wird. Es können Verdauungsprobleme oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten und der Bauchumfang kann sich vergrößern, weil sich Bauchwasser ansammelt. Diese Symptome treten auch nicht im Frühstadium, sondern schon in einem fortgeschrittenen Stadium auf. Da es auch keine zuverlässigen Früherkennungsmethoden gibt, wird die Diagnose beim Eierstockkrebs viel zu oft verspätet gestellt.

Was sind die Ursachen für Eierstockkrebs?

Einige Arten von Eierstockkrebs sind genetisch bedingt, werden also vererbt. Das betrifft 5 bis 10 % der Erkrankungen. Andere Arten von Eierstockkrebs entstehen sporadisch durch Zellveränderungen. Die genauen Ursachen für diese Zellveränderungen sind bisher allerdings noch unbekannt.

Wie wird Eierstockkrebs diagnostiziert?

Die Verdachtsdiagnose entsteht durch die Kombination von klinischem Erscheinungsbild und Ultraschall- oder Computertomografiebefund. Häufig ist der Tumormarker CA 125 erhöht. Es werden zunächst keine Gewebeproben genommen, weil die Gefahr besteht, dass dadurch Tumorzellen verstreut werden. Die endgültige Diagnose wird dann am Operationspräparat durch den Pathologen gestellt.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Zur Standardbehandlung gehört die Operation, also die Entfernung des Tumors und aller Tumorabsiedlungen im umliegenden Gewebe. In ganz frühen Stadien ist es möglich, auf eine anschließende Chemotherapie zu verzichten. Ansonsten erhält die Patientin im Anschluss an die Operation eine Chemotherapie. In fortgeschrittenen Stadien wird zunehmend auch die Antikörpertherapie eingesetzt. Wenn der Tumor Metastasen in Bauchfell oder Darm bildet, werden diese ebenfalls operativ entfernt. Bei jungen Frauen mit Kinderwunsch, bei denen die Erkrankung früh festgestellt wird, kann man in geeigneten Fällen die Gebärmutter und den gesunden Eierstock erhalten. So kann der Kinderwunsch nach überstandener Erkrankung doch noch erfüllt werden.

Wie gut sind die Aussichten auf Heilung?

Im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen sind die Heilungschancen bei Eierstockkrebs schlechter. Wenn die Erkrankung früh erkannt wird, sind die Aussichten auf Heilung eindeutig besser und liegen bei 80 %.

Wie sieht die Nachsorge aus?

Die Nachsorge der Patientin ist sehr engmaschig angelegt und erfolgt meist beim behandelnden Frauenarzt. Am Anfang werden die Patientinnen alle drei Monate untersucht, später alle sechs, und wenn fünf Jahre vorbei sind, findet eine jährliche Untersuchung statt. Dabei werden die auftretenden Symptome überwacht, um ein Rezidiv auszuschließen.

Wo finden Betroffene Unterstützung?

Es gibt in allen gynäkologischen Krebszentren Selbsthilfegruppen, wo Betroffene entsprechende Ansprechpartner finden.

Wie sinnvoll ist es, für die Patientinnen sich in einem zertifizierten gynäkologischen Krebszentrum behandeln zu lassen?

Die Behandlung in einem zertifizierten Krebszentrum garantiert Qualität und Verlässlichkeit und ist deswegen auch empfehlenswert für betroffene Frauen. Es sind Spezialisten aus verschiedenen Fachgebieten vor Ort, die gemeinsam die beste Therapie für jede einzelne Patientin festlegen. Die Behandlungsqualität wird jährlich überprüft, die Kriterien der Deutschen Krebsgesellschaft und die jeweils gültigen Behandlungsleitlinien werden dabei als Maßstab zugrunde gelegt.

Quelle: Leben? Leben! 04/2013

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