Psoriasis bezeichnet in der medizinischen Fachsprache die Schuppenflechte. Dabei handelt es sich um eine chronische, nicht ansteckende Hautkrankheit, die sich in silbrigweißen Schuppen und entzündlich geröteter Haut äußert.
Besonderes Augenmerk sollten Psoriasispatienten auf die sogenannte Basistherapie legen. Diese ist wichtig, um die zum Teil extrem trockene Haut mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen. Die Haut darf dabei so oft eingecremt werden, wie es nötig ist. Die oft sehr raue und trockene Haut benötigt viel Feuchtigkeit, die ihr von außen zugeführt werden muss. Das geschieht mit wirkstoff- und duftstofffreien Cremes, Salben oder Lotionen, denen bei Bedarf andere Substanzen beigemischt werden können.
Zu diesen Substanzen zählt in erster Linie Harnstoff, der einen Anteil von bis zu 10 % des Hautpflegeprodukts ausmachen kann, abhängig davon, wie gut die Haut Harnstoff verträgt bzw. wie schwer die Symptome sind. Harnstoff trägt dazu bei, die Hauttrockenheit abzumildern. Auch Salizylsäure in einer Dosierung von bis zu 10 % kann der wirkstofffreien Basispflege zugegeben werden. Sie sorgt dafür, dass sich Psoriasis-Schuppen leichter lösen lassen. Als weitere Substanz kann Polidocanol, das den Juckreiz lindert, dem Hautpflegeprodukt zugesetzt werden. Die Haut sollte wenigstens einmal täglich, bei Bedarf öfter mit dem Basistherapeutikum gepflegt werden. Es ist auch möglich, eine wirkstofffreie Creme oder Lotion ohne Zusatz zusätzlich zu einer Creme mit Harnstoff oder Salizylsäure zu verwenden. Von Psoriasis Betroffene müssen ausprobieren, was ihnen guttut.
Ist die Haut sehr trocken, ist es günstig, eine besonders fettreiche Creme, Lotion oder Salbe zu verwenden. Bei Entzündungen und/oder feuchten Stellen ist eine Creme auf Wasserbasis besser geeignet. Denn ein die feuchten Stellen bedeckender Fettfilm kann die Entzündung noch verstärken. Auch feuchte Umschläge können bei Entzündungen hilfreich sein, vor allem, wenn nicht nur Wasser, sondern auch Gerbstoffe (z. B. medizinische Gerbstofflösungen aus der Apotheke) verwendet werden. Sie lindern in der Regel die Entzündung und wirken Schmerzen und Juckreiz entgegen. Insbesondere im Winter ist es wichtig, der Haut genug Feuchtigkeit zuzuführen, da sie durch den Wechsel zwischen kalter Außen- und trockener Heizungsluft zusätzlich irritiert wird.
Zu heiß, zu lange und zu oft duschen oder baden sollten Menschen mit Psoriasis möglichst vermeiden. Denn das trocknet die Haut weiter aus. Fürs Duschen oder Waschen eignen sich rückfettende Duschbäder ohne Konservierungs- oder Duftstoffe, die die Haut weiter reizen könnten. Ganz allgemein gilt: Duschen ist für Psoriasis-Haut besser als Baden. Hin und wieder kann jedoch auch ein Salzwasserbad günstig sein. Den meisten Psoriasispatienten tut Salzwasser oder Sole gut. Sollte sich eine Sole-Therme in der Nähe befinden, lohnt sich unter Umständen auch ein Besuch, um die Haut zu beruhigen. Nach dem Duschen oder Baden müssen Menschen mit Psoriasis beim Abtrocknen des Körpers besonders vorsichtig vorgehen, um die ohnehin schon vorgeschädigte Haut nicht noch weiter zu strapazieren. Statt die Haut abzureiben, ist es günstiger, sie trocken zu tupfen.
Bei Arbeiten, die die Haut strapazieren, z. B. beim Putzen oder bei Gartenarbeiten, sollten Psoriasispatienten als Schutz stets Handschuhe tragen. Bei Arbeiten mit Wasser lassen sich Gummihandschuhe in der Regel nicht ersetzen, aber für andere Arbeiten sind Baumwollhandschuhe besser geeignet, da sie Luft durchlassen und trotzdem die Haut schützen. Nach dem Tragen der Handschuhe sollten die Hände gründlich gereinigt und eingecremt werden.
Generell können Pflegeprodukte nur direkt an der Haut wirken. Da Schuppen jedoch so dick auf den betroffenen Stellen liegen, dass die Pflege gar nicht bis dorthin durchdringen kann, müssen diese regelmäßig mit sog. Keratolytika entfernt werden. Hier gibt es eine ganze Reihe von Produkten, die individuell abgestimmt werden sollten.
Zur Kopfhautbehandlung der Schuppenflechte werden ebenfalls Keratolytika eingesetzt, die nach zwei bis drei Stunden Einwirkzeit mit einem milden Shampoo ausgewaschen werden. Danach kann die befallene Kopfhaut mit UV-Licht behandelt werden. Dafür gibt es spezielle Licht-Kämme, die sogar verordnet werden können. Die Bestrahlung mit ultraviolettem Licht hat sich in der Behandlung der Schuppenflechte lange bewährt, allerdings muss sie regelmäßig erfolgen.
Für konkrete und individuelle Fragen zur Therapie sollten sich Betroffene an ihren Arzt wenden. Dieser kann helfen, die richtige Pflege und Behandlung zu finden.
Quellen:
Patient und Haut 1/2019
Patient und Haut 2/2018
allergikus 3/2007