Psoriasis bezeichnet in der medizinischen Fachsprache die Schuppenflechte. Dabei handelt es sich um eine chronische, nicht ansteckende Hautkrankheit, die sich in silbrigweißen Schuppen und entzündlich geröteter Haut äußert.
Eine Studie der Universität Stavanger (Norwegen) ergab, dass Fatigue bei Psoriasis-Patienten wesentlich häufiger auftritt als bei gesunden Studienteilnehmern. Fast 50 % der Psoriasis-Patienten in der Untersuchung waren von schwerwiegender Fatigue betroffen, d. h. von einer starken, das Leben beeinträchtigenden Müdigkeit und Erschöpfung. Die Fatigue war nicht abhängig vom Schweregrad der Schuppenflechte, wurde aber durch andere Faktoren wie Rauchen, Schmerzen und Depressionen begünstigt.
Bisher hatten andere Studien vor allem einen Zusammenhang zwischen Psoriasis-Arthritis und Fatigue ergeben. Die Studie aber zeigt, dass auch bei anderen Patienten mit Psoriasis Fatigue häufig zu sein scheint. Die norwegischen Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich Psoriasis damit in die Reihe chronisch-entzündlicher Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder entzündlich-rheumatische Erkrankungen einreiht, bei denen Fatigue häufig ist. Allerdings ist bislang noch nicht geklärt, wodurch sie hervorgerufen wird. Wissenschaftler vermuten einen Zusammenhang zwischen den Botenstoffen, die das Immunsystem bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen ausschüttet, und der Entstehung von Fatigue. Weitere Studien müssen die Ergebnisse der Universität Stavanger noch bestätigen.
Psoriasis-Patienten, die sich häufig müde und abgeschlagen fühlen und bereits nach kleinsten Anstrengungen erschöpft sind, sollten dies zuallererst ihrem behandelnden Arzt mitteilen. Dieser muss ausschließen, dass die anhaltende Müdigkeit eine andere Ursache hat. Eine Vielzahl von körperlichen, aber auch psychischen Erkrankungen kann zu Fatigue führen. Dazu gehören z. B. Depressionen. Andererseits können Depressionen auch infolge einer Fatigue auftreten. U. U. ist die Fatigue auch ein Indiz dafür, dass die Medikation zur Behandlung der Psoriasis angepasst werden muss. Manchmal mindern sich im Anschluss die Fatigue-Symptome.
Eine Behandlung bei Fatigue gibt es bislang nicht. Deshalb ist es umso wichtiger, den Lebensstil so zu ändern, dass sich Fatigue in engen Grenzen hält. In manchen Fällen lässt sie sich z. B. durch die Ernährung abmildern, indem Betroffene:
Außerdem ist es sinnvoll, regelmäßige Bewegung in den Tagesablauf einzubauen, wenn möglich sogar zwei- bis dreimal die Woche Sport zu treiben. Stress sollten Menschen mit Fatigue so weit wie möglich meiden. Sie müssen zudem oft lernen, sich zurückzuziehen, wenn die Müdigkeit zu stark wird. Auf ausreichend Schlaf zu achten, ist für von Fatigue Betroffene ohnehin ein Muss. Betroffenen empfiehlt es sich, rechtzeitig schlafen zu gehen, auf eine optimale Raumtemperatur (16 °C bis 19 °C) zu achten und nicht direkt vor dem Schlafengehen Sport zu treiben oder reichhaltig zu essen. Auch auf Alkohol sollten sie weitgehend verzichten, da Alkohol den Schlafrhythmus stören kann.
Übergewichtige Psoriasispatienten sollten zudem abnehmen, denn auch die Gewichtsabnahme kann Psoriasissymptome und damit Fatigue reduzieren. Über das Wie der Gewichtsabnahme sprechen Betroffene am besten mit ihrem Arzt und/oder einem Ernährungsberater. Auch eine Rehabilitationsmaßnahme kann sich bei mittelschwerer oder schwerer Psoriasis anbieten.
Quellen:
Patient und Haut 1/2020
Allergikus 1/2018