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Neurodermitis

Neurodermitis ist eine chronische, nicht ansteckende Hauterkrankung, die von einem starken Juckreiz und trockener Haut gekennzeichnet ist. Auf der Haut entstehen rote, entzündliche, schuppende Ekzeme, die gelegentlich auch nässen.

Neurodermitis
© iStock - Kwarkot

Klimatherapie bei Neurodermitis

Klimatische Bedingungen können bei Hauterkrankungen helfen

Die Klimatherapie nutzt die Auswirkungen und Faktoren des Klimas. Der Mensch kann oft wieder durchatmen. Durch die Klimatherapie können sich Hautkrankheiten, Atemwegserkrankungen und Allergien verbessern. Maximilian Hillmeier, der Vorsitzende des Verbandes der Heilklimatischen Kurorte Deutschland, erklärt im Interview u. a. die Anwendungsgebiete und Behandlungsweise der Klimatherapie.

Was ist eine Klimatherapie?

Unter einer Klimatherapie versteht man einen Aufenthalt in einem therapeutisch wirksamen Klima, einem sog. Heilklima. Dabei werden die verschiedenen klimatischen und witterungsbedingten Eigenschaften einer Region genutzt, um auf bestimmte Symptome oder Erkrankungen einen positiven Einfluss auszuüben. Heilklima ist nun nichts anderes als ein Klima, bei dem die entlastenden Faktoren, wie Luftreinheit, Pollenarmut, fehlende Wärmebelastung optimal sind. Die stimulierenden Faktoren, wie frische Luft und Höhensonne, können anregend auf den Organismus wirken. Dabei kommt es zu einer Anpassungsreaktion, sodass der Organismus sich den Reizen anpasst und abhärtet. Ziel der Therapie ist es, den Organismus zu stärken. Bei akuten Erkrankungen steht die Regeneration im Vordergrund.

Bei welchen Erkrankungen kommt eine Klimatherapie infrage?

Klimatherapien tragen dazu bei, die Gesundheit zu erhalten und das Immunsystem aufzubauen. Zu den Anwendungsgebieten der Klimatherapie gehören z. B. chronische Hauterkrankungen (Neurodermitis, Schuppenflechte, Ekzeme), chronisch-entzündliche Erkrankungen der Atemwege (Bronchitis, Asthma), allergische Erkrankungen (Heuschnupfen), Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und der Gefäße. Die Bewegung spielt bei der Klimatherapie eine ganz wichtige Rolle: physikalische Übungen und Bewegungstherapie sind ein fester Bestandteil der Klimatherapie.

Wie wird eine Klimatherapie durchgeführt?

Gemeinsam mit dem Hausarzt wird zunächst eine passende Kur für den Betroffenen gesucht. Jeder, der kurbedürftig ist, hat in Deutschland das Recht auf eine Kur. Der Arzt entscheidet dann, welche Form der Kur die passende für den betroffenen Patienten ist, und hilft auch beim Ausfüllen der Anträge für die Krankenkasse oder Rentenversicherung. Vor Ort stehen Kurärzte und Klimatherapeuten an der Seite des Patienten und verschreiben die Anwendungen und begleiten den Patienten bei der Therapie.

Welches Klima ist für die Therapie geeignet?

Wir arbeiten mit drei Klimatypen: Seeklima, Mittelgebirgs- und Hochgebirgsklima. In den Küstengebieten sind die Schwankungen zwischen den Jahreszeiten nicht stark ausgeprägt, also die Temperaturen sind konstant und es herrschen stärkere Winde. Die Sonneneinstrahlung ist höher und die Luft ist besonders klar, allergen- und schadstoffarm. Heilsam wirkt auch der Salzgehalt der Luft. Das Mittelgebirgsklima ist ein schonendes Klima für den Organismus. Große Waldflächen spenden Schatten und mildern die Strahlungsintensität der Sonne ab. Das Mittelgebirgsklima eignet sich durch seinen hohen Anteil an Schonfaktoren für alle Krankheitsbilder. Im Hochgebirge ist die Luft trocken, kühl und der Luftdruck ist relativ niedrig. Dieses Klima ist besonders geeignet für Allergiker durch die Pollenarmut, die fehlende Wärmebelastung und die Höhenanpassung.

Welchen Nutzen hat die Therapie?

Durch das veränderte Klima ist der Organismus Reizen ausgesetzt, die ihn stärken und wieder ins Gleichgewicht bringen. Die Wirksamkeit der Klimatherapie beruht auf einer Steigerung der individuellen Anpassungsfähigkeit des Menschen an bestimmte Klimareize.

Quelle: Patient und Haut 2/2012

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