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Neurodermitis

Neurodermitis ist eine chronische, nicht ansteckende Hauterkrankung, die von einem starken Juckreiz und trockener Haut gekennzeichnet ist. Auf der Haut entstehen rote, entzündliche, schuppende Ekzeme, die gelegentlich auch nässen.

Neurodermitis
© iStock - Kwarkot

Strategien gegen das Jucken für Kinder mit Neurodermitis

Kratzklötzchen, Silberkleidung und autogenes Training

„Es juckt schon wieder!“ – Für jüngere Kinder ist der Juckreiz bei Neurodermitis oft noch belastender als die roten Quaddeln. Oft ist er so stark, dass kleine Patienten ihn noch nicht willentlich kontrollieren können. Hier sind Einfühlungsvermögen und Einfallsreichtum der Eltern gefragt. Prof. Uwe Gieler und Kollegen vom Deutschen Neurodermitiker Bund e. V. geben Tipps.

Der Juckreiz bei Neurodermitis kann sowohl durch äußere als auch psychische Faktoren hervorgerufen werden. Beispiele für äußere Faktoren sind falsche Kleidung, z. B. Wollpullis, Schadstoffe in der Luft wie Zigarettenqualm oder Hausstaub oder eine Nahrungsmittelallergie. Zunächst gilt es also, alle äußeren Reizfaktoren im Umfeld des Kindes zu beseitigen.

Schwieriger in den Griff zu bekommen sind die psychischen Auslöser des Juckreizes. Schon leichter Ärger, Stress oder Langeweile kann Ursache eines „Kratzanfalls“ sein. Generell gilt: Kratzen verbieten, bringt gar nichts, Hände festhalten oder gar festbinden noch weniger. Was „Kratzkinder“ brauchen, sind vielmehr Geduld, Zuwendung und Zärtlichkeit. So können Eltern und Kind Strategien, den Juckreiz zu durchbrechen oder zu vermeiden, ganz behutsam einüben.

Alternativen zum Kratzen

Denn zum Kratzen gibt es eine ganze Reihe Alternativen: Mutter und Vater können die juckende Stelle z. B. streicheln und dabei vom Jucken ablenken, indem sie Geschichten erzählen oder das Kind in ein anregendes Gespräch verwickeln. Reizwörter wie „Jucken“, „Kratzen“, oder „Haut“ dürfen dabei aber nicht fallen. Vielen Kindern tut dabei auch sanftes Reiben oder Kneifen gut. Älteren Kindern hilft zur Entspannung auch autogenes Training. In speziellen Kinderkursen lernen junge Patienten frühzeitig, die innere Ruhe zu bewahren.

Eine andere Möglichkeit ist, das Kind stellvertretend Puppe oder Stofftier kratzen zu lassen. Zu diesem Zweck gibt es inzwischen sogar spezielles Spielzeug für Neurodermitiker, sog. Kratzklötzchen. Das sind Holzfiguren mit abgeschliffenen Kanten und Ecken, die mit einem elastischen Leder überzogen wurden. Bei Juckreiz kann das Kind an der Figur kratzen. Außerdem kühlt das Leder. Trotzdem sollten die Fingernägel immer sehr kurz geschnitten sein.

Wärme- und Kältereize bei Neurodermitis vermeiden

Auch die gängigen Hausmittel sind nach wie vor bewährt: Kühlende, feuchte Umschläge mit Wasser oder Tee – Kamillentee aber auch Schwarzer Tee eignen sich gut – stillen den Juckreiz genauso wie lauwarmes Abduschen. Sehr heißes oder sehr kaltes Wasser sollte auf den juckenden Stellen aber unbedingt vermieden werden – genauso wie Eisbeutel. Durch den Wärme- und Kältereiz wird die Haut verstärkt durchblutet, was den Juckreiz fördert.

Nachts ist der Juckreiz häufig besonders stark. Die bloß leichte Schlafkleidung und übermäßige Wärme unter der Bettdecke fördern den Juckreiz; sich dann im Schlaf zu kratzen, ist fast unvermeidbar. Spezielle Schlafanzüge, die bis zum Hals geschlossen sind, vermeiden unbewusstes Kratzen, zweilagige Stoffe für Neurodermitiker verhindern Reiben am Körper. Für Neurodermitiker, aber auch für Psoriasis- oder Allergiepatienten gibt es Silbertextilien, die den Juckreiz lindern. Dazu wird elementares Silber mit Textilfasern verwoben. Die Silberfasern wirken desinfizierend, antibakteriell und sterilisierend. Außerdem verbessern sie das Hautbild und fördern den Heilungsprozess.

Quelle: Allergikus 3/2012

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