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Allergie

Als Allergie bezeichnet man die übermäßige und teilweise heftige Abwehrreaktion des Immunsystems auf körperfremde Stoffe (Antigene).

Allergien
© iStock - bluecinema

Impfungen senken Allergierisiko

Manche Eltern befürchten, dass die vom Robert Koch-Institut (RKI) für Kinder empfohlenen Impfungen, die vor gefährlichen Krankheiten schützen, Allergien auslösen könnten. Einer der Gründe: Manche Impfstoffe enthalten Substanzen potenzieller Allergene (Eier, Milch) sowie Zusatzstoffe, die ebenfalls u. U. Allergien hervorrufen können. Doch für diese Befürchtung gibt es keine Beweise – ganz im Gegenteil. Das RKI hat in seiner großen Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS) festgestellt, dass es keine Unterschiede in der Allergieneigung von ungeimpften und geimpften Kindern gab. Stattdessen senken Impfungen sogar das Risiko für Komplikationen bei bestehenden Allergien – z. B. die Pneumokokken-Impfung bei allergischem Asthma, denn eine Infektion mit Pneumokokken kann zu einer Lungenentzündung führen.

Schutz vor Allergien

Eine niederländische Studie der Erasmus Universität Rotterdam, die alle zwischen 1966 und 2003 erschienen Untersuchungen zum Thema Allergie und Impfungen untersucht hatte, ergab ebenfalls kein gesteigertes Risiko für Allergien durch Impfungen. Einige Wissenschaftler sind sogar der Ansicht, dass durch Impfungen das Allergierisiko bei Kindern insgesamt gesenkt werden könnte. Denn der Körper des Kindes kommt durch die Impfung in Kontakt mit einem abgeschwächten Krankheitserreger, sodass das Immunsystem sich mit diesem auseinandersetzen muss. Das wiederum könnte der sog. Hygiene-Hypothese zufolge einen gewissen Schutz vor Allergien bewirken, da das kindliche Immunsystem Herausforderungen benötigt, um sich zu entwickeln. Findet es diese nicht, wendet es sich u. U. gegen eigentlich harmlose Stoffe aus der Umgebung. Als Folge kann es zur Entstehung einer Allergie kommen. Laut der Hygiene-Hypothese ist eine Umgebung, die arm an Krankheitserregern ist, ein Risikofaktor für die Allergieentstehung. Dagegen haben z. B. Kinder, die auf Bauernhöfen aufwachsen und mit zahlreichen Krankheitskeimen in Kontakt kommen, seltener Allergien, was die sog. Hygiene-Hypothese stützt. Das legen jedenfalls verschiedene aktuelle Studien unter Federführung von Prof. Dr. Erika von Mutius, Universitätsklinik München, nahe.

Das RKI geht ebenfalls davon aus, dass Impfungen in bestimmtem Maße vor Allergien schützen könnten. Dies macht das RKI an der Impfpflicht in der ehemaligen DDR fest: Die Kinder, die in der DDR aufgewachsen sind, wurden fast alle geimpft und waren dennoch selten von Allergien betroffen. Erst nach der Wiedervereinigung 1990 und der Abschaffung der Impfpflicht stieg auch in den ostdeutschen Bundesländern die Zahl der Allergien bei Kindern an. Auch die Leitlinie zur Allergieprävention bei Kindern sieht Hinweise dafür, dass die Zahl der Allergien durch Impfungen gesenkt werden kann.

Quelle: allergikus 1/2017

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