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Hautkrebs

Eine zu hohe Dosis an UV-Strahlen kann – verteilt über viele Jahre – die Entstehung von Hautkrebs begünstigen. Man unterscheidet zwischen weißem und schwarzem Hautkrebs.

Hautkrebs
© iStock - zoranm

Individuelle Behandlung bei Hautkrebs

Drei Arten von Hautkrebs haben zahlenmäßig die größte Bedeutung: das maligne Melanom, auch schwarzer Hautkrebs genannt, das Basalzellkarzinom oder Basaliom und das Plattenepithelkarzinom. Während die zwei letzteren Hautkrebsarten nur selten und wenn, dann spät Metastasen (Tochtergeschwülste) in anderen Organen bilden, metastasiert das maligne Melanom recht schnell. Deshalb ist es wichtig, die Haut regelmäßig auf Veränderungen zu untersuchen und ab dem 35. Lebensjahr das alle zwei Jahre von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlte Hautkrebsscreening beim Hautarzt oder einem Hausarzt mit Zusatzqualifikation wahrzunehmen.

Nicht jede Veränderung der Haut ist problematisch. Die sogenannte ABCDE-Regel gibt Aufschluss darüber, ob ein Leberfleck unter Umständen zu einem malignen Melanom entarten könnte und es daher sinnvoll ist, den Hautarzt aufzusuchen. A steht dabei für Asymmetrie. Wenn ein neuer Leberfleck auftritt, der nicht rund oder oval ist, sondern eine ganz andere Form hat, könnte dies auf schwarzen Hautkrebs hindeuten. Auch asymmetrische Veränderungen bereits bestehender Leberflecke sollten stets untersucht werden. Wenn die Begrenzung (B) des Leberflecks fehlt, wenn er keine klar erkennbaren Ränder hat, sondern diese ausfasern, ist es ebenfalls sinnvoll, zum Hautarzt zu gehen. Das Gleiche gilt, weist ein Leberfleck unterschiedliche Farben (C = Colour, vom Englischen Farbe) auf, er einen Durchmesser (D) von 5 Millimetern oder mehr besitzt oder sich verändert (E = Evolution). Auch Leberflecke, die „aus der Reihe tanzen“, d. h. anders aussehen als die Mehrzahl der übrigen Leberflecke (sogenanntes hässliches Entlein), sollten untersucht werden.

Behandlung von Hautkrebs

Die Behandlung hängt davon ab, um welche Hautkrebsform es sich handelt, wie weit sich der Tumor bereits in die Schichten der Haut ausgedehnt und ob er gestreut hat. Beim Basaliom und Plattenepithelkarzinom reicht es in den meisten Fällen aus, den Tumor zu entfernen.

Beim malignen Melanom kommt es darauf an, in welchem Stadium es entdeckt wird. Ist der Tumor auf die Oberhaut beschränkt, reicht es in der Regel aus, ihn zu entfernen. Hat er sich in tiefere Hautschichten ausgebreitet, muss überprüft werden, ob bereits Metastasen vorliegen. In beiden Fällen besteht die Behandlung, sofern möglich, zunächst in der Operation, bei der das Melanom weiträumig herausgeschnitten wird. Ist der Tumor mehr als ein Millimeter dick, werden die sogenannten Wächterlymphknoten entnommen. Dabei handelt es sich um die Lymphknoten, die als erstes im Abflussgebiet des Ursprungstumors liegen, denn die Krebszellen verbreiten sich vor allem über das Lymphgefäßsystem. Haben sich in den Wächterlymphknoten noch keine Metastasen gebildet, müssen keine weiteren Lymphknoten entfernt werden. Sind bereits Tumorabsiedlungen vorhanden, müssen unter Umständen weitere Lymphknoten entfernt werden. Die Anzahl der zu entfernenden Lymphknoten ist abhängig von der Ausbreitung der Metastasen.

Die Therapie des malignen Melanoms sollte unbedingt in einem zertifizierten Hautkrebszentrum stattfinden. Der Grund: Die Mediziner dort kennen sich aufgrund der hohen Zahl an Patienten, die sie behandeln, wesentlich besser mit der Behandlung des schwarzen Hautkrebses aus, als Ärzte in Kliniken mit niedrigen Fallzahlen. Zudem haben sie in der Regel auch einen guten Überblick über klinische Studien, an denen Patienten teilnehmen können, wenn sie die verlangten Voraussetzungen mitbringen. In solchen Studien werden neue Medikamente und neue Therapieformen getestet. Laut der medizinischen Leitlinie zum malignen Melanom kann die Teilnahme an einer solchen Studie vielversprechend sein.

Individuell zugeschnittene Therapien

Die Therapie des malignen Melanoms ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. So wird u. a. bei einer Metastasierung, die nur einen bestimmten Bezirk des Körpers betrifft (die Mediziner sprechen von lokoregionaler Metastasierung), zusätzlich zur Operation – abhängig vom Tumorstadium – oft eine sogenannte adjuvante Therapie mit Interferon alpha durchgeführt. Dieses Medikament soll dafür sorgen, dass das körpereigene Abwehrsystem selbstständig gegen Tumorzellen vorgeht. Ansonsten besteht die Behandlung bei einer Metastasierung in der Regel hauptsächlich aus der Gabe von Medikamenten, die ebenfalls das Immunsystem anregen sollen (Immuntherapie) oder die auf bestimmte Merkmale des Tumors zugeschnitten sind, sodass er besser angreifbar wird (Targeted Therapy). Zu diesen Merkmalen zählen in erster Linie bestimmte genetische Veränderungen des Tumors. Welcher der Wirkstoffe gegeben wird, entscheiden die Ärzte anhand der vorliegenden Gegebenheiten.

Auch Chemotherapeutika, also Medikamente, bei denen die Zellen des Tumors angegriffen werden (und daneben auch gesunde Zellen), kommen nach wie vor zum Einsatz – allerdings meist weniger erfolgreich als Immuntherapeutika oder Wirkstoffe der Targeted Therapy. Da die Therapiemöglichkeiten beim malignen Melanom mittlerweile recht groß sind, ist es umso wichtiger, sich in einem zertifizierten Hautkrebszentrum behandeln zu lassen. Denn es ist unter Umständen schwierig, die auf den Tumor bestmöglich abgestimmte Therapie zu finden.

Quelle: Patient und Haut 1/2019

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