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Lungenkrebs

Unter Lungenkrebs – geläufig ist auch der Begriff Bronchialkarzinom – versteht man die Neubildung bösartiger Zellen (maligne Neoplasie) im Lungengewebe bzw. in den unteren Atemwegen (Bronchien oder Bronchiolen).

Lungenkrebs
© iStock - utah778

Rauchen und COPD begünstigen Lungenkrebs

Lungenkrebs ist in Deutschland eine häufige Todesursache. Hauptrisikofaktor für Lungenkrebs ist der gleiche wie für COPD – Rauchen.

Jährlich erkranken laut Deutschem Krebsinformationsdienst in Deutschland etwa 35.000 Männer und 17.000 Frauen. Betroffene sind im Durchschnitt etwa 69 Jahre alt, wobei sich der Altersdurchschnitt tendenziell erhöht. Während seit Ende der 1980er-Jahre die Zahl der jährlich an Lungenkrebs erkrankten Männer konstant bleibt, steigt die Erkrankungsrate bei Frauen kontinuierlich an.

Lungenkrebs hat eine ungünstige Prognose: fünf Jahre nach der Diagnose leben nur noch ca. 21 % der Frauen und 16 % der Männer– so das Robert Koch-Institut. Die Aussichten, Lungenkrebs zu überleben, hängen vom Stadium der Erkrankung ab. Da jedoch Lungenkrebs im frühen Stadium keine Beschwerden verursacht, wird die Erkrankung häufig erst spät entdeckt.

Rauchen ist Hauptrisikofaktor

Laut Deutschem Krebsforschungszentrum ist das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, für männliche Raucher zwanzig- bis dreißigmal, für weibliche Raucher neunmal so hoch wie für Nichtraucher. Menschen, die lange geraucht haben, haben ein etwa zehn bis 30-fach höheres Risiko als Menschen, die noch nie in ihrem Leben geraucht haben. Wer sich entschließt, den Tabakkonsum einzustellen, kann sein Risiko deutlich senken. Bereits nach fünf Jahren nimmt das Erkrankungsrisiko ab. Nach 15 Jahren, so Prof. Dr. med. Gerd Goeckenjan, ist die Wahrscheinlichkeit an Lungenkrebs zu erkranken um 80 bis 90 % gesunken. Allerdings bleibt sie gegenüber Nie-Rauchern immer etwas erhöht.

Auch durch Passivrauchen erhöht sich das Lungenkrebsrisiko, obwohl die Rauchbelastung deutlich niedriger ist als beim Aktivrauchen. Ehepartner von Rauchern haben so ein etwa 20 % bis 30 % höheres Lungenkrebsrisiko und Passivraucher am Arbeitsplatz erkranken ca. 12 % bis 19 % häufiger. Andere kanzerogene Stoffe wie Asbest, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe sowie Quarz- und Nickelstäube spielen eine untergeordnete Rolle.

Um Lungenkrebs vorzubeugen, sollten Betroffene versuchen, Risikofaktoren zu minimieren. Einstellen des Rauchens ist die wichtigste Vorbeugemaßnahme. Helfen können hierbei Tabakentwöhnungsprogramme.

Lungenkrebs und COPD

COPD-Betroffene haben ein hohes Risiko an Lungenkrebs zu erkranken. Fünf bis sieben von zehn Lungenkrebs-Patienten sind nach Angaben der Gesellschaft für Radioonkologie auch von COPD betroffen. Vor allem COPD-Betroffene, die älter als 60 Jahre sind, und Menschen mit einer leicht- und mittelgradig ausgeprägten COPD sterben häufig an Lungenkrebs. Raucher mit mittelschwerer COPD im Stadium II haben beispielsweise ein Lungenkrebsrisiko von etwa 25 %. Zum Vergleich: Raucher mit normaler Lungenfunktion haben eine Wahrscheinlichkeit, an Lungenkrebs zu erkranken, von 5 bis 10 %.

Risikofaktoren, die das Lungenkrebsrisiko von COPD-Betroffenen steigern sind: Ein Body-Mass-Index unter 25 und mehr als 60 Packungsjahre, d. h. wenn 60 Jahre lang mindestens ein Zigarettenpäckchen pro Tag geraucht wurde. Weitere Hochrisikopatienten sind COPD-Erkrankte, die älter als 60 Jahre alt sind und unter einem Lungenemphysem leiden. Beispiel: Bei Nie-Rauchern mit Emphysem ist das Lungenkrebsrisiko 60 % höher als bei Nie-Rauchern ohne Emphysem. Problematisch bei COPD-Betroffenen mit Lungenkrebs ist, dass diese häufig so geschwächt sind, dass eine Operation, bei der die Lunge teilweise entfernt wird, nicht möglich ist. Problematisch ist auch der Einsatz von manchen Zytostatika bei der Chemotherapie, da diese Lungenschäden als Nebenwirkungen verursachen können (pulmonale Toxizität).

Quelle: COPD und Asthma 3/2017

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