Unter Lungenkrebs – geläufig ist auch der Begriff Bronchialkarzinom – versteht man die Neubildung bösartiger Zellen (maligne Neoplasie) im Lungengewebe bzw. in den unteren Atemwegen (Bronchien oder Bronchiolen).
Lungenkrebs verläuft in einem frühen Stadium nahezu beschwerdefrei. Oft wird er nur durch Zufall entdeckt. Leidet ein Patient unter Symptomen wie u. a. länger als vier Wochen andauerndem Husten ohne eindeutige Ursache, Atemnot, Brustschmerzen oder Gewichtsverlust, sollte er diese Warnzeichen ernst nehmen und umgehend einen Arzt aufsuchen. Er führt eine Reihe von Untersuchungen durch, um den Ursachen der Beschwerden auf die Spur zu kommen.
Bei der ersten Untersuchung zur Diagnose von Lungenkrebs macht sich der Arzt zunächst ein Bild vom allgemeinen körperlichen und seelischen Gesundheitszustand des Patienten. Er erkundigt sich im Rahmen der Anamnese – der Erfassung der Leidensgeschichte des Patienten – nach den Symptomen (z. B. Schmerzen in der Brust) und möglichen Risikofaktoren (z. B. Rauchen).
Darüber hinaus erstellt er in einer ersten Sitzung zur Diagnose von Lungenkrebs ein Blutbild des Patienten. Über die Erstellung des Blutbilds gewinnt der Arzt einen Eindruck von den zellulären Bestandteilen des Blutes.
In einem zweiten Schritt werden dann zur Diagnose von Lungenkrebs Röntgenaufnahmen der Lunge angefertigt. Tumoren von etwa einem Zentimeter Größe lassen sich auf diesem Wege bereits entdecken.
Sollte das Ergebnis der Röntgenuntersuchung auf Lungenkrebs hindeuten, kommen weitere sogenannte Bildgebende Verfahren zum Einsatz. So wird zur weiteren Diagnose von Lungenkrebs u. a. eine Computertomografie (CT) durchgeführt. Über ein dreidimensionales Bild lassen sich im Rahmen der Diagnose von Lungenkrebs Lage und Größe des Tumors feststellen. Mit der CT kann man außerdem Metastasen im Kopf sowie in Brust und Bauch entdecken.
Gleiches gilt für eine Sonografie, eine Echografie oder einfach Ultraschalluntersuchung. Mit ihr lassen sich zur Diagnose von Lungenkrebs insbesondere Metastasen im Bauchraum – so beispielsweise in der Leber – auffinden.
Die Magnetresonanztomografie (MRT) ist ebenfalls ein Verfahren, welches zur Diagnose von Lungenkrebs eingesetzt wird. Mit einer MRT – auch Kernspintomografie genannt – lassen sich über Schnittbilder – noch besser als mit einer CT – Metastasen im Körper (z. B. Gehirn) des Patienten auffinden.
Die Bronchoskopie (Lungenspiegelung) ist die wichtigste Untersuchung zur Diagnose von Lungenkrebs. Dabei wird ein flexibler Schlauch, ein Endoskop, in die Atemwege eingeleitet. Mit dem Endoskop kann der Arzt über die Luftröhre die Bronchien einsehen und ggf. Gewebeproben (Biopsien) entnehmen. Anschließend werden diese Proben unter dem Mikroskop untersucht. Auf diesem Wege kann man im Rahmen der Diagnose von Lungenkrebs feststellen, ob in den Gewebeproben kranke Zellen enthalten sind bzw. unter welcher Art von Lungenkrebs der Patient leidet.
Sollte die verdächtige Stelle der Lunge nicht mit einem Bronchoskop erreichbar sein, dann wird eine Nadelbiopsie – oder auch Nadelaspiration – unter Kontrolle von Ultraschall oder CT vorgenommen.
Die Knochenszintigrafie hilft im Rahmen der Diagnose von Lungenkrebs, mögliche Metastasen im Skelett des Patienten zu orten. Dazu wird ein radioaktiver Stoff gespritzt, der sich an den Stellen im Knochen festsetzt, an denen der Stoffwechsel erhöht ist – ein Hinweis auf die Bildung von Metastasen im Knochen. Eine spezielle Kamera macht schließlich die Bereiche mit der hohen Konzentration der Radioaktivität sichtbar.
Mit der Positronen-Emissionstomografie (PET) lässt sich die Stoffwechselaktivität in Geweben darstellen.
Bei der Mediastinoskopie wird eine Untersuchung des Mittelfellraumes zwischen beiden Lungen, dem Mediastinum, mittels Endoskop durchgeführt. Die Mediastinoskopie wird zur Diagnose von Lungenkrebs angewendet, wenn die Befunde von CT, MRT oder PET keine eindeutigen Ergebnisse im Hinblick auf Art und Umfang der Lungenkrebserkrankung liefern.
Daneben wird zur Diagnose von Lungenkrebs auch das Sputum, der Auswurf beim Husten, des Patienten unter dem Mikroskop untersucht. Denn das Sputum enthält möglicherweise Krebszellen, die sich aus der Lunge gelöst haben. Diese Untersuchung dient ebenfalls dazu, die Art des Lungenkrebses genauer zu bestimmen und eine auf ihn abgestimmte Therapie des Lungenkrebses einzuleiten.
Für die Planung der Therapie sollte auch eine molekulargenetische Untersuchung auf spezielle Veränderungen des Erbmaterials in den Tumorzellen, ein sogenannter EGFR (Epidermal-growth-Faktor-Rezeptor)-Mutationstest, durchgeführt werden.
Andrea Kristian