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Lungenkrebs

Unter Lungenkrebs – geläufig ist auch der Begriff Bronchialkarzinom – versteht man die Neubildung bösartiger Zellen (maligne Neoplasie) im Lungengewebe bzw. in den unteren Atemwegen (Bronchien oder Bronchiolen).

Lungenkrebs
© iStock - utah778

Therapie von Lungenkrebs

Ob eine Operation, eine zielgerichtete medikamentöse Therapie, eine Chemo- oder Strahlentherapie oder eine Therapiekombination sinnvoll ist, hängt von der Tumorart (kleinzelliges oder nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom), vom Alter des Patienten und seinen Gesundheitszustand ab.

Der chirurgische Eingriff ist laut Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums bei weniger als einem Drittel (nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom) bzw. bei weniger als 5 % (kleinzelliges Lungenkarzinom) der Patienten durchführbar, da die Erkrankung häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird. Ist eine Operation nicht möglich, erhalten Betroffene eine Chemotherapie und ggf. eine Bestrahlung. Weist der Tumor bestimmte genetische Charakteristika auf, kann der Arzt sich auch für eine zielgerichtete medikamentöse Therapie entscheiden. Ein Beispiel hierfür sind EGFR-Tyrosinkinasehemmer. Diese hemmen das Tumorwachstum. Angiogenesehemmer dagegen verhindern, dass neue Blutgefäße gebildet werden. Der Tumor kann nicht mehr mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Zusätzlich wird den Betroffenen eine Chemotherapie verabreicht.

Eine weitere Möglichkeit ist die Immunonkologie, bei der das Immunsystem des Betroffenen die Krebszellen selbst bekämpfen soll. Sog. Checkpoint-Inhibitoren sind Medikamente, die verhindern, dass Krebszellen sich tarnen können und so vom Immunsystem nicht mehr erkannt wird.

Therapie von Lungenkrebs – Operation

Bei der Therapie von Lungenkrebs in der Erscheinungsform nicht-kleinzelliger Karzinome (engl. Non Small Cell Lung Cancer – NSCLC) in den Stadien I und II wird von Medizinern in den meisten Fällen eine Operation präferiert.

Bei einer Operation als Teil der Therapie von Lungenkrebs werden moderne Techniken angewendet, die nicht nur die Entfernung des erkrankten Gewebes sondern auch die Erhaltung funktionstüchtigen Lungengewebes zum Ziel haben. So werden bei einer Lobektomie nur der betroffene Teil des Lungenflügels, bei der Manschettenresektion neben dem jeweiligen Lungenlappen auch ein Teil der zugehörigen Bronchie und bei einer Segmentresektion schließlich nur noch kleine Bereiche des Lungenlappens entfernt.

In manchen Fällen – so z. B. in weiter fortgeschrittenen Lungenkrebs-Stadien – schließt sich an die Operation noch eine Chemo- und/oder Strahlentherapie an. Hier spricht man von adjuvanter, einer begleitenden bzw. ergänzenden Chemo- oder Strahlentherapie.

Therapie von Lungenkrebs – Chemotherapie

Patienten, die unter Lungenkrebs mit kleinzelligen Karzinomen (engl. Small Cell Lung Cancer – SCLC) leiden, werden in der Regel mit einer Chemotherapie behandelt, da sich schon in großen Teilen der Lunge Tumoren gebildet haben. In vielen Fällen hat der Tumor zudem bereits Metastasen in andere Körperteile gestreut. Eine komplette chirurgische Entfernung des erkrankten Gewebes ist deswegen meist nicht möglich. Kleinzelliger Lungenkrebs ist meistens schon zum Zeitpunkt der Diagnose zu 70 Prozent inoperabel.

Bei der Therapie von Lungenkrebs mittels Chemotherapie werden Stoffe eingesetzt, welche die Zellteilung kranker Zellen hemmen. Durch diese so genannten Zytostatika sterben die erkrankten Zellen letztendlich ab.

Therapie von Lungenkrebs – Nebenwirkungen bei Chemotherapie unvermeidbar

Allerdings zieht eine Chemotherapie bei einer Therapie von Lungenkrebs oft starke Nebenwirkungen nach sich. Dazu zählen u. a. Übelkeit, Magen-Darm-Probleme, Appetitlosigkeit, Fatigue (chronische Müdigkeit bei Krebspatienten) sowie Haarausfall. Darüber hinaus sind Patienten, die mit einer Chemotherapie behandelt werden, empfindlicher gegenüber Infektionskrankheiten wie z. B. Grippe oder auch Lungenentzündung.

Therapie von Lungenkrebs – Strahlentherapie

Bei der Strahlentherapie werden einzelne Tumore auf den Punkt genau bestrahlt, um das Genmaterial der Zelle, die DNS (Desoxyribonukleinsäure) irreparabel zu schädigen. Die erkrankten Zellen hören bei dieser Therapie auf sich zu teilen und sterben ab. Der Tumor wird zerstört.

Therapie von Lungenkrebs – Targeted therapies

Eine weitere Möglichkeit sind die sog. targeted therapies. Bei der auch als zielgerichtete Therapie bezeichneten Behandlung von Lungenkrebs gibt es Wirkstoffe, die den Tumor noch gezielter bekämpfen sollen – aber nur geringe Nebenwirkungen aufweisen. Diese sogenannten Tyrosinkinase- oder Angiogenesehemmer sollen das Wachstum von Tumorzellen stoppen bzw. deren Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff durch die Blutgefäße unterbinden.

Therapie von Lungenkrebs – Ergänzende Maßnahmen

Patienten im fortgeschrittenen Stadium von Lungenkrebs leiden oft unter Schmerzen, Schwäche, Erbrechen, Atemnot u. v. m. Eine Reihe von bewährten Medikamenten können diese Beschwerden lindern. Darüber hinaus stärkt eine vollwertige Ernährung den allgemeinen Gesundheitszustand des an Lungenkrebs erkrankten Patienten, was wiederum den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen kann. Nicht minder wichtig ist im Rahmen der Therapie von Lungenkrebs die psychologische Betreuung des Patienten.

Therapie von Lungenkrebs – Rehabilitation

Sowohl für Lungenkrebspatienten, bei denen die Behandlung die Tumorerkrankung heilen sollte, als auch für Betroffene mit einem nicht mehr heilbarem Karzinom ist eine Rehabilitation sinnvoll. Das Ziel einer Reha ist die körperliche und psychische Erholung sowie die Behandlung von Langzeitfolgen. Sie soll außerdem die Rückkehr in den gewohnten Alltag sowie ggf. an den Arbeitsplatz erleichtern. Bei Lungenkrebspatienten, deren Erkrankung nur verlangsamt wurde, soll die Reha die Lebensqualität verbessern und die Betroffenen bei der familiären und sozialen Wiedereingliederung unterstützen. Zu der Therapie sollten allgemeine therapeutische Maßnahmen (z. B. medikamentöse Therapie, Aufbautraining) sowie Gespräche und Diskussionsrunden mit Themen wie Angst, Schmerz und Probleme mit dem Partner gehören. Auch sollten Lungenkrebspatienten ein spezielles Training (z. B. Atemübungen, Schmerztherapie) erhalten, das auf den Einzelnen abgestimmt wurde.

Therapie von Lungenkrebs – Nachuntersuchungen

Die Nachsorge nach Lungenkrebs dient schließlich dazu, ein erneutes Ausbrechen von Lungenkrebs möglichst früh zu erkennen. Dazu wird für jeden Patienten ein individueller Nachsorgeplan aufgestellt: Das erste Mal wird der Patient vier bis sechs Wochen nach Behandlungsende komplett untersucht. In den folgenden zwei Jahren steht dann etwa alle drei Monate ein Nachsorgetermin beim Arzt – einschließlich Röntgen- und Blutuntersuchung – auf dem Programm. Anschließend werden die Kontrollen noch über drei Jahre hinweg alle sechs Monate durchgeführt. Danach ist nur noch einmal pro Jahr ein Termin zur Nachsorgeuntersuchung vorgesehen.

Therapie von Lungenkrebs – Palliativtherapie

Bei unheilbarem Lungenkrebs sieht der Behandlungsplan des Patienten vor, in erster Linie das Fortschreiten der Erkrankung zu stoppen und körperliches Leiden zu lindern, um auf diesem Wege die Lebensqualität der Lungenkrebspatienten zu verbessern. Hier spricht man von einer palliativen Therapie.

Andrea Kristian

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