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Lungenkrebs

Unter Lungenkrebs – geläufig ist auch der Begriff Bronchialkarzinom – versteht man die Neubildung bösartiger Zellen (maligne Neoplasie) im Lungengewebe bzw. in den unteren Atemwegen (Bronchien oder Bronchiolen).

Lungenkrebs
© iStock - utah778

Lungenkrebs: Neue Angriffsziele für Therapie entdeckt

Beim Kampf gegen Lungenkrebs sind Forscher einen Schritt weiter gekommen: Wissenschaftler aus Südkorea und den USA haben neue Angriffspunkte, sog. Targets, entdeckt, an denen Therapien ansetzen können.

Individualisierte, auf den Patienten zugeschnittene Ansätze werden auch in der Behandlung von Lungenkrebs wichtiger. Dies zeigen Untersuchungen aus den USA und Südkorea, die helfen könnten, neue Therapiemöglichkeiten gegen den Lungenkrebs zu entwickeln. Die Forscher der Seoul National University sind dabei dem Protein AIMP2 auf die Spur gekommen: Sie haben herausgefunden, dass eine Variante dieses Proteins in Lungenkrebszellen besonders stark ausgeprägt ist. Je weiter der Krebs fortgeschritten ist, desto stärker wird diese Proteinvariante „exprimiert“ (die genetische Information für die Herstellung des Proteins wird verstärkt in Genprodukte übertragen, das Protein somit verstärkt gebildet). Patienten, die eine hohe Expression dieser Variante aufweisen, haben demnach auch eine niedrigere Überlebensrate.

Bereits in früheren Studien hatte man entdeckt, dass AIMP2 eigentlich Krebstumoren im Zusammenspiel mit dem Protein p53 unterdrückt. Nun konnten die Wissenschaftler zeigen, dass die gefundene Variante, das AIMP2-DX2, das ursprüngliche Protein AIMP2 bei dieser Unterdrückung von Tumoren behindert, indem es ebenfalls an das Protein p53 bindet. Die Zellen werden somit widerstandsfähiger gegenüber ihrem normalen Selbstzerstörungsmechanismus, der Apotose. Zudem stellte sich heraus, dass eine Hemmung dieser Genvariante langsameres Tumorwachstum zur Folge hatte. Die Forscher schließen daraus, dass hier ein Biomarker gefunden sein könnte, an dem neue Behandlungsmethoden ansetzen könnten.

Die Studie aus den USA zeigt neue Erkenntnisse bei der Behandlung des Plattenepithelkarzinoms, eine Form von Lungenkrebs, bei der die Bronchien betroffen sind. Die Wissenschaftler haben eine Mutation des Gens DDR2 entdeckt. Diese Mutation betrifft zwar nur rund 3 % der Plattenepithelkarzinome und damit nicht viele der Lungenkrebspatienten – der Leiter der Studie, Matthew Meyerson, betont jedoch, dass gerade dieser personalisierte Ansatz wichtig in der Krebsforschung und -therapie sei, da man so die Biologie jeder Tumorart genau erforsche. So sprechen Patienten mit dieser Genmutation auf einen Proteinkinaseinhibitor aus der Gruppe der Tyrosinkinase-Inhibitoren an, der laut Meyerson vor allem aus der Behandlung der chronischen myeloischen Leukämie (CML) bekannt ist und als sicher gilt. Vieles spreche nun dafür, diesen Wirkstoff auch bei Patienten mit Plattenepithelkarzinomen klinisch zu testen.

Quelle: Befund Krebs 3/2011

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