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Darmkrebs

In den meisten Fällen entsteht Darmkrebs aus gutartigen Zellwucherungen im Darm, die auch Polypen oder Adenome genannt werden. Darmkrebs kann den Dickdarm, Mastdarm und den Darmausgang, seltener auch den Dünndarm befallen.

Darmkrebs
© iStock - peterschreiber.media

Therapie von Dickdarmkrebs: Neues aus der Forschung

Viele Patienten mit Dickdarmkrebs sterben an den Metastasen, die sich in der Leber und anderen Organen festsetzen. Wissenschaftler suchen darum nach Wegen, um besser gegen die bösartigen Tumoren vorgehen zu können, so die Universität Würzburg.

6 % der Bevölkerung in Deutschland erkranken im Laufe ihres Lebens an Dickdarmkrebs, die Hälfte der Betroffenen stirbt daran. Tödlich sind dabei häufig nicht die Tumoren im Darm, sondern die Metastasen, die sich in der Leber und anderen Organen ansiedeln können. Je früher Dickdarmkrebs entdeckt und operiert wird, umso geringer ist das Risiko, dass sich Metastasen bilden, und umso höher ist die Chance, die Krankheit zu überleben.

Bei der Suche nach besseren Therapien gegen Dickdarmkrebs hat die Forschung u. a. die Myc-Proteine im Blick. Diese kommen in fast allen Tumorzellen in viel zu großen Mengen vor. Das bringt die Zellen aus dem Gleichgewicht und befeuert sie weiter in ihrem ungezügelten Wachstum.

Auch Würzburger Forschungsgruppen suchen nach Wegen, die Myc-Proteine im Zaum zu halten – in der Hoffnung, das Tumorwachstum stoppen zu können. „Aber die Myc-Proteine lassen sich nicht direkt hemmen, da muss man anders herangehen“, sagt Dr. Armin Wiegering, Universität Würzburg.

Tropischer Naturstoff als Schlüssel

Ein Schlüssel dazu ist ein Wirkstoff aus dem tropischen Baum Aglaia foveolata. „Es gibt weltweit mehrere hochrangige Publikationen, die eine Wirksamkeit dieses Naturstoffs gegen einige Krebsarten nahelegen“, sagt Prof. Martin Eilers, Würzburger Biozentrum. Der Wirkstoff hemmt einen spezifischen Schritt bei der Entstehung der Myc-Proteine und verringert so deren Menge.

Für die Behandlung von Dickdarmkrebs könnte sich dieser Wirkstoff ebenfalls eignen, wie die Forscher in der Fachzeitschrift Cancer Discovery berichten. Demnach bremst er Dickdarmkrebs fast vollständig aus. „Das funktioniert in Zellkulturen und im Tiermodell. Ein vielversprechender Ansatz also, der aber noch lange nicht bei Patienten angewendet werden kann, sondern erst noch weiter untersucht werden muss“, sagt Dr. Wiegering.

Suche nach weiteren Angriffspunkten

Als nächstes will das Forschungsteam die Stelle, an der der Wirkstoff seine Wirkung so effektiv entfaltet, noch genauer analysieren. Ziel ist es, weitere Angriffspunkte zu finden, die sich vielleicht auch mit anderen Stoffen hemmen lassen. Denn bei diesem Wirkstoff selbst gibt es mehr als einen Haken: Der Wirkstoff steckt weltweit nur in einer einzigen, relativ seltenen Baumart – und das in sehr kleinen Mengen. Außerdem braucht man sehr viel davon, um eine Wirkung zu erzielen. Mögliche Nebenwirkungen sind bislang nicht erforscht.

Metastasen in den Griff bekommen

Trotzdem sind die Wissenschaftler froh, dass sie eine neue verwundbare Stelle bei Dickdarmkrebs gefunden haben. So können sie weiter ihr Ziel verfolgen: Einen neuen Wirkstoff an die Hand zu bekommen, der bei Dickdarmkrebspatienten die lebensgefährlichen Metastasen bremst oder vielleicht sogar schrumpfen lässt. „Damit könnte man an Lebenszeit gewinnen oder die Metastasen soweit zurückdrängen, dass sie operierbar werden“, so Dr. Wiegering. Denn gerade Metastasen in der Leber seien oft so ausgedehnt, dass eine Operation nicht möglich sei.

Wie sieht die Nachsorge bei fortgeschrittenem Dickdarmkrebs aus?

Die Nachsorge bei Dickdarmkrebs gilt insbesondere für die Patientinnen, die in frühen Stadien operiert werden konnten und die als tumorfrei angesehen werden können. Hier gibt es in Abhängigkeit des Tumorstadiums klare Nachsorge-Richtlinien. Zur Nachsorge gehört die körperliche Untersuchung, die Untersuchung des Bauchraumes mittels Ultraschall und in regelmäßigen Abständen eine Dickdarmspiegelung. Zusätzlich sollte der sogenannte Tumormarker CEA bestimmt werden.

 

Quellen:
Befund Krebs 1/2016
Leben? Leben! 4/2020

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