Als Eierstockkrebs werden bösartige Tumoren bezeichnet, die sich aus dem Gewebe des Eierstocks gebildet haben. In über 70 % der Fälle bildet sich der Tumor an der Epithelschicht (Deck- und Drüsengewebe) des Eierstocks.
Bevor eine gynäkologische Klinik ein Zertifikat erhält, müssen bestimmte fachliche Voraussetzungen erfüllt sein. Diese werden durch die unabhängige Zertifizierungsstelle der Deutschen Krebsgesellschaft, OnkoZert, überwacht und regelmäßig überprüft. Das Ziel dabei ist, Qualität zu fördern und damit die Versorgung von Krebspatientinnen zu verbessern. In onkologischen Zentren werden betroffene Patienten ganzheitlich und in allen Phasen der Erkrankung betreut und versorgt. Das Zertifikat dient den Patientinnen als Entscheidungshilfe.
Damit die Patientinnen in den gynäkologischen Kliniken gut versorgt sind, steht ihnen ein Netzwerk von Spezialisten unterschiedlicher medizinischer und pflegerischer Fachrichtungen zur Verfügung. Die Fachrichtungen kontrollieren ihre Arbeitsweise gegenseitig und richten sich auf die Bedürfnisse der Patientinnen ein, damit eine optimale Patientenversorgung gewährleistet werden kann. Hierzu wurden von den medizinischen Fachgesellschaften spezifische fachliche Anforderungen festgelegt. Die Deutsche Krebsgesellschaft informiert die Patientinnen über den Inhalt der fachlichen Anforderungen. An erster Stelle steht in den gynäkologischen Zentren die Beratung der Patientinnen. Sie werden zu keinem Zeitpunkt mit ihren Fragen oder Ängsten allein gelassen.
Ein entscheidender Vorteil für die Patientinnen, die sich in zertifizierten gynäkologischen Kliniken behandeln lassen, ist die individuelle Besprechung ihres Falles in einer Tumorkonferenz. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass nicht nur ein Arzt den Therapieplan festlegt, sondern ein ganzes Ärzteteam. Dieses Team besteht u. a. aus Operateur, Radiologe, Pathologe, Strahlentherapeut, internistischem Onkologen und gynäkologischem Onkologen. Für alle Patienten wird ein interdisziplinärer Behandlungsplan erstellt. Außerdem ist es erforderlich, dass ein permanenter Austausch unter den Ärzten über die Fälle stattfindet.
Neben Physiotherapeuten müssen den Patientinnen auch Psychoonkologen als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Sie helfen bei der Behandlung von psychosozialen Folgeproblemen, unterstützen die Patientinnen mit den psychischen Belastungen der Erkrankungen umzugehen und die Lebensqualität zu steigern. Dabei wird darauf geachtet, dass das soziale Umfeld berücksichtigt wird und eine ambulante Weiterbetreuung mit psychoonkologischen Leistungsanbietern organisiert wird. Für die Zertifizierung ist ebenfalls erforderlich, dass das Personal der Kliniken regelmäßig an Weiterbildungen teilnimmt. Die Deutsche Krebsgesellschaft rät allen Patientinnen bei der Wahl der Klinik auf diese Voraussetzungen zu achten, damit sie bestmöglich versorgt und betreut werden.
Quelle: Leben? Leben! 2/2012